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Forum: Kieferorthopädie

Unsere Zähne sind wichtig für das Kauen, Schlucken und Sprechen. Daher sollten Fehlstellungen von Zähnen korrigiert werden. Wir beraten Sie gerne.

Thema:
KFO Lückenschluss möglich?
Anzahl der Beiträge: 4


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Bisherige Beiträge

erstellt: 05.07.2010 - 22:44

Alexander aus NRW

Sehr geehrte Experten,

ich habe von zwei Kieferorthopäden zu meinem Problem zwei entgegengesetzte Meinungen erhalten und möchte ich es nun auf diesem Weg versuchen, eine dritte Meinung zu bekommen. Für einen guten Rat bin ich im Voraus sehr sehr dankbar, da ich im Moment gar nicht mehr weiss, was ich machen soll.

Zu meiner Situation:
Ich bin 34, hier ist das OPT von meinen Zähnen:
http://picasaweb.google.de/alx.rieger/OPT#5490513945959353346

Mein Problem ist die Lücke in Position 46. Sie ist vor langer Zeit entstanden und nach mehreren Jahren sind die Zähne 47, 48 in die Lücke gekippt und haben sich in der abgebildeten Position verfestigt, wahrscheinlich durch die neuen Kontaktflächen mit dem Zahn 16, der die Rolle des neuen Antagonisten übernommen hat. Nun möchte ich den Zahn 16 demnächst ziehen lassen (wurzelbehandelt) und gleichzeitig die Lücke oben und unten (16, 46) schließen.

Da ich von der Idee des KFO Lückenschlusses begeistert bin (biologischer Zahnersatz) und meine 8-er alle noch vorhanden sind, wollte ich die Meinung eines Spezialisten einholen, ob diese Lösung bei mir möglich wäre. Der erste Kieferorthopäde hat mir folgendes gesagt (mit meinen Worten wiedergegeben):

1. KFO Lückenschluss wegen anatomischen Gegebenheiten nicht möglich, die Zähne können nicht 10 cm bewegt werden. Bei einem Versuch sie zu bewegen werden diese wahrscheinlich weiter nach vorne kippen statt senkrecht durch die Kiefer zu wandern.
Empfehlung: Aufrichtung der Zähne 47,48 für eine spätere Implentatversorgung der Lücke 48. Die nach der Extraktion entstehende Lücke 16 wird per Lückenhalter für eine spätere Implantatversorgung stabilisiert (der Zahn muss auch raus, da er beim Aufrichten der Zähne sonst stören würde). Die Lückenoptimierung erfolgt mittels Multiband (Brackets).

Da es um eine Privatleistung handelt die viel Geld kostet, wollte ich eine zweite Meinung einholen und diese lautete:

2. Eine Aufrichtung der Zähne 47,48 wird keinen Erfolg haben, da der Kieferknochen hinter dem Zahn 48 eine gerade Aufrichtung nicht zulassen wird. D.h. die Lücke wird kleiner und die Zähne werden ihre natürlichen Gegenspieler nicht mehr treffen. Empfehlung: KFO Kieferschluss OK und UK nach Extraktion von 16. Die Gefahr dabei bleibt, dass die Lücke nicht ganz geschlossen werden kann und eine kleine Lücke 17/15 und 47/45 bleibt.

Nun bin ich ganz verwirrt und weiss gar nicht, wem von den beiden ich Gleuben schenken soll, da die beiden Ärzte gegensätzliche Meinungen vertreten. Für jedes Feedback bin ich sehr dankbar.

erstellt: 05.07.2010 - 22:48

Alexander aus NRW

Verzeihung, mir ist ein Fehler unterlaufen:

>Empfehlung: Aufrichtung der Zähne 47,48 für eine spätere Implentatversorgung der Lücke 48
es sollte natürlich "Implentatversorgung der Lücke 46" heissen.

Hallo Alexander,
da könnten beide Kieferorthopäden recht haben; jeder anbetracht seiner Fähigkeiten. So würde Kollege Prof. Sander sicher die Zähne so aufrichten, dass die Wurzelspitzen sich dabei etwas nach vorne bewegen (über superelastische Aufrichtefedern). Der kann das und hat Routine zu wissen, wann das geht und wann nicht.
Es gibt Gründe für beide Lösungen. Je nach der Bisshöhe würde ich entscheiden. Wäre ein Lückenschluss machbar ohne Verlust der Bißhöhe, so spricht auch einiges für diese biologische Lösung. Häufig kippt aber der Zahn mehr als gewünscht.
Sie müssen das tatsächlich mit dem Verstand nachvollziehen, aber letztendlich aus dem Bauch entscheiden - man nennt das Vertrauen fassen.
Gruss
Dirlewanger

Hallo Alexander, ich weiß, daß die Weisheitszahnextraktion (vor allem aus hygienischer Sicht in Bezug auf die Putzfähigkeit dieser Region, wobei Sie ausser der jugendlichen Kariesproblematik an der 6er inzwischen ein füllungsarmes und stabiles Gebiss aufweisen) sehr kontrovers diskutiert werden und Patienten dies nicht gerne mögen, aber wenn ich mir die Aufnahme ohne klinische Bilder so ansehe, würde ich vermuten, daß die 8er (also 18 und 48) nicht so optimal in der Mundhöhle stehen und eine Aufrichtung zusätzlich im 4. Quadranten erschweren würden. Wenn diese Weisheitszähne (bitte verzeihen Sie mir, daß ich ev. durch diesen zusätzlichen Vorschlag noch mehr ins Spiel bringe) entfernt würden, wäre mehr Platz für die Aufrichtung des 47 zum Zwecke einer ordentlichen Lückenschaffung für das 46er Implantat vorhanden, denn die Bewegung eines bgroßen Backenzahnes um 10 mm ist keine einfache Bewegung, aber dies sollten Sie, wie Kollege Dirlewanger bereits empfahl,in Ruhe mit den KFO Fachzahnärzten nach den genannten Kriteriien nochmals durchsprechen.
gruß
M. Henzler


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