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Forum: Parodontologie

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Thema:
Künstlicher Knochenaufbau erfolglos
Anzahl der Beiträge: 6


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Bisherige Beiträge

erstellt: 09.03.2010 - 14:29

Isabella aus MV

Hallo,

ich hatte vor einem halben Jahr im Backenzahn (meine letzten Zähne unten 5 und 6) einen künstlichen Knochenaufbau mit Emdogen. Es hat sich leider kein Knochen aufgebaut.

Was können die Ursachen sein ?

Zudem hat vor wenigen Wochen der 6-ter Zahn angefangen sehr schmerzempfindlich zu sein. Obwohl auf dem Röntgenbild keine Entzündung sichtbar war, hat sich der Zahnarzt entschlossen eine Wurzelbehandlung zu machen.

Der Zahn konnte nur unter längerandauernedem Prozedere überhaupt betäubt werden. Es wurden auch bereits 2 Wurzelbehandlungen gemacht. Er ist zwar nicht mehr so sehr empfindlich auf heiss und kalt, tut aber nach wie vor weh und ist Druckempfindlich.

Ob alle und wieviele Kanäle gefunden wurden, weiß ich nicht...eine Bestimmung der Wurzellänge hat jedenfalls nicht stattgefunden. Bei zweiter Behandlung wurden längere Nadeln genommen. Kanalaufbereitung fand auch nur mit den Nadeln statt.

Ist die Wurzelbehandlung vielleicht der falscher Ansatz ? Kann das auch mit dem Knochenaufbau zusammenhängen ?

Tatsache ist, daß der Knochenaufbau bei überkronten Zähnen statt fand und die Zahnhälse darunter bis heute frei liegen. Meine Bitte diese jetzt schon mit Provisiorien zu versorgen (neue Kronen kommen eh drauf) wurde nicht entsprochen.

Der Zahnarzt spricht von weiteren, notwendigen Spülungen, ich bin da jedoch sehr skeptisch....


Grüße
Isabella

Hallo Isabella,
die Therapie mit Emdogain ist sehr technik-sensibel. Es kommt auf die optimale Operationstechnik (mikrochirurgisches Vorgehen) an und dann funktioniert das in vielen Fällen auch gut. Nach einem halben Jahr ist auch noch nicht alles verloren - es kann bis zu einem Jahr dauern, bevor man z.B. röntgenologisch einen Erfolg ausmachen kann. Bei Rauchern funktioniert die Behandlung nicht! Eine Einbettung in ein optimales Betreuungsprogramm vor und nach der OP sind extrem wichtig. Professionelle Langzeitbetreuung lassen ein besseres Ergebnis erwarten..

Nach der Operation kann es zu freiliegenden Zahnhälsen kommen, die sehr sensibel reagieren könnten. Auch eine Mitbeteiligung der Zahnnerven ist möglich. Hier kann also nicht unbedingt ein Fehler Ihres ZA vorliegen. Natürlich ist die Wurzelkanalbehandlung häufig problembehaftet. Man findet nicht alle Kanäle, es sind Restempfindlichkeiten vorhanden, die sog. Arbeitslänge (Länge bis zu der die Nadeln in den Wurzelkanal gleiten) ist anfangs nicht korrekt bestimmt....geben Sie dem Kollegn Zeit, dann wird die Wurzelkanalbehandlung auch gelingen.
Der Knochenaufbau kann nicht direkt Schuld an den Schmerzen sein, es sein denn, es hat sich wieder eine Entzündung entwickelt.
Die Anfertigung von dicht sitzenden Provisorien hätte die Therapie sicherlich erleichtert und auch einen besseren Zugang zu den Taschen ermöglicht. Dafür ist es jetzt sicher zu spät!
Viel Glück bei der weiteren Behandlung
Dr. J. Scholz, M.Sc. Parodontologie

Hallo Isabella,
Emdogain ist innerhalb einer engen Indikationsbreite ein sehr probates Mittel zum Knochenaufbau. Was bei ihrer Behandlung schief lief, kann Ihnen keiner nur auf Ihre Schilderung hin sagen.
Von einem Zahnarzt, der bei einer Wurzelbehandlung keine Längenmessung vornimmt, würde ich noch nicht einmal einen Gebrauchtwagen kaufen. Suchen Sie sich einen Spezalisten.
Viel Erfolg wünscht Raine Littinski aus Magdeburg

erstellt: 11.03.2010 - 10:20

Isabella aus

Ich werde auf jeden Fall eine Zahnklinik aufsuchen
und mir dort eine Zweite Meinung einholen. War mir nämlich bei
der Suche hier im Internet dazu aufgefallen ist, daß Wurzelbehandlungen
wegen der Bakterien im Speichel sehr steril (mit diesem Koffer abgedeckt ect.)
durchgeführt werden, was bei mir leider auch nicht der Fall war.

Vielen Dank erstmal für Ihre Beiträge.

LG
Isabella

erstellt: 28.07.2010 - 17:41

Isora K. aus Baden Würtemberg

Implantat mit Knochenaufbau Oberkiefer 2. lks

Ich habe folgendes Problem: Mir ist mein Stiftzahn im Oberkiefer abgebrochen, zurzeit sind nur noch
Wurzelfragmente vorhanden. Die Wurzel soll jetzt gezogen werden, um dann ein Implantat zu setzen.
Vorher muß jedoch noch ein Knochenaufbau erfolgen, und zwar entweder mit Rinderknochen oder künstlichem
Material (Granulat). Mein Zahnarzt hat mir Rinderknochen empfohlen. Ich weiß nichts über derartige
Methoden noch kenne ich Alternativen.

Freuen würde ich mich, Entscheidungshilfen zu bekommen oder gängige Methoden des Knochenaufbaus, die
erfolgsversprechend sind.

Über einen entprechenden Beitrag würde ich mich freuen. Vielen Dank!

Mfg
Isora

Hallo Isora,
so ganz einfach ist die Vorgehensweise per Ferndiagnose nicht zu klären. Es kommt darauf an, wo der Zahn steht und ob die Kieferhöhle mit betroffen ist, bzw. der Kieferaufbau im Bereich der Kieferhöhle mit Hilfe eines sogenannten "Sinuslifts" gemacht werden soll. Je weiter hinten der Zahn steht (Backenzahn), desto wahrscheinlicher ist ein Sinuslift. Hier sind künstliche Knochenmaterialien, ob Rinderknochen (der sehr gut wissenschaftlich abgesichert ist !) oder künstlicher Knochen oder Eigenknochen (das wäre noch eine Alternative) oder ein Gemisch aus allem in etwa gleich gut wirksam. Wenn nur der vorhandene Knochen verbreitert werden soll, kann das lokal auch nur mit Ihrem eigenem Knochen gemacht werden, häufig in Kombination mit dem Einsetzen des Implantates.
Also: je nach Lage des Zahnes gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, die ohne Röntgenbild leider nicht näher zu beschreiben sind.

Viel ERfolg