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Hallo,  danke ,

dass es diese tolle Möglichkeit des Fragestellen gibt, denn diverse hab ich beim Zahnarzt vergessen:

Zum Fall:

Der  Sechsjahresmolar meiner Tochter ist kariös geworden wäre. Aufgefallen bei der Schulzahnärztin, nachdem wir 2 Monate vorher bei unsrem neuen Zahnarzt (Umzug) gesagt bekamen, alles sei top in Ordnung. Und es ist nicht nur initial kariös mit white spot, sondern die eine Fissur hat eine fast schwarze Rille, etwa 1 mm lang. Es hat mich aus den Latschen gehauen, da ich so sehr achte auf die Zähne meiner Tochter:

Süßigkeitentag einmal die Woche.

Xylitkaugummis nach dem Essen.

Keine Säfte und Schorle...

Aber bisher (!) auch kein Flourid in der Zahnpasta (ich bin durch meine Homöopathieausbildung indoktriniert gewesen und mache mir jetzt große Vorwürfe. Frage mich aber auch noch, ob nicht auch an der Speichergiftthese was dran ist.....

Zwei Zahnärzte sahen nun den Zahn.

Eine sagte: beobachten, keine Kavität.

Der zweite maß mit Diagnodent: an der Grenze von Füllen und beobachten, keine Kavität. Behandelte mit Ozon und Flouridlack. Wir haben auch Flouridspray mitbekommen.

 Ich würde Sie gerne fragen, ob Sie noch irgend einen Tipp haben? Was würden Sie tun, wenn es der Zahn Ihres Kindes wäre?

Maßnahmen bisher:

Seit neusten: *Flouridzahnpasta

*Dann gibt es Vit D. 2000 I.E / day + Vit K 20 mygramm.

*Dann Xylit - Anwendungen + Kaugummi.

*Kurze Kur mit Chlorhexidin + nun Orale Probiotika mit Blis K 12 .

* Zero Sacharose, gelegentlich Xylit als Ersatz (beim Kochen). Ja, alle KH werden im Mund vorverdaut...

Gibt es etwas, wie man den Zahn am wahrscheinlichsten retten ( ohne Bohren) kann?  Ach, und da der Vater einer guten Freundin von mir Zahnarzt ist und seine Kinder alle keine versiegelten Fissuren haben (samt den anderen kritischen Stimmen), haben mei mann und ich uns bisher dagegen entschieden.

Nun noch mehr Fragen:

1. Sollte jetzt der Zahnarzt bei der Kontrolle sagen: Karies ist arretiert, Zahn remineralisiert (ist das dasselbe?), bleibt er dann immer anfälliger?

2. Ich frage mich, auch welcher Faktor jetzt dazu gekommen ist. Wieso es jetzt mit 7 kommt und dann noch im ersten bleibenden...

Die Sechsjahresmolare sollen ja aber zu den anfälligsten Zähnen gehören?!

Jahre keine Karies oder ist vorher bei allen Vorsorgeuntersuchungen ein white spot?? übersehen worden?

Noch sehr viel Speichel als kleineres kind?

Übertragung doch durch meine kariöse Stelle? Bei mir wird auch gerade eine Stelle beobachtet. Seit 1 Jahr. Die Sicht auf Karies als übertragbare Krankheit soll ja aber im Wandel sein. Trotzdem habe ich immer auf kein Löffelablecken und Co geachtet. Aber natürlich küsse ich meine Kinder (wenn auch nicht auf den Mund).

Nach dem positiven Urteil im Mai (Top gepflegte Zähne) gab es im Sommerurlaub viele , viele Ausnahme zu zu Hause:Kann eine Zuckerkur so schnell was auslösen??

Letztlich ist es auch egal. Befund ist Befund.

Recall-termin ist im Dez.

Wenn sie mir eine Einschätzung abgeben und die eine oder andere Frage beantworten, freute ich mich sehr.

Vielen Dank im Voraus.

AmliebstenZahngesund

erstellt: 12.09.2018 - 06:53

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

es sollte klar sein, dass es sich bei einer verfärbten Fissur nicht um Krebs oder eine lebensgefährliche Erkrankung handelt, sondern um eine fast normale anatomische Eigenheit.    Die dunkle Verfärbung spricht eher für eine geringe Aktivität und resultiert aus eingelagerten Farbstoffen aus der Ernährung. Bitte fallen Sie jetzt nicht ins andere Extrewm und beginnen mit heftigen Fluoridgaben. Vor allem sollten Sie bei Kindern auf Zuckeraustauschstoffe (Xylitol) verzichten, weil diese nachweislich einen negativen Einfluss auf die Darmflora haben. Ich bin beilieibe kein Naturhelikundler

erstellt: 12.09.2018 - 07:00

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

... beileibe kein Naturheilkundler, doch sollte man bei Ernährung und Zahnpflege auf ein sinnvolles Mittelmaß achten. Die Anwendung von Fluriden in der Zahnpasta ist völlig oK, auch Probiotika haben einen Sinn, doch sollten Sie auch darauf achten, dass ein Mensch kein Vehikel zur Erreichung von Perfektion ist, sondern auch kleine Unzulänglichkeiten und Freiheiten erlaubt sein müssen.

Grüße

R. Roos

Sehr geehrter Dr. Roos,

vielen, vielen Dank für Ihre Antwort.

Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Durch eine verstorbene Schwester, für die ich so gerne etwas getan hätte, bin ich da wirklich extrem. Ich weiß, dass ich das ändern muss. Uff, Durchatmen.

Allerdings zum Zahn:

Das verstehe ich nicht ganz: Was ist Verfärbung, was eine initiale Läsion? Die Zahnärzte sagten ja alle drei, dass es weich ist und die Sonde eintaucht, wenn auch minimal. Wobei der eine auch sagte, es spräche für geringe Aktivität bei der Farbe.

Ist einer Verfärbung immer eine Karies vorrausgegangen? Bei Ihnen hört sich das fast Synonym an. Ich dachte, der Unterschied  von entweder Verfärbung oder kariöse Läsion sei die Festigkeit?

Und zum Flourid:

da es ja vorher gar keins gab, gab es dann 1 1/2 Wochen abends die Kinderzahnpasta mit 500ppm  NatriumFlourid.

Und jetzt eine für Erwachsene (da Kinder ab 6 ja laut Empfehlung mit Erwachsener putzen sollen:. Mit  1100 ppm Zinnflourid und 350ppm Natrimflourid. Einmal täglich. Morgens ohne Flourid.

Und im Spray, das laut Zahnarzt alle 3 Tage in zwei Hüben appliziert werden soll. Ist 0.24 % Sodium Flourid.

Ist das schon zuviel? Eine Flourose soll natürlich auch nicht kommen.

Danke nochmals für Ihre hilfreichen Worte

A.

P.S. Und bei 80 % der 12jährigen Kinder, die Kariesfrei sind, finde ich es schon blöd, wenn bei es dann trotz der Maßnahmen (wenig Zucker, auch das erste mal sehr spät, konsequentes Zähneputzen (wenn auch eben bis vor kurzem ohne Flourid), mein Kind trifft.

Ich weiß, individuelle Mundflora, genetische Beschaffenheit des Schmelzes und der Zahnstellung,....