Patientenforum

Forum: Endodontologie

Der Erhalt der Ihrer Zähne ist unsere oberste Aufgabe. Wird ein Zahn krank, helfen moderne Therapien ihn zu heilen. Wir unterstützen Sie gerne.

Thema:
Wurzelbehandlung oder Zahn ziehen lassen?
Anzahl der Beiträge: 9


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Bisherige Beiträge

erstellt: 13.10.2009 - 12:44

Christiane A. aus Niederrhein

Guten Tag!
Ich war heute morgen bei meiner Zahnärztin, weil ich am Wochenende sehr starke in einem oberen Backenzahn (6er) hatte. Die Schmerzen sind seit gestern komplett abgeklungen. Meine Ärztin hat von außen nichts erkennen können, bei einem Vitalitätstest (so nannte sie es glaube ich) wurde festgestellt, dass der Zahn abgestorben ist. Sie hat dann ein Röntgenbild gemacht, auf dem eine Entzündung im Wurzelkanal zu sehen war. Außerdem war der Zahn im Laufe meines Lebens immer wieder von Karies befallen, wordurch die Füllungen sehr groß sind und tief gehen (fast bis zum Wurzelkanal).
Sie hat mir dann 2 Alternativen aufgezeigt: Wurzelbehandlung, wobei die Prognose eher schlecht stehen würde oder Zahnentfernung. Auf meine Nachfrage hin, warum die Prognose schlecht sei, sagte sie, dass sie mir das als Angstpatient eher nicht zumuten würde, weil man vier Wurzelkanäle frei machen müsste und die Zahnwurzeln gebogen sind. Das hat mich ziemlich überfordert, weil ich der Meinung bin, dass man Zähne so lange wie möglich erhalten sollte. Ich fragte dann, was sie mir empfehlen würde, daraufhin kam keine konkrete Antwort.
Nun bin ich sehr verunsichert, auch weil man im Internet immer wieder andere Meinungen findet. Das Problem an der Sache ist auch, dass ich mit eventuellen Zahnersatz nicht leisten kann. Andererseits habe ich gelesen, dass die Wurzelbehandlung nur eine Erfolgschance von ca. 20 % hat. Ob das nun wissenschaftlich begründet ist, kann ich nicht beurteilen.
Ich würde mich einfach über ein paar Ratschläge freuen.
Mit freundlichem Gruß
Christiane

Guten Morgen,
grundsätzlich macht der Erhalt von Zähnen sicherlich Sinn. Manchmal ist aber die Entfernung notwendig und gerade ein oberer Backenzahn, der tief zerstört ist und eine ausgedehnte Karies aufzeigt, ist ein Zahn, den man heutzutage durch ein Implantat deutlich eleganter ersetzen kann. Nicht immer ist ein eigener Zahn ein guter Zahn...
Viele Grüße Jan Tetsch

Sehr geehrte Christine, um die Erhaltungsnotwendigkei/-fähigkeit eines Zahnes beurteilen zu können sind 4 Kriterien notwendig: die Zahnhartsubstanz, das Parodontium (Zahnhalteapparat), das Endodontium ("Zahnnerv"), und seine Stellung in der Gesamtsituation des Gebisses. Daher ist es an dieser Stelle nicht möglich, Ihnen einen wirklich kompetenten Ratschlag zu geben. Allerdings wissen wir, wie der Kollege Tesch bereits sagte, daß, falls ein Zahn nicht mehr zu erhalten ist, mit der Implantologie eine sehr zuverlässige und praktikable Methode zur Verfügung steht, um den Zahn zu ersetzten.
Gutes Gelingen wünscht
Stefan Bieger, MSC aus Herzogenaurach

Sehr geehrte Frau A.,
bei der Extraktion des Zahnes tauschen Sie ein vorhandenes Problem gegen ein neues ein. Eine Wurzelkanalbehandlung ist, wenn diese richtig eingestielt ist, in einer, maximal zwei Sitzungen erledigt. Mehrere Sitzungen zeugen höchstens von überschaubarer Kompetenz des Behandlers. Entsprechend sind die Erfolgsquoten: gute Behandlung >95%, schlechte Behandlung: nach unten hin keine Grenzen. Auch in monetärer Hinsicht ist die Behandlung attraktiv -obwohl Sie auch als gesetzlich Versicherte um einen Eigenanteil nicht vorbeikommen- : alle anderen Alternativen sind aufwändiger und dauern länger. Warum Ihnen die Behandlerin eine Wurzelkanalbehandlung nicht zumuten möchte, bleibt rätselhaft.
Viel Erfolg aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MMSc

