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Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Alle Zähne raus und Vollimplantat
Anzahl der Beiträge: 3


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Bisherige Beiträge

erstellt: 27.11.2018 - 10:35

Sommerkind aus Schleswig Holstein

Hallo, ich hoffe das richtige Forum getroffen zu haben, denn meine Situation betrifft mehrere Bereiche. 

Erst einmal zu meiner Sitution: Seit dem Zahnwechsel "wuchert" mein Zahnflleich und ist chronisch entzündet. Was die Ursache ist weiß niemand. Es betrifft den gesamten Kiefer, überall wo Zähne sind. Teilweise wächst das Zahnfleisch über Zähne drüber und zieht sich ab und zu auch wieder zurück, manchmal innerhalb weniger Stunden. Ich war bei unzähligen Zahnärzten, Kieferchirurgen, Kieferorthopäden und in zwei Unikliniken. Kein Mensch weiß was ich habe. Ich leide nicht unter Epilepsie und habe entsprechende Medikamente noch nie genommen, auch sonst keine regelmäßige Medikamenteneinnahme. Lupus wurde auch getestet, negativ. 90% der Ärzte trauen sich an meine Zähne nicht herran.Mit Anfang 20 wurde mir das Zahnfleidch großflächig weggeschnitten, danach zweimal weggelasert, was aber nicht viel bringt, es wächst nach. Verblieben sind noch 22 Zähne, die fast alle kaputt sind. Jede Wintersaison habe ich große Schmerzen und komme ohne Antibiotikum nicht aus, was mir teilweise im Vorrat verschrieben wird, damit ich es "da habe". Behandelt werde ich nicht, und wenn, dann werden mir nach und nach Zähne gezogen, weil diese von der Wurzel nach oben ober von der Seite absterben. Mir wurde mal erklärt, dass das schnell wuchernde Zahnfleisch Bakterien einschließen würde, die dann meine Zähne angreifen.

Nun wird eigentlich ein Traum von mir wahr. Ich habe einen Chirurgen gefunden, der mir meine letzten 22 Zähne ziehen möchte. Alle auf einmal. Im Anschluss soll ich Prothesen oben und unten bekommen. Das war immer mein Traum, weil das Problem nicht nur die Zähne sind, die kaputt gehen, sondern weil ich nicht z.B. in einen Apfel beißen kann ohne mir das Zahnfleisch aufzureißen; weil mir immer wieder auf den Mund beim Sprechen gestarrt wird, weil das natürlich alles andere als schön aussieht. Und vor allem, weil kein Foto existiert, auf dem ich lache. Weder von meiner Hochzeit, noch von nach den Geburten meiner Kinder. Ich habe mir das Lachen im Laufe der Jahre abgewöhnt.

Jetzt, wo ich kurz davor bin "meinen Traum" wahr werden zu lassen kommt doch Angst. Wenn so viele Zähne auf einmal gezogen werden, was erwartet mich da? Wie werden die Schmerzen sein? Ich habe drei Kinder, die versorgt werden müssen. Werde ich ausfallen? Wenn ja, wie lange?  

Wie ist das mit den Prothesen? Können sie überhaupt vorher schon angepasst werden? Jetzt sind die Zähne und damit das Zahnfleisch ja noch da. Wie ist das mit dem Rückgang des Kieferknochens? Ich bin 36 Jahre alt und hoffentlich noch viele Jahre am Leben. Was beutet das genau? Mit was muss ich rechnen? 

Implantate kommen nicht infrage, weil da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das Zahnfleisch da auch drüber wächst. Es wächst über alles, was fest im Mund ist (ich habe bereits Veneers und die halten das Zahnfleich in keinster Weise ab).

Ich möchte mich vorbereiten und bin natürlich in ärztlicher Betreuung vor Ort, wo ich meine Fragen auch stelle. Diesen Beitrag habe ich nicht geschrieben um mir den Zahnarztbesuch zu ersparen, sondern um verschiedene Meinungen von Fachleuten zu erhalten.

Vielen Dank für die Antworten.


Wenn die Zähne wirklich keine gute Prognose haben, ist die Extraktion wohl der sinnvollere Weg. Ich würde dies auf zwei Etappen durchführen: einmal die oberen, danach die unteren Zähne. Dadurch wird alles für Sie überschaubarer. Jeweils vorher wird eine Interimsprothese hergestellt. Wenn alles abgeheilt ist( ca. 6 Monate), werden definitive Prothesen angeferrtigt.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 30.11.2018 - 19:18

Sommerkind aus Schleswig Holstein

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen, 

vielen Dank für Ihre Antwort.

Gestern hatte ich einen Termin bei meinem Zahnarzt. Er sagte mir, dass keine Prothese vor der Extraktion angefertigt werden kann. Grund hierfür ist mein Zahnfleisch. Sie müssen sich vorstellen, dass ich insbesondere über den oberen Zähnen wie eine Wulst von ca. 0,5-1 cm Zahnfleisch habe. Unten ebenso, aber nicht ganz so stark ausgeprägt. Mir wurde gesagt, dass eine Prothese nach der Extraktion zum einen gar nicht passen würde, zum anderen mir Schmerzen bereiten würde, weil sie oben eine Kante hätte. Auch müsste ich damit rechnen ca. 1 1/2 Monate ohne Zähne leben zu müssen. 

Mein Zahnarzt legte mir ans Herz mich auch in der Uniklinik Kiel vorzustellen und den Eingriff nicht ambulant vornehmen zu lassen. Er meinte, ich würde in die Hände eines Professors gehören. Das werde ich versuchen, in der Hoffnung, dass ich dort behandelt werden kann.

MfG 



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