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Thema:
Manchmal pulssynchrone Schmerzen beim 36, Eis-Test beim 37 negativ (quasi tot), trotz leichter Klopf- und Berührungsempfindlichk
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 25.09.2022 - 21:10

Merleg aus Nürnberg

Hallo zusammen,

ich habe eine lange Odysee hinter mir, die immer noch nicht abgeschlossen ist. Ich versuche, das bisher geschehene kurz darzustellen. Wer die Vorgeschichte überspringen will, findet im vorletzten Absatz mein aktuelles Problem.

Zustand Gebiss links (um das geht es hier; bin 50 Jahre alt):
Keine Weisheitszähne mehr (wurden alle 4, weil querliegend mit 18 Jahren operativ entfernt). Goldinlay im Zahn 26 und 36, der Rest ist gesund. Zahnfleisch soweit OK.

Im Dezember 2020 begann alles, nach einer Phase mit verstärktem Pressen in der Nacht (trage aber schon lange Zeit eine Aufbisschiene). Ich spürte leichte Schmerzen/Ziehen im Bereich des 26. Keine Klopfschmerzen, keine Aufbissschmerzen. Zahnfleisch OK, Eis-Test OK, kein Befund (Röntgenbild und später auch DVT!). Antibiotika-Salbe in das Zahnfleisch/Zahnzwischenraum brachte eine kurzzeitige Besserung?! HNO-Arzt hat die Kieferhöhlen sondiert, alles bestens. Neurologe fand auch keinen Anhaltspunkt (Trigeminusneuralgie).

Es wurde im Verlauf der nächsten Wochen immer schlimmer. Starke, im 2 Minuten-Rythmus wiederkehrende Schmerzen (langsam ansteigend, dann steil abfallend) bezogen sich nicht mehr nur auf den 26, sondern konnten auch "wandern", einmal zum kerngesunden 23 oder auch zum Unterkiefer auf den genau gegenüberliegenden 36! Ibu 600 half nur wenig, Novaminsulfon auch nur begrenzt. Das war für alle Beteiligten ein großes Rätsel. Da kein DVT oder Röntgenbild über die Ursache Auskunft gab, wurde dann (weil die Schmerzen zu 70% am 26 zu spüren waren) das eigentlich sehr gut aussehende Goldinlay des 26 aufgebohrt. Darunter kam ein kleiner Karies zum Vorschein, was aber laut Zahnarzt nicht die Erklärung sein konnte. Der Zahn wurde provisorisch gefüllt. in den nächsten 2 Wochen konnte ich mit ganztägigen Salviathymol-Kompressen an der linken, oberen Zahnreihe die Schmerzen im Griff behalten bzw. ganz zurückdrängen!?. Es wurde auch eine neue Aufbissschiene für die Nacht angefertigt, weil die alte wohl nicht ganz optimal war. Durch die provisorische Füllung (extra zu niedrig) wurde der 26 auch entlastet.

Es folgten leider wieder Wochenend-Nottermine... :-( Interessanter weise gab es immer eine ca. 6 stündige Erholungsphase, als man rund um den 26 Antibiotika spritzte. Und führte später zusammen mit den Chlorhexamed-Spülungen und Salviathymol-Kompressen zu einem Mund-Soor. Ich war mittlerweile psychisch am Ende, 2-3 Monate immer nur Schmerzen und kaum Schlaf.

Dann wurde der 26 wurzelbehandelt. Aber auch da war es mit den Schmerzen nicht dauerhaft aus. Ich sagte immer, ich spüre den Schmerz nicht "im Zahn", sondern "am Zahn". Und der Zahn selbst war nie auffällig (keine Reaktion auf Speisen (heiß, kalt, süß, sauer), keine Aufbiss- und Klopfschmerzen)! Eis-Test bis vor der Wurzelbehandlung OK. Zahnfleisch OK.

Ganz zum Schluss wurde der 26 gezogen und ein Antibiotika gegeben. Das Ganze war eine riesen Tortour (der 26 war groß und kräfig, konnte nur zersägt werden) und  weil er mit seinen Wurzeln in die Nasennebenhöhlen rein ragte und dann ein große Loch hinterließ...

Danach wurde es besser, wandernde, leichtere Nervenschmerzen im 23 und generell in der linken Gesichtshälfte/linken Zahnreihen (oben und unten) blieben.

Doch ich hatte erst einmal keine Kraft mehr, das weiter zu verfolgen. Ich musste erst meine schweren Schlafstörungen und die entstandene Depression (bin zudem noch Hashimoto-Patient, die ganze Aktion hat meine Schilddrüse schwer durcheinander gebracht) verarbeiten.

