Forum: Parodontologie

Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.

Thema:
Parodontitisbehandlung
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erstellt: 14.06.2018 - 12:58

Flavia aus Raum Hannover, Niedersachsen

Guten Tag,

ich bin Privatpatientin, habe gerade die erste Sitzung einer Parodontalbehandlung (ein Quadrant, drei weitere Termine sollen folgen) hinter mir und bin mir sehr unsicher, ob das richtig ist, was ich mache. Nach Messung der Taschen wurde eine Tiefe von 3-6 cm in jedem Quadranten gefunden. Daraufhin bestimmte der Zahnarzt das geschlossene Scaling. Vorher wurde keine Prof. Zahnreinigung durchgeführt (obwohl meine letzte bei einem anderen Zahnarzt mehrere Jahre her ist). Auf meine Nachfrage sagte  der Arzt mir, dass er selbst alles zusammen in 4 halbstündigen Sitzungen regelt, einer Prophylaxe-Assistentin wurde ich nicht vorgestellt. Muss eine Prophylaxe aber nicht immer vorher stattfinden, damit nicht alle äußeren Keime direkt in die Taschen gespült werden? Auch ein Antibiotikum sowohl an den Zähnen als auch innerlich lehnte er ab, ebenso wie eine Fluorierung der Zähne.  Ein Keimtest soll erst nach den Behandlungen stattfinden. Ist so ein Eingriff mit jeweils mehreren Tagen Abstand und ohne Antib. oder Desinfektionsmaßnahmen überhaupt sinnvoll? Die Re-Infektion erscheint mir unausweichlich!  

Nach der ersten Behandlung, bei der ich sehr viel Blut spuckte, auch mehrere Stunden später blutete es immer wieder, war ich zutiefst erschrocken, wie mein Zahnfleisch aussah. Auch einen Tag später scheint es an den Vorderzähnen höher (wie weggeschmirgelt), zwischen den Vorderzähnen sieht der hereinragende Zahnfleischzapfen sehr milchig, bläulich aus, wie abgestorben, was bedeutet das? Das restliche Zahnfleisch um die Backenzähne sieht sehr wund und entzündet aus, alles sehr schlimm - ist das normal? Stimmt es auch, das bei jeder Parodontitisbehandlung das Zahnfleisch weiter zurückgeht? Muss diese Behandlung bei geringer Tiefe im Vorderzahnbereich sein? Ich bin sehr unsicher, ob ich abbrechen soll, um nicht mehr Schaden als Nutzen zu erlangen, zumal der Zahnarzt sagte, das Zahnfleisch ist nicht weiter zurückgegangen als auf dem Vergleichsröntgenbild, das ich dabei hatte und das zwei Jahre alt ist. Bitte antworten Sie mir schnell, ich weiß nicht mehr, wie ich richtig handeln soll.

Vielen Dank im Voraus

Flavia


3-6mm Sondierung ist nicht dramatisch, wenn noch genug Restknochenfundament vorhanden ist.  Antibiotika benötigen Sie keine. Eine Keimbestimmung ist nach heutigem Wissen ohne praktischen Nährwert. Die Behandlung selbst kann/sollte in 1-2 Sitzungen abgehandelt werden. Fluoridapplikation auf die Zahnoberflächen ist sinnvoll (das machen Sie selber!). Entscheidend(!!!) ist, das SiE die Zahnzwischenräume mit entsprechenden Bürstchen gewissenhaft reinigen. Alles andere heilt von alleine ab. 

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg



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