Patientenforum

Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Unterlasssene Vorbehandlung bei Diagnose Myoarthropathie
Anzahl der Beiträge: 15


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Bisherige Beiträge

erstellt: 15.07.2010 - 12:52

alles wird gut..... aus Hessen

Oktober 05: Myoarthropathie, abgesunkene Bisslage,keine def. Okklusion, Verdacht auch KG Kompression, Knacken, Muskelschmerz bei Palpation,starke Nackenverspannungen, zick-zack Mundöffnung, Zementfüllungen; behandlungsbedürftiger Zustand und Belastungssituation, da dieser Befund nach einer 6 jährigen ganzheitlichen Behandlung gestellt wurde, die nicht mehr tragbar war; dachte, mit notwendiger Prothetik ist mein Problem gelöst; keine Aufklärung über Befund - immer nur schweirige Bisslage; subjektiv wahrgenommen Nackenverspannungen und die Notwendigkeit einer Prothetik

Behandlung: sofort Schiene nach Abdruck ( nur Alibifunktion ), 1 x kontrolliert, nach 6 Wochen nicht mehr gepasst, da an Zähnen gearbeitet wurde;Wurzelkanalbehandlung und WSR 23; Physio hat Nacken behandelt

Mai 2006: Eingliederung einer 16 Zähne umfassenden vollkeramischen Prothetik mit ad hoc Änderung der okklusalen Verhältnisse ( Bisshebung, Führung, Stützzonen ) nach einem verzerrten Gerber-Registrat; sofort Schmerzen/ Druck an den Zähnen und linke Gesichtshälfte ( war im Arti leicht verschoben !! ); mehrmalige Änderungen brachten keinen Erfolg...weitere Schmerzen: Trigeminusreizung,Muskelspasmus, Ohrprobleme, Nervenreizung Arm und Rücken...alles wie angeschwollen

Befund Uni Klinik: Infraokklusion, zu geringe Ruheschwebe, zu geringer interokkusaler Abstand, insuffiziente WSR an 23 ( als Brückenpfeiler überkront ) ..mit Instruktion zur analytischen und funktionstherapeutischen Behandlung....nicht befolgt, keine Aufklärung über Schaden und kompletten Befund der Uni...weitere Registrate und Änderungen ohne Erfolg; mittlerweile krank geschrieben

Januar - April 2007: Behandlung abgebrochen, Krankenkasse und Anwalt eingeschaltet, Abschleifmaßnahmen in der Uni mit Operation von 2 Zähnen ( notwendig, aber ich wußte nicht, dass das so nie mehr helfen konnte ) Krankenkassengutachten Zahnersatz nicht frei von Mängeln; wurde von KK unter Druck gesetzt und muß zur Reha - mache darauf aufmerksam, dass diese nicht helfen kann - kein Erfolg - sitze Reha ab !!

Juli 2007: zweites Gutachten KK, Zahnersatz ist nicht frei von Mängel, beide WSR unsichere Prognose, wird empfohlen Zahnersatz als Provi zu tragen bis weitere Diagnostik und Therapie abgeschlossen; habe plangeschliffenen Zahnersatz und Entzündungen und darf mich nicht behandlen lassen, da Zahnärztin Recht auf Obergutachten hat

Oktober 2007: Obergutachten KK: Zahnersatz hat keine Funktionalität und muß deshalb und wegen defekter Kronenränder komplett neu !!! Vorstellung Professor Uni: ...Problem ist nur mit lege artis gefertigtem Zahnersatz zu lösen...", Habe mittlerweile 17 Monate Schmerzen ( Dauerhaft an den Zähnen, Gesicht und darüber hinaus, durch Funktion verstärkt ) und ahne was los ist, aber die Schwere noch nicht....

Dezember 2007-April 2008 : Behandlung bei Funktionsdiagnostiker,Computervermessung im derangierten Zustand mit schiefer Kopfhaltung, Entzündung 23 und 47 ignoriert, Vergiftungsschock durch verwendeten Kunststoff bei Abdruck an den Zahnstümpfen ( chemische Reaktion, heiß geworden bei Abdruck ) , Brennen im Mund neu; Ergebnis : insuffiziente statische/dynamische Okklusion, Zwangsbisslage und ein Provi von der Verarbeitung nicht den Dreck unter den Fingernägeln wert ( aber teuer ) ; 2 Ärzte machen mich aufmerksam, dass diese Behandlung in die falsche Richtung geht, helfen einzulenken, Zahnarzt fühlt sich angegriffen und bricht Behandlung ab, bekomme Rezept für Salbe !

