Patientenforum

Forum: Endodontologie

Der Erhalt der Ihrer Zähne ist unsere oberste Aufgabe. Wird ein Zahn krank, helfen moderne Therapien ihn zu heilen. Wir unterstützen Sie gerne.

Thema:
Kann ein wurzelbehandelter Zahn über einen längeren Zeitraum bluten?
Anzahl der Beiträge: 3


Schreiben Sie hier Ihre Antwort.

Hinweis:
Um im Forum Beiträge/Kommentare zu schreiben, müssen Sie sich weder anmelden noch registrieren. Sie können Beiträge/Kommentare auch unter einem Pseudonym oder als Gast verfassen. Die Angaben Name und Ort werden mit dem betreffenden Beitrag/Kommentar im Forum veröffentlicht und sind damit für Suchmaschinen erfassbar. Sie sollten daher auf die Angabe von persönlichen Echtdaten und Links zu etwaigen Gesundheitsdaten (z. B. Röntgenbilder) verzichten.


abbrechen


Bisherige Beiträge

erstellt: 04.09.2010 - 17:24

Katja aus München

Liebe Experten,

ich hatte letztes Wochenende schon einen Eintrag gepostet, aber aus aktuellem Anlass muss ich doch noch mal eine Frage stellen. Kurz die Vorgeschichte: Ich hatte am 03.09. den zweiten Termin im Rahmen einer Wurzelbehandlung des vorletzten Zahnes auf der linken Oberkieferseite. Bei diesem Termin geriet die Chlorspüllösung in meinen Rachen,was höllisch brannte. Noch am gleichen Tag und noch 2 weitere Male an dem Woe blutetet ich kurz aus der Nase und längere Zeit leicht in den Rachen. Ich nahm an, dass die Schleimhäute durch die Lösung stark gereizt waren. Am Montag war ich beim HNO-Arzt, der auch eine Reizung auf der Seite wo die Lösung hingeflossen war, erkannte und mir eine Lotion für die Nase verschrieb. Kurz darauf hatte ich den Eindruck, dass es nicht mehr blutetet. Jetzt hab ich aber heute morgen direkt nach dem Aufstehen und kurze Zeit später, nachdem ich mich nochmal für eine Stunde hingelegt hatte, wieder Blut im Rachen entdeckt. Dieses Woe allerdings bislang nur, wenn ich längere Zeit in der Horizontalen war, letztes woe blutete es auch wenn ich den Kopf in der Vertikalen hatte.

Nun meine Frage an Sie: Kann es sein, dass das Blut noch vom Zahn kommt? Es muss wohl während der Behandlung aus einem der Kanäle stark geblutet haben und in einen Kanal kam die Zahnärtzin nicht richtig rein, ich hatte kurzfristig den Eindruck, als stecke eine Nadel im Zahn oder im Kiefer. Sie hat dann auch die Behandlung abgebrochen und den Zahn prov. verschlossen. Auf dem abschließenden Röntgenbild meinte sie aber, dass doch alles gut sei und sie beim nächsten Termin fertig werden würde. Ich hab mich aber diese Woche um einen weiteren Termin gedrückt, zumal ich auch noch gelegentlich ein Ziehen habe.
Zu der Frage bringt mich, dass die Zahnärztin als ich das Nasenbluten schilderte sagte, dass könne aus der Kieferhöhle gekommen sein, der Zahn sei da sehr nah dran. Jetzt hab ich natürlich schon alles im Internet gegooglet, und wenn ich die Dinge richtig verstanden habe, dann dürfte doch eigentlich während einer Wurzelfüllung keine Verbindung zur Kieferhöhle entstehen. Wäre aber eine entstanden, was ja wohl offensichtlich passieren kann, müsste diese aber doch sehr sehr klein sein und dann auch durch die Füllung verschlossen worden sein, oder?
Ich muss nächste Woche mal eine Entscheidung fällen, wen ich den Zahn nun fertig machen lasse und auch wann. Ich habe schon meinen Heimzahnarzt (650 km von meinem jetzigen Wohnort entfernt) angefunkt, er würde es fertig machen, aber dahin schaffe ich es erst Ende des Monats. Wenn nun die Chance besteht, dass der Zahn noch blutet, sollte ich vielleicht nicht so lange warten.

Für Ihre Antwort bedanke ich mich herzlichst im Voraus.

Lassen Sie den Zahn mit Calxyl als Einlage in den Kanälen und oben drauf dicht mit Komposit verschließen: Sie haben dann genügend Zeit, zu Ihrem Zahnarzt oder einem Endospezialisten zu gehen. Falls die Zahnspitze in die Kieferhöhle ragt, ist sowieso eine Dauereinlage sinnvoll, um der Kieferhöhlen-Schleimhaut und eventuellen Entzündungen an der Zahnwurzel Zeit zum Ausheilen zu geben. Bei der definitiven Wurzelfüllung ist dann die Gefahr des Überstopfens geringer.

Gute Besserung wünscht
Dr. Spaeth

Sehr geehrte Katja,
die chlorhaltige Desinfektionsflüssigkeit reizt sehr stark die Schleimhäute, egal wo: im Rachen und in der Kieferhöhle (wenn dort überhaupt etwas hingekommen ist; dies macht dann idR auch -sehr kurze- Schmerzen). Die Rachenverletzung heilt ohne Behandlung in sieben Tagen und mit Behandlung in einer Woche von alleine ab.
Eine Blutung aus dem Zahn erkennen Sie selbst: da muß ja Blut aus dem Zahn herauslaufen! Nasenbluten selbst kann mehrere Ursachen haben. Ist das Blut frisch (hellrot), so kommt es aus den Nasengängen. Sollte es aus der KH kommen, wäre es "alt" und dunkelrot-verklumpt, weil es einige Zeit braucht, bis das geronnene Blut aus der KH heraustransportiert ist. Ob es folglich von dem Zahn her kommt, ist also sehr fraglich.
Lassen Sie den Zahn zu Ende behandeln; entscheidend ist, daß die Zahnärztin oder Ihr Hauszahnarzt den richtigen Durchblick durch diese Art von Behandlung hat (Kofferdam, etc.)
Dr. Frank Püllen, MMSc, Neu-Isenburg


Login nur für Mitglieder