Patientenforum

Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Bisserhöhung und dann Implantate
Anzahl der Beiträge: 5


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Bisherige Beiträge

erstellt: 16.03.2009 - 15:10

Flieger aus

Hallo,
bevor meine fehlenden Backenzähne durch Implantate ersetzt werden, will mein Zahnarzt eine Bisserhöhung durchführen. Diese soll nötig sein, damit die Implantate Platz haben. Das ganze wird mit einer extra angefertigten Schiene erreicht, die ich ein halbes Jahr tragen soll. Danach können erst die Implantate gesetzt werden und wieder ein halbes Jahr später sollen die Kronen aufgeschraubt werden. Die ganze Behandlung wird also mindestens ein Jahr dauern. Gibt es keine schnelleren Methoden? Bei einem Freund von mir hat alles in 3 Monaten funktioniert. Was soll die Bisserhöhung eigentlich bewirken?

Hallo Flieger,
natürlich läßt sich auf die Entfernung eine solche komplexe Behandlung nicht wirklich beurteilen. Eine Bißerhöhung ist dann nötig, wenn die "Bißhöhe" bzw. die Höhe der Zähne sich im Laufe der Zeit z.B. durch Zahnwanderungen, - kippungen oder durch Zähneknirschen reduziert hat, wenn die Zähne also zu kurz geworden sind. Mit den  Informationen, die Sie gegeben haben, würde ich sagen: Kompliment an Ihren Zahnarzt für eine saubere systematische Planung. Alles geht schneller, aber langsam und mit Geduld ist vieles besser. Mein Gefühl sagt: vertrauen Sie Ihrem Behandler !
Gruß aus Kiel, Florian Stephenson

Hallo Flieger,
es hört sich so an, dass bei Ihnen ein Platzproblem vorliegt, weil wahrscheinlich die Gegenzähne elongiert also verlängert sind. Das kommt vor, wenn längere Zeit eine Lücke unversorgt bleibt. Mit einer Bisserhöhung durch eine Schiene können die verlängerten Zähne nicht verkürzt werden. In unserer Praxis beschleifen wir die Gegenzähne um sie zu verkürzen, oder in extremeren Fällen führen wir auch eine Teilüberkronung der Geegnzähne durch. Eine Schiene benutzt man, wenn eine komplette Bisserhöhung durchgeführt werden soll und man vorher mit einer Schiene das mögliche Ergebnis simulieren will. Das sind natürlich hochkomplexe Therapien, die man nicht mal eben kurz erklären kann. In der Regel führe ich die Implantation sofort durch und kümmere mich erst bei der Versorgung der Implantate um die verlängerten Gegenzähne.
Gruß
Dr. Kraus

Guten Tag,

Kompliment für Ihren Zahnarzt, der nicht nur den Lückenschluss, sondern das ganze Kausystem und seine Funktion sieht. Ein Bisserhöhung dient in er Regel dem Wiederaufbau verloren gegangener Zahnhartsubstanz, die durch Abnützung der Zähne oder durch Zahnverlust eingetreten sein kann. Eventuell sind zusätzlich funktionelle Probleme vorhanden (Kiefergelenksknacken oder Schmerzen in der Muskulatur). Diese Probleme sollten vor der definitiven prothetischen Versorgung behoben sein.
Manchmal, aber nur manchmal ist das Abkürzem und einfacher Machen ein Vorteil für den Patienten. Wenn Sie schon viel Geld für Ihre Zähne investieren. dann sollte der Erfolg dauerhaft und vorhersagber sein. Ich habe das Gefühl, Sie und Ihr Zahnarzt sind auf dem richtigen Weg.

Mit den besten Wünschen

Rainer Roos

Hallo Herr Flieger,

stellen sie sich vor, eines Ihrer Beine wäre kürzer geraten, dann würde zum Ausgleich eine Sohle erhöht, um Schäden beispielsweise der Hüftgelenke zu verhindern. Aus ähnlichem Grund soll bei Ihnen eine Bißerhöhung erfolgen, damit das gesamte Kausystem, also Zähne, Kieferknochen und -gelenke, Kaumuskeln und Bänder im Einklang funktionieren bzw. keine langfristigen Störungen entstehen. Um diese Bißerhöhung zu simulieren und alle oben genannten Strukturen daran zu gewöhnen, wird eine sogenannte Aufbißschiene angefertigt. Dabei  ist etwas Geduld dem Behandlungserfolg nur zuträglich, bei Ihrem Freund lag sicherlich eine andere Ausgangssituation vor.

Schönen Gruß, Dr. Stefan Moers MSc


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