Informiere Zahnärztekammer und bitte um Hilfe

Neuer Behandler Juni 2008: Zustand offensichtlich; sofort Änderung der Brückenglieder, da sie Zahnfleisch wund scheuern; Schiene ( 24 Stunden ) , notwendige Operationen, Physio und Osteo, Zahnex der fehlerhaften WSR und Implantat machen mich bis September 2009 im Mund und Gesicht schmerzfrei ( bin so dankbar ) ; allerdings verdrehte Lendenwirbelsäule mit geklemmtem Nerv und lahmem Bein ( kann mit Physio geregelt werden ) , Schmerzen Knie und Füße; im September Umsetzung in ein Provi, sofort Reaktion rechte Gesichtshälfte, trotzdem regelmäßige Einschleifmaßnahmen im Mund ohne Sicherung, Schmerzen an den Zähnen (überlastung ) , keine Ruheschwebe möglich, ständiger Zahnkontakt; ab Januar 2010 Schwindel und Gesamtverfassung wieder schlechter, Körper verdreht, nicht im Lot, Dauerschmerz ISG; Zahnarzt sagt mir, dass er niemals hätte so schleifen dürfen,aktuelles MRT: beiseitiger Gelenkerguss, üdem bilaminäre Zone, diskretes Knochenmarködem...man versucht gerade alles mit Schiene wieder zu beruhigen.....

Gerichtsgutachten ( ein Zahnarzt ): ....Behandlung über Standard, eingetretener dekompensierter Zustand mit Schmerzen ist nicht unbedingt analytisch und funktionstherapeutisch zu behandeln.....kann passieren... alles eine unvorhersehbare Entregelung....Unibefund ist "angenommen".....hier muß man noch wissen, dass dieser Gutachter die Akte nicht bzw. nur einseitig durchgearbeitet hat, Zahnersatz ( plangeschliffen in der Schachtel ) Abdrücke, Befundbilder, Schiene usw. nicht gesehen hat...und noch der Meinung war, dass kein Gutachter diesen Fall noch beurteilen kann....warum konnte er es dann ? Ist das alles medizinisch in Ordnung ?

Ich bin auf eine Antwort gespannt und vielleicht haben Sie eine Idee, was ich machen kann. In meinem Fall wird Evidenz negiert und ich frage mich warum.....habe viele Aussagen von Ärzten ( mit Namen ) , die mir gravierende Fehler bestätigen....ich bin 46 Jahre, komme aus einem Vollzeitberufsleben, war nirgends so oft wie beim Zahnarzt und bin nirgends so krank ( mittlerweile schwer )....bin dato auf Zeit berentet....Grund: eine Prothetik vor 4 Jahren !!! Danke für Ihre Zeit....Bitte meine Anfrage nicht veröffentlichen.....

Mit freundlichen Grüßen

Hallo,
anbei mein subjektiver Rat:
- Wenn ich mir Ihre Schilderungen durchlese und die Art der Beurteilungen mit den herauszulesenden Untertönen richtig interpretiere, könnte es für Sie schwer werden, einen neuen Behandler zu finden, denn wenn in dem großen Topf der Befunde, Behandlungen, Beschwerden und Aussagen nicht mehr objektiv sortiert wird und jedes Beschwerdebild am Restkörper auf die fehlerhafte Behandlung eines Zahnarztes zurückgeführt wird, muß ein Zahnarzt schon viel Mut neben Geduld und Können aufbringen, um die Angst vor dem Wurf eben in diesen Topf zu ignorieren.

Zum Fachlichen:
Sollte die Ursache wirklich in einer CMD bestehen, muß eine ordentliche Registrierung wie z.B. mit dem DIR-System (www.dir-system.de) und eine dazu passenden Schiene angefertigt werden, diese sollte dann je nach Beschwerdebild durch Nachmessungen und resultierenden Korrekturen bis zur Schmerfreiheit nachgearbeitet werden und dann diese, sofern erreicht, beschwerdefreie Bisslage 1:1 auf einen neuen Zahnersatz übertragen. Sollte dieses so nicht gelingen, wäre auch eine begleitende physiotherapeutische als ev. auch psychologische Mitbetreuung anzudenken.