Was ist geblieben? Durch eine wieder geänderte Aufbissschiene (diesmal nur Vorderzahn-Kontakt) konnte das Schmerzempfinden weiterhin verbessert werden. Dass das Ganze aber "nur" eine CMD war, kann eigentlich nicht sein. Denn wieso waren die sehr starken, periodischen Schmerzen durch Antibiotika-Gabe ins Zahnfleisch jedes Mal besser? Oder auch durch die Salviathymol-Kompressen. Das müssen Bakterien im Spiel gewesen sein. Eventuell Mikrorisse? Vertikale Zahnfraktur? Aber das wurde auch mit einem OP-Mikroskop nicht festgestellt. Die Zahnlücke des 26 ist bis heute vorhanden.

Kommen wir nun zum Heute: Dem nächsten Phänomen und wenn ich Pech habe, vielleicht die eigentliche Ursache der Vorgeschichte? Ich habe nach dieser Odysee auch immer wieder mal pulssynchrone, leichtere Schmerzen im oder beim 36 (Goldinlay-Zahn). Zumindest gefühlt dort verortet. Die gehen mal wieder weg und kommen (je nach Immunsystemlage) wieder. Beim Sport oder erhöhtem Blutdruck nervt das. Mit dem Essen kann es manchmal (nach Stunden!) stärker werden, als ob etwas in die Tiefe wandert. ABER: Der 36 selbst ist nicht Klopf- oder Aufbiss-empfindlich, Eis-Test OK, Zahnfleisch OK. Genauso wie damals der 26. Und noch ein ABER: Es ist erst jetzt aufgefallen, dass der Nachbarzahn 37 (keine Füllung, erst seit ca. 6 Monaten hat er einen ganz kleinen, schwarzen Kariespunkt) nicht mehr auf Eis reagiert, quasi tot ist! Er wurde aufgebohrt wegen dem Karies (zum Test ohne Betäubung) und ich hatte keinerlei Schmerzen! Im aufgebohrten Zustand wurde ein Eis-Test gemacht, nichts! Interessanterweise ist der 37 aber etwas klopfempfindlich und ich spüre Nervenschmerzen, wenn ich ganz leicht mit dem Finger über die Zahnhöcker streiche! Wie kann das sein? Das ist alles wieder einmal sehr komisch. Ein aktuelles Röntgenbild vom 36 und 37 zeigt nichts. Die Zahnwurzeln scheinen gesund. Auch der Zahnarzt ist wieder mal ratlos!

Und nun meine Fragen: Was könnte das sein? Welche Untersuchungen sind sinnvoll? Ein DVT? Eine Kariesbehandlung des 37 (mit Kunststofffüllung) wurde gemacht, änderte aber an den Symptomen nichts. Irgendetwas ist da wieder mal in der Tiefe (eventuell zwischen 36 und 37) und ich möchte diese Dauerbaustelle/Entzündung in diesen Bereich endlich gern beenden, ohne möglichst einen weiteren Zahn zu verlieren. Aber wie? Über Ideen und Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Gruß
Merleg


Guten Tag,

vielleicht sollte Sie noch einmal den Weg zum Neurologen suchen. Unter der Verdachtsdiagnose "atypischer Gesichtsschmerz" kann eine gezielte Therapie eingeleitet werden, bevor Sie weiterhin zahnärztliche Therapien über sich ergehen lassen, die keinen Nutzen haben werden. Die hartnäckige Fixierung auf ein Zahnproblem ist nicht zielführend.

Grüße

R. Roos 


erstellt: 27.09.2022 - 17:35

Unbekannt aus ...

Sehr geehrter Herr Dr. Ross,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich denke nicht, dass mir bei einem wahrscheinlich abgestorbenen Zahn 37, der einzige, der nicht auf einen Eis-Test reagiert (!), ein Neurologe nicht weiterhelfen kann. Auch pulssynchrone Schmerzen, nicht immer vorhanden, aber wenn, dann immer im Bereich des 36/37 deuten eher auf eine Entzündung als auf ein neurologisches Problem hin. Eventuell kann es auch eine (mittlerweile chronische) Osteonekrose (FDOK) sein, die nicht auf einem Röntgenbild zu sehen ist (nur auf einem DVT)? Auch die Klopfempfindlichkeit des 37 deutet auf ein Problem in der Tiefe hin. Der Neurologe würde in diesem Fall nur Medikamente verschreiben, mit denen man die Symptome dauerhaft ertragen soll.

Wie gesagt,



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