Forum: Zahnersatz
Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.
Thema:
Meine Teleskop- Prothese soll nach 5 Jahren völlig erneuert werden
Anzahl der Beiträge: 4
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Bisherige Beiträge
erstellt: 11.08.2010 - 09:42
Maria König aus NRW - Oberbergischer Kreis
Sehr geehrte Herren!
Ich habe im Frontbereich meines Oberkiefers vier Implantate und einen eigenen Zahn. Auf dieser Basis ist unter Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten eine optimale Teleskop-prothese gearbeitet worden, die ich seit 6 Jahren ohne nennenswerte Probleme trage. Der Sitz ist bis heute ausgezeichnet, und ich habe das Gefühl, es wären meine eigenen Zähne. Vor ungefähr einem dreiviertel Jahr löste sich von einem Zahn die Verblendung. Bei diesem Termin schon meinte mein Zahnarzt, die gesamte Prothese müsste in absehbarer Zeit erneuert werden. Er begründete dies mit Abnutzungserscheinung die durch die "Friktion" der Primär- und Sekundärteleskope hervorgerufen würden. Verstärkt würde dies noch dadurch, dass ich die T-Prothese auch nachts tragen und nicht, wie er es mir empfohlen hätte, herausnehmen würde. Einmal abgesehen vom Lösen der Verblendung an einem Eckzahn im Frontbereich - habe ich bis zum heutigen Tage keine Probleme mit meiner T-Prothese. Sie sitzt ausgezeichnet - in jeder Situation - auch beim Essen!!! Ich kann sie sehr gut herausnehmen und wieder einsetzen. Ich bin sicherlich bereit für einen qualitativen, hochwertigen Zahnersatz auch entsprechend zu zahlen. Ich kann nun aber wirklich nicht verstehen und nachvollziehen, warum ich 12.000 bis 13.000 € zahlen soll für eine neue Teleskopprothes, wenn ich mit meiner Teleskopprothese - einmal abesehen vom Lösen der Verblendung an einem Zahn - voll und ganz zufrieden bin!!!! -
Durch die Friktion sollen in den vergangen 5 bis 6 Jahren an den beiden Eckzähnen im Frontbereich Verschleißerscheinungen aufgetreten sein - so mein Zahnarzt - die eine neue Prothese erforderlich machten. "Es sei höchste Dringlichkeit!" - Gibt es für solche Verschleißerscheinungen durch Friktion nicht auch eine andere Lösung??
Dankbar wäre ich Ihnen, wenn Sie mir einen Rat oder weitere sachliche Informationen geben könnten. Obwohl ich gestern noch ein Gespräch mit meinem Zahnarzt hatte in dieser Angelegenheit,kann ich immer noch nicht nachvollziehen und verstehen, warum meine T-Prothese im OK unbedingt erneuert werden muss - obwohl sie ohne Fehl und Tadel sitzt wie ein Maßanzug.
Deutlich geworden ist mir gester aber auch schmerzlich, wie bedeutend im Rahmen einer Behandlung die Kommununikation zwischen Zahnarzt und Patient ist - wie bedeutend ein in jeder Hinsicht gutes Beratungsgespräch ist.
Mit freundlichen Grüßen
G.
erstellt: 11.08.2010 - 20:22
Maria König aus NRW Oberbergischer Kreis
Sehr geehrte Herren!
Der Satz in meinen Ausführungen:
"Er begründete dies mit Abnutzungserscheinungen, die durch die "Friktion" der Primär- und Sekundärteleskope hervorgerufen würden" -
könnte den Eindruck erwecken, diese Abnutzungserscheinungen seien an allen fünf Sekundärteleskopen aufgetreten. Das trifft nicht zu!!! Lediglich ein Sekundärteleskop ist im Bereich der Spitze minimal porös, so dass Licht durchfällt. Hervorheben möchte ich aber noch einmal, dass der Sitz, die Haftung meiner T-Prothese dadurch in keiner Weise sich verändert hat oder mir aktuell Probleme bereitet. Abgesehen von einer regelmäßigen Kontrolle hätte ich keinen Anlasse gehabt, meinen Zahnarzt aufzusuchen.
Für Ihr Stellungnahme und Ihren Rat danke ich Ihnen im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
M. König
erstellt: 11.08.2010 - 20:50
man sollte sich an möglichst objektivierbaren Befunden orientieren:
1. sind die Unter(Primär)kronen alle am Zahn dicht? Betrifft den Naturzahn.
2. ist der Halt und der Sitz für SIE zufriedenstellend? Das scheint der Fall zu sein.
Dann würde eine Neukonstruktion für Sie keine Verbesserung bringen.
Der Umstand, daß eine Sekundär(Über)krone eine (kleinere) Perforation hat, ist ein Schönheitsfehler, aber kein Mangel! Im Zweifelsfall gehen Sie zu dem Zahntechniker, der die Arbeit anfertigte. Adresse steht auf der Laborrechnung.
Die Frage, ob eine solche Konstruktion nachts getragen werden soll, ist durchaus unterschiedlich beantwortbar. Es ist KEIN FEHLER, diese nachts zu tragen.
Dr. Frank Püllen, MMSc, Neu-Isenburg
erstellt: 11.08.2010 - 21:40
Maria König aus NRW - Oberbergischer Kreis
Wie sehr freue ich mich über Ihre schnelle Antwort.
Sie haben sicherlich einen anstrengenden Tag hinter sich und finden trotzdem die Zeit, mir zu anworten.
HERZLICHEN DANK !!!!
ICH FREUE MICH SO SEHR, weil mir doch ein "Stein" vom Herzen gefallen ist durch Ihre fachliche Stellungnahme.
Ich bin wirklich in allem so sehr zufrieden mit meiner Teleskop-Prothese . Die Primärkronen sind ALLE dicht, der Halt und die Optik sind völlig zufriedenstellend.
ES geht, ging mir NICHT NUR um den Kostenaspekt - natürlich sind 12.000 € 12.000 Euro - ich war aufgrund meiner wenn auch laienhaften Überlegungen einfach nicht überzeugt von der unbedingten Notwendigkeit eine völlig neue Prothese arbeiten zu lassen - auch durch das letzte Gespräch mit meinem Zahnarzt nicht, das eigentlich gar kein Gespräch war, weil er keine Zeit hatte.
Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,
ich bin über Ihre Stellungnahme so froh, weil sie mir in mehrfacher Hinsicht eine große Entscheidungshilfe ist. Falls ich einmal ein Problem haben sollte (Verblendung), werde ich zum dem Techniker gehen, der die Prothese gearbeitet hat.
Durch diesen ganzen Vorgang - durch das letzte enttäuschende Gespräch mit meinem Zahnarzt - ist mir doch wieder bewusst geworden, wie wichtig das beratende, VERTRAUENSVOLLE Gespräch zwischen Zahnarzt und dem Patienten, der Patientin ist.
Schade, sie wohnen so weit weg!
Aber ich ich werde mir einen Zahnarzt suchen in meiner Nähe, der Mitglied des "Master of Science Club" ist.
Von ganzem Herzen danke ich Ihnen für Ihre Mühe u. wünsche Ihnen noch einen ruhigen Abend.
Mit freundlichen Grüßen
M. König