Ich hoffe, ich habe Sie mit meiner ehrlichen Meinung nicht zu sehr geschockt, aber genau dieses würde mir so durch den Kopf gehen, wenn ich mit dem Fall konfrontiert würde.Mit Formulierungen Ihrerseits wie z.B. "und ein Provi von der Verarbeitung nicht den Dreck unter den Fingernägeln wert ( aber teuer )" werden Sie nur auf ein Abstellgleis bringen, auf dem kein Zug (Zahnarzt) mehr vorbeikommt.
Gruß
M. Henzler

erstellt: 16.07.2010 - 14:27

unbekannter Autor aus

Danke für die Antwort. Ich habe seit zwei Jahren einen Behandler, der mir hilft, aus diesem Beschwerdebild herauszukommen und bin sehr dankbar, diesen Arzt gefunden zu haben. Die getroffenen Aussagen stammen nicht aus meinem Mund, sondern von Ärzten , die eben zB. dieses schlechte Provi gesehen - und sich erlaubt haben, dieses auch zu beurteilen. Mir wird klar eine dento - okklusale Ursache bescheinigt und es ist bekannt, dass bei einer fehlerhaften Okklusion / Bisslage ( durch Prothetik ) Beschwerden über das Kauorgen hinausgehen können. Ich weiss - auch oder gerade von Ärzten - dass ich ohne kausale funktionstherapeutische Behandlung nicht hätte mit der Endprothetik ( ad hoc Umstellung der Gesamtverhältnisse ) versorgt werden dürfen. Ich weiss, dass ich damit von einer kompensierten Funktionsstörung durch die unterlassene funktionstherapeutische Vorbehandlung in einen schmerzhaften dekompensierten Zustand gekommen bin. Es ist auch kein Geheimnis, dass ein häufiger dentaler Auslöser einer CMD Erkrankung eine fehlerhafte Prothetik sein kann und ein dadurch entstandener dekompensierter Schmerzzustand sicher schwieriger zu behandlen ist.
Ohne qualifizierte Physiotherapie geht hier gar nichts - aber sie kann keinen fehlerhaften Zahnersatz beseitigen! Auch habe ich mir psychologische Hilfe gesucht , um diesen Weg zu schaffen. Ich möchte sachlich bleiben.....aber würde so gerne sagen, dass ich auf dieses "Abstellgleis" ja durch Zahnärzte gekommen bin....aber gleich dazu, dass es auch Zahnärzte gibt, die da wieder heraushelfen.....Ich kenne die Wahrheit und kann mit ehrlichen Meinungen gut umgehen....

erstellt: 18.07.2010 - 22:16

unbekannter Autor aus

Sehr geehrter Herr Dr. Heinzler,

Sie empfehlen das Dir-System! Ist Ihnen die Studie zu "Zahnmedizinische Indikationen für standardisierte Verfahren der instrumentellen Funktionsanalyse unter Berücksichtigung gesundheitsökonomischer Gesichtspunkte" bekannt und wenn ja, würden Sie diese Vermessung bei einem funktionsgestörten Patienten dennoch empfehlen?

alles wird gut...
das ist nur zu hoffen,
ob der Zahnersatz der Auslöser der CMD ist, ist schwer zu beurteilen. Die Beschwerden hat der ZE wohl ausgelöst... Sie haben in der Fachsprache durch die Eingriffe und insbesondere durch langdauernde Eingriffe "dekompensiert". In der Gefahr schweben ca. 15% unserer zu versorgenden Patienten. Eine umfangreiche frühzeitige klinische Funktionsanalyse hätte die Gefahr vielleicht erkennen lassen.
Wenn sich das Beschwerdebild verselbständigt hat - wie bei Ihnen- ist nur noch schwer beizukommen. Hören,Sehen, Gleichgewicht , Nackenregion und Schlussbiss verschalten neuronal eng zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Im Ansatz muss interdisziplinär mit Orthopäden, Osteopathen (manchmal Augenarzt und/oder HNO) und Zahnarzt eng zusammengearbeitet werden. Wäre ich Patient, würde ich mich mit Kollegen Schöttl (Zahnarzt Nürnberg) und/oder Prof. Beck (Osteopath, AVT-Fortbildungsinstitut in Nagold) zusammentun.
CMD wird immer häufiger und findet zu wenig Beachtung an den Hochschulen ... leider.
Gruss
Dirlewanger