erstellt: 14.10.2009 - 11:40

Christiane A. aus Niederrhein

Guten Morgen,
vielen Dank für Ihre bisherigen Antworten! Diese haben mich wiederum sehr ins Grübeln gebracht, aber auch weiter geholfen. Ich hätte nun noch eine kleine anschließende Frage.
Wenn ich mich dazu entschließen sollte, den Zahn entfernen zu lassen, käme als "Lückenfüller", soweit ich mich richtig belesen habe, ein Implantat oder als Alternative eine Brücke zum Einsatz. Nun ist es bei mir so, dass der 7er zahn dahinter nicht mehr existiert, da er vor einiger Zeit abgestorben war. Dies wurde bemerkt, als mir die Weisheitszähne entfernt wurden. Zum Glück rechtzeitig, sodass der Weisheitszahn erhalten wurde und in die Lücke des 7ers hineingewachsen ist. Allerdings steckt er relativ weit im Zahnfleisch und ragt, soweit ich das fühlen kann, nur etwa 5 mm aus dem Zahnfleisch heraus. Wäre dieser Zahn dennoch als Brückenpfeiler geeignet?
Dazu möchte ich anmerken, dass der Weisheitszahn bisher kariesfrei ist, der 5er zahn auf der anderen Seite jedoch nicht und ich mit dem Abschleifen keine "moralischen" Probleme hätte.

erstellt: 10.05.2010 - 22:11

Sandra M. aus Schwaben

Guten Abend, erst einmal finde ich es klasse auch mal ehrliche Antworten zu erhalten. Habe da ein paar Fragen die mir weder von der Kasse noch von der Zusatzkasse beantwortet werden. Mir wurde ein Weisheitszahn Wurzelbehandelt der laut meines Zahnarztes gut wäre ihn aufrecht zu erhalten da er den oberen Zahn stützt, ( da er sich um einen Zahn nach vorn platziert hat) das heisst der Weisheitszahn hat den Platz eines nicht Weisheitszahnes eingenommen.Die ganze Therapie war mit ein paar Sitzungen erledigt allerdings muss ich sagen dass das schon eine herausforderung für meinen Zahnarzt war!! Prima gemacht. Würde ich ihn nicht brauchen wäre eine Wurzelbehandlung auch gar nicht in Frage gekommen. So, jetzt habe ich eine Rechnung erhalten die ich sicherlich bezahlen werde aber was mich so verärgert ist warum die Kassen diese Art von Kosten nicht übernehmen??Ich brauche den Zahn ja noch!Außerdem ist eine Wurzelbehandlung am Weisheitszahn ja in diesem Falle nicht auszugrenzen oder?? Welche möglichkeiten stehen mir denn da zur verfügung?? Zahn ziehen lassen und Zahnersatz?? Wie Gesundheitsfreundlich ist denn das?? Keine Sonderregelungen selber zahlen und froh über den erhalt meines Zahnes sein der mir vielleicht Ärger macht in den nächsten Jahren?? Was ja dann heissen würde Weisheitszahn entfernen -Zahnersatz-selber zahlen-Denn ein Zahn muß ja dann wieder her!? Ich verstehe es einfach nicht. Wäre toll wenn ich ein paar andere Meinungen und kompetente Ratschläge bekommen würde!
Mit freundlichem Gruß
Sandra M.

Sehr geehrte Sandra,
die Krankenversicherungen haben ihre "Richtlinien", dh, ein "Fenster", durch das dies durchschauen müssen. Was sie durch dieses Fenster nicht sehen, ist für die Kasse nicht existent. Dies hat nicht immer etwas mit Logik zutun, sondern ist der (bürokratische) Sachverhalt. Dagegen anzugehen ist -in diesem Fall- sicherlich vergeblich; man könnte auch einem Ochsen ins Horn kneifen.
Dr. Frank Püllen, MMSc

erstellt: 19.06.2010 - 19:56

Muggi F. aus Baden -Würtemberg

Mein unterer Weissheitszahn hat eine Wurzelentzündung.Die Wurzeln sind gebogen.Soll ich die Behandlung machen
lassen oder den Zahn entfernen.Wie hoch ist der Kostenpunkt?Mein Alter beträgt 61 Jahre.
Gruss Muggi



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