Forum: Endodontologie

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Thema:
Schmerzen nach Wurzelbehandlung
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 14.08.2018 - 10:28

Dominik aus nördliches Rheinland-Pfalz

Liebes Forum,

aufgrund von Zahnschmerzen bin ich Anfang Juli zu einem von der DGET ausgewiesenen Spezialisten für Endodontologie gegangen. Nach einer Röntgenaufnahme sagte er mir, dass der Zahn eine Wurzelbehandlung bräuchte. Im Rahmen der Erstversorgung, bohrte er den Zahn aus (jedoch nicht die Wurzelkanäle), füllte ein Medikament in die Wurzelkanäle und verschloss den Zahn vorsorglich, da er die nächsten Wochen im Urlaub sein werde. In den folgenden Tagen ließen die Schmerzen etwas nach, blieben aber auf geringem Niveau erhalten.

Nach seinem Urlaub begann dann die erste Sitzung der Wurzelbehandlung, bei der die Länge der Wurzelkanäle zunächst elektronisch bestimmt wurde. Dann wurden sie ausgebohrt und gespült. Es wurde ein neuse Medikament in die Wurzelkanäle eingebracht und der Zahn wieder bis zur abschließenden Sitzung zwei Wochen später verschlossen. In den darauffolgenden Tagen ließ der Schmerz zunächst nach, kam dann aber wieder. Auch die Einnahme von Ibuprofen brachte kaum Besserung.

Bei der abschließenden Sitzung zwei Wochen später wurden die Wurzeln erneut ausgebohrt und gespült. Dieses Mal wurden die Wurzelkanäle aufgefüllt und der Zahn gefüllt. Zum Abschluss wurde der Zahn noch einmal geröntgt. Laut Aussage des Zahnarztes konnte man sehen, dass der Wurzelkanal vollständig gefüllt sei. Man konnte allerdings auch noch eine Entzündung des Zahnfleisches sehen, die nach 2-3 Tagen hätte abgeklungen sein sollen.

Seit dem sind 5 Tage vergangen und ich habe den Eindruck, dass die Schmerzen seit der letzten Behandlung größer geworden sind anstatt zu verschwinden. Ich spüre nun häufiger einen konstanten Druck am Zahn und beim Beißen auf den Zahn ein stärkeres Brennen. Ibuprofen bringt keine Besserung.

Muss ich einfach nur warten, bis die Entzündung abgeklungen ist? Wurde bei der Behandlung z.B. eine Wurzelkanal übersehen?

Mit freundlichen Grüßen
Dominik



erstellt: 29.01.2019 - 19:03

Dominik aus nördlichem Rheinland-Pfalz

Liebes Forum,

inzwischen ist ca. ein halbes Jahr rum und die Entzündung ist nicht abgeklungen. Kurz vor Weihnachten ist es deutlich schmerzhafter geworden. Daraufhin bin ich zu einem anderen Zahnarzt gegangen. Er hatte mir vorerst ein Antibiotikum verschrieben. Durch das Antibiotikum sind die Schmerzen nach 1-2 Tagen verschwunden. Ca. zwei Wochen nach der Antibiotikabehandlung hat sich die Entzündung allerdings wieder zurückgemeldet. Es wurde ein DVT vom Zahn erstellt. Nach Begutachtung durch den Zahnarzt, meinte er, dass kein Wurzelkanal übersehen worden wäre und die Wurzel perfekt gefüllt sei und auch ansonsten konnte er keine Beschädigung des Zahnes erkennen. Er meinte, dass ich noch ein Jahr warten soll, ob die Entzündung bis dahin abgeklungen ist. Falls sie dann noch nicht abgeklungen ist, würde eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden.

Meines Wissens wird die Entzündung aufgrund von Bakterien hervorgerufen, die durch den Wurzelkanal eingedrungen waren. Da der Wurzelkanal allerdings perfekt verfüllt sein soll, können sich die Bakterien dort nicht vor dem Immunsystem verstecken. Von daher hätte es evtl. sein können, dass mein Immunsystem gegen die Bakterien nicht angekommen ist. Da durch das Antibiotikum die Schmerzen allerdings verschwunden sind, hätten doch auch die verbliebenen Bakterien ohne Rückzugsmöglichkeit verschwunden sein müssen. Wie kann es nun dazu kommen, dass die Entzündung nach dem Ende der Antibiotikabehandlung wieder stärker geworden ist?

Mit freundlichen Grüßen
Dominik


Offensichtlich gibt es einen "Rückzugsort". Es gibt auch bestimmte Keime, die auch eine gute Wurzelfüllung torpedieren können. Die Alternative zur Resektion wäre die Extraktion des Zahnes mit anschließender Implantat- oder Brückenversorgung. Ob Sie noch ein Jahr zuwarten möchten, diese Entscheidung obliegt bei Ihnen; die Wahrscheinlichkeit einer Besserung ist eher niedrig einzuschätzen.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg



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