erstellt: 20.07.2010 - 21:32

unbekannter Autor aus

Sehr geehrter Herr Dr. Dirlewanger,

ich danke Ihnen sehr für diese Antwort....mein Körper konnte gut kompensieren. Es wurde der Befund Myoarthropathie gestellt und ohne die dringend notwendige analytische und funktionstherapeutische Vorbehandlung eine 16 Zähne umfassende Prothetik mit kompletter Veränderung der okklusalen Vehältnisse eingegliedert, die ein gesunder nicht verkraftet hättet, da diesem ad hoc Eingriff die fundierte Basis gefehlt hat und die Prothetik im Endergebnis in der Lage gewesen wäre, eine Funktionsstörung auszulösen. Hier war die Dekompensation sofort da. Die "Gefahr" hat man sogar noch befundet, aber nicht dem Befund angemessen behandelt und ist mit der durchgeführten Prothetik ein Risiko eingegangen, was medizinisch nicht zu verantworten war. Die sofort eingetretenen Schmerzen im Mund und Gesicht haben diese "Überforderung" sofort gezeigt. Ist nicht schon bei einer solch großen Prothetik ein anderer Weg zu gehen ? Ist nicht bei einem kompensierten Zustand größte Sorgfalt geboten und sollte man nicht vermeiden okklusale Interferenzen zu setzen, um genau diesen dekompensierten Zustand zu vermeiden ? Leider wurde dann verdeckt....und wieder nicht dem Funktionsschaden angemessen behandelt. Wie schwer es ist - in jeglicher Hinsicht - muß ich bis heute erfahren...
Aber es macht Hoffnung zu wissen, dass es Ärzte gibt, die verstehen....leider gibt es auch noch ( zu viele ) andere!
Von Schöttl habe ich Bücher und dadurch sehr viel über die Erkrankung gelernt, Prof. Dr. Beck sagt mir nichts.

Prof. Beck ist Sohn eines Allgemeinarztes aus unserer Stadt. Er hat sich in manueller Therapie und Physiotherapie zum Meister entwickelt und 5 Jahre in San Fransisco Osteopathie gelernt und unterrichtet mittlerweile in Californien und hat hier in Nagold ein Fortbildungsinstitut für Osteopathische Medizin mit Unterstützung der Steinbeis-Hochschule aufgebaut. Mittlerweile ist er der erste Juniorprofessor für Osteopathie in Deutschland und hat zusammen mit dem Funktionstherapeuten und Zahnarzt Dr. Nölting eine Fortbildungsserie für CMD-Diagnostik und Therapie interdisziplinär eingerichtet. Mehrere Kollegen und ich absolvieren am AVT derzeit ein interdisziplinäres Curriculum für CMD zusammen mit hoch engagierten Physiotherapeuten.
Derzeit behandeln wir drei ganz schwere Fälle zusammen: eine Bäuerin, die nicht mehr arbeiten konnte, haben wir über Behandlung von Suboccipital-Region und Biss wieder zum Treppensteigen gebracht; ein zweiter Fall zeigt Erfolge und Mißerfolge im Wechsel mit Tendenz zur Besserung (5 jahre schwerste CMD mit 3maliger Neuversorgung durch ZE), geht nur in enger Zusammenarbeit mit Orthopäden und Osteopathen. Der dritte Fall gleicht Ihrem: Pat. hat nach tränenreichen Jahren 25 plane Provisorien im Mund. Hier helfen nur noch gut abgestimmte Termine und Maßnahmen. Der Biss und die Neuversorgung werden in kleinen Schritten angegangen: startet immer mit Stabilisierung der Körperstatik, Nacken, Schulter beim Osteopathen, Erhalt über einen Frontzahn-Jig und Umsetzung am Patienten direkt im Anschluss.
Hier gibt es also gewaltige Fortschritte, wobei die Leistungen von der Privatkasse bezahlt werden, der GKV-Patient aber hohe Eigenanteile hat.
MfG
Dirlewanger

Sehr verehrte Frau N.,
es ist unser Anspruch, das gesammelte Wissen von den über 100 zusatz-qualifizierten Masterkollegen ratsuchenden Patienten unentgeldlich zur Verfügung zu stellen. Das schafft Vertrauen, gibt uns aber auch gegenseitig Anregungen und dient der Verbreitung seriöser Ansprüche der Patienten, der Kollegen und der Dentalindustrie.
Wichtig dabei ist das gegenseitige Vertrauen, das uns monatlich mittlerweile über 100 000 Zugriffe auf unsere Seiten erbringt. Um diesen Service aufrecht erhalten zu können, brauchen wir auch die Akzeptanz innerhalb der Kollegenschaft. Die erhalten wir, wenn wir uns nicht in das Arzt-Patienten-Verhältnis der Kollegen einmischen. Das ist auf Dauer auch für die Ratsuchenden sehr wichtig. Deshalb gebe ich Ihnen gerne Rat, möchte mich aber in Ihren Fall nicht aktiv einmischen, weder durch Gutachten, noch durch Behandlungsmaßnahmen. So halten es auch die Kollegen, die unglaublich große Erfahrung mit Implantaten (über 250 000 gesetzte Implantate in unserem MSC) haben.
Darüber hinaus haben wir neben der Implantologie auch die anderen Teilgebiete der Zahnheilkunde kompetent vertreten, eben weil der Mensch nicht "zerstückelbar", sondern ein Ganzes ist und als solcher auch ganzheitlich behandelt werden soll.
Implantate sind eine großartige Errungenschaft für den Patienten, wenn über die Implantatabstützung auch eine CMD zum Abklingen gebracht werden kann. Prothesenträger mit CMD haben da meist keine Chance mehr - außer sie bekommen wieder eine stabile neue Statik und Dynamik im Biss über eine Implantatabstützung. Deshalb bemühen wir uns auch in diesem Implantatratgeber um den Menschen hinter dem Implantat.
Vertrauen Sie Ihrem Arzt, der Ihnen in den letzten Monaten geholfen hat. Vertrauen und beiderseitiges Feingefühl sind 50% des Erfolges bei einer verfahrenen Situation wie Sie sie erlebt haben.
Gruss
Dirlewanger

erstellt: 24.07.2010 - 00:14

hoffnung aus österreich

sehr geehrter herr dr. dirlewanger,
ich möchte ihnen ganz herzlich für ihr verständnis der problematik der durch zahnersatz geschädigten CMD/falscher biss- patienten danken. ich bin eine davon, und sie geben mir wieder hoffnung. ich habe ihnen auch persönlich geschrieben.

was dr. heinzler ganz offen und ehrlich hier zur frage der patientin antwortet, ist meist die regel: man findet niemanden, der einen behandeln will, wenn man schon mehrere fehlgeschlagene behandlungen und einen langen leidensweg hinter sich hat. das ist aber bei den meisten bissgeschädigten der fall.

ich habe auch mehreren behandlungsmethoden/behandlern vertraut und wurde bitter enttäuscht. interdisziplinär wurde leider noch nie vorgegangen, ich konnte niemanden finden, der so arbeitet. lange zeit konnte mein körper die falsche zahnstellung an meiner umfangreichen prothetik kompensieren. ich konnte trotz schluckbeschwerden und störender prothetik noch relativ gut leben. jetzt wird es immer schwerer, mein körper ist verzogen. ich trage teilprothesen, es verbleiben mir nur 14 zähne. durch mehrere neuüberkronungen und neuversuche, den biss wieder herzustellen, verlor ich durch fehlbelastung nicht nur viele zähne, sondern auch einen teil meines kieferknochens, sodass auch implantate ohne aufwendigen knochenaufbau aus dem beckenkamm nicht mehr möglich sind.

meine verzweiflung ist dementsprechend gross und auch meine wut auf die zahnärzte, die mir das angetan haben. nicht nur, dass mir nicht geholfen wurde, ich musste auch noch kräftigst für fehlgeschlagene behandlungen bezahlen und wurde von einem spezialisten zum anderen geschoben. wie kann es sein, dass für einen solch gravierenden fehler, -den ich als schwere körperverletzung bezeichnen würde, - der bei mir von einem zahnarzt aus unkenntnis vor vielen jahren verursacht wurde!- , der patient die folgekosten tragen muss? und auch noch, dass das leiden des geschädigten patienten als okklusions neurose, oder dentogenes schmerzsyndrom diagnostiziert wird? und so manch einer wird mit schmerztabletten oder psycho pharmaka in die pschoecke gestellt. zum glück konnte ich mich davon fernhalten.

hätte ich also damals gewusst, was auf mich zukommt, NIEMALS hätte ich meine schönen, geraden zähne überkronen lassen, nur weil sie etwas kariös waren. ich hatte niemals beschwerden mit dem biss, das schlucken ging automatisch, bis dahin war ich glücklich. da ich aber bestens versichert und auch sehr aktiv im berufsleben stand, empfahl mir eine zahnärztin diesen schritt zur überkronung,... damit ich nie mehr zum zahnarzt gehen muss....

jahrelang musste ich mit dieser störenden biss-situation leben und ich dachte, dass das nur mir passiert ist. dank internet stiess ich auf gleichbetroffene. unter den bissgeschädigten verbergen sich schicksale von menschen, denen man jeglichen zugang zu einem normalen leben verweigert.
ich möchte ihnen nochmals dafür danken, dass sie und ihr team daran arbeiten, dass den betroffenen geholfen wird. aufklärungsarbeit unter den zahnärzten- sie haben das studium schon angesprochen- wäre dringend notwendig.

MFG

Sehr geehrter Schreiber aus Österreich,
ich möchte Ihnen ein wenig präzisieren, was ich mit meinem Kommentar meinte,denn Ihre Auslegung gibt nicht wirklich meine Intention wieder.
Es geht nicht darum, einen Patienten mit einem langen Leidensweg nicht behandeln zu wollen,(gerade solche Patienten sind ewig dankbar, wenn man ihnen helfen kann), sondern um die Tatsache, daß die Art und Weise der Darstellung der Vor- und Leidensgeschichte im Kontakt mit einem neuen Behandler sich ebenso an die Regeln des sozialen Zusammenlebens halten sollte wie im übrigen Leben. Es gibt ein schönes Sprichwort: So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück. Bei allem Frust über fehlgeschlagene Behandlungen sollte man als Patient auch beherzigen, daß der Folgebehandler sich bei den ersten Gesprächen und Untersuchungen versucht ein Bild vom Patienten und dessen Problem zu machen und wenn die Vorbehandler mit zahlreichen verbalen Entgleisungen bedacht werden, führt dies beim Folgebehandler auch zu persönlichen Einschätzungen, die sehr unterschiedlich ausfallen können. Mit meinem Hinweis auf Hinzuziehung der Psyche meinte ich auch nicht das Wegschieben des Patienten in die mehrfach oben erwähnte Psychoecke, sondern die Tatsache, daß Patienten nach einer solchen Leidensgeschichte psychisch angeschlagen sind und auch eine sehr geringe Toleranzschwelle entwickelt haben. Dies kann zur Folge haben, daß man bei neuen Behandlungsversuchen, die gerade bei chronifizierter CMD am Anfang u.U. auch Beschwerden durch neuromuskuläre Umprogrammierungen verursachen können, vorschnell wieder frustriert die Maßnahmen als nicht erfolgversprechend abqualifiziert und damit auch den Behandler. Ich stimme Ihnen zu, daß gerade auf diesem schwierigen Gebiet nciht immer die notwendige Sorgfalt und das Können im Vordergrund steht, aber ich finde daß die Formeln "Patient ist immer ohne Fehler, Zahnarzt ist immer alles schuld" und umgekehrt "Patient ist immer der Böse und Zahnarzt der Gute" beide so nicht gelten, weil die Wahrheit in der Mitte liegt.
Wenn auch Patienten dies ein wenig von der menschlichen Seite berücksichtigen (auch Zahnärzte sind nur Menschen), werden Sie immer einen Nachbehandler finden.
Ich wünsche Ihnen, daß die bei Dr. Dirlewanger und seinem perfekten Netzwerk Besserung erfahren und hoffe, daß Sie verstanden haben, was ich mit meinem Ausführungen meinte.
Gruß
M. Henzler

erstellt: 05.08.2010 - 22:58

alles wird gut..... aus

....und vielleicht ist es einfach auch nur einmal die fehlerhafte Behandlung eines Zahnarztes(!)....angebliche Untertöne, unterstelltes mangelndes Sozialverhalten, zu bemängelnde Art und Weise der Darstellung....erklären diesen Verlauf (und viele andere sehr ähnliche CMD Krankengeschichten ) jedenfalls nicht und können auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier zahnärztliche Fehlbehandlungen passiert sind.....auch wir sind nur Menschen...und vorallem - viel zu oft iatrogen geschädigter Patient...wie schwierig dann ein dekompensierter Zustand zu behandeln ist, wird aus anderen Antworten deutlich...und wie gering die Anzahl der Ärzte ist, die überhaupt in der Lage sind, solche mehrfach Schäden mit der nötigen Sorgfalt und vorallem wissend zu behandlen ist sicher auch kein Geheimnis...eine gravierende ad hoc Veränderung jeglicher okklusaler Verhältnisse ( Höhe, Führung, Stützzonen )bei diagnostizierter Myoarthropathie ( ohne Aufklärung ) mit 16 Vollkeramikkronen ohne funktionstherapeutische Vorbehandlung und dem Endergebnis einer fehlerhaften Okklusion ist und bleibt eine zahnmedizinische "Glanzleistung"....mit gravierenden gesundheitlichen Folgen für den Betroffenen....und läßt sich auch nicht mit gut und böse erklären!!!

erstellt: 10.08.2010 - 22:39

hoffnung aus

sehr geehrter herr dr. henzler,
danke für ihre ausführungen, die ich schon richtig verstanden habe. da sie das ZA/patient verhältnis ansprechen, möchte ich ihnen als bissgeschädigte meine sicht der dinge geben, damit auch sie meine aussage richtig verstehen:

empathie ist mir kein fremdwort, das koryphäen killer syndrom auch nicht. deshalb hatte ich auch nie probleme einen nachbehandler zu finden, aber zu welchem preis, mit welcher garantie? wieviel geld meine kasse und vor allem ich für fehlerhafte behandlungen verschwendet haben, wage ich nicht mehr nachzurechnen. fakt ist: der bissgeschädigte patient hat den körperlichen, seelischen und finanziellen schaden, wenn die behandlung schiefgeht. und leider war das bei mir immer der fall. ich lebte sehr lange im ausland und habe das problem schon seit über 20 jahren. ich könnte ihnen viel über meine fehlgeschlagene therapien und mehrmaligen überkronungen im in-und ausland erzählen (die ich teils unter schmerzen durchgestanden habe). und nochmals, vor der überkronung meiner zähne hatte ich null probleme!

aber nun zum jetzt. was können wir für ein friedliches miteinander tun? hier mein vorschlag:

- eine international anerkannte und einheitliche definition der krankheit CMD/falscher biss erstellen.

- diese als kassenleistung einstufen, vor allem, wenn sie nachweisbar iatrogen verursacht wurde. die durch prothetik verpfuschten haben ein schlimmes los zu ertragen, da sie sich die behandlungen- vor allem die prothetik!- meist gar nicht mehr leisten können.

ich hoffe, dass sie mein anliegen richtig verstanden haben, es geht nicht um gut und böse, ich bin meinen ZÄ immer mit sehr viel respekt entgegengekommen, mit einigen entstand sogar freundschaft, aber um das problem lösen zu können, bedarf es interdisziplinärer kompetenz und finanzieller mittel. herr dr. dirlewanger hat mich sehr gut beraten.

LG

erstellt: 22.11.2010 - 20:08

Ratlos aus Schleswig-Holstein

Hallo,
ich leide vermutlich an CMD. Ich habe durch die Fehlbelastung der Zähne immer wieder Zahnschmerzen, die dann auch wieder verschwinden. Zudem habe ich Ohrenschmerzen und eine starke Zugempfindlichkeit.
Ich habe einen Unterbiss, dadurch sind meine Schneidezähne bereits stark angegriffen. Meine Eckzähne habe ich bereits sehr stark abrasiert. Ich war letzte Woche bei einen sogenannten CMD- Spezialisten. Dieser will eine Schiene herstellen, die dann nach 3 Tagen Besserung bringen soll. Danach will er nach dem Schienenmodell, das gesamte Gebiss restaurieren, mit Voll- und Teilkronen. Dadurch wird das Gebiss auch höhergesetzt, so dass der Unterbiss beseitigt wird.
In den einzelen Foren lese ich meistens nur etwas von Schienen, die den Biß verbessern. Von einer Vollrestaurierung wird z.B. bei Dr. Risse nicht gesprochen.
Ich weiß nun nicht, was die richtige Behandlungsmethode ist ?
Hat jemand Erfahrung mit einer Vollrestaurierung ?

erstellt: 01.04.2015 - 15:20

Monica Daschek aus Österreich

möchte persönlich Kontakt mit Ihnenaufnehmen, habe ebenfalls solche Probleme!!! Wie erreiche ich Sie? Skype??? Sonst? DANKE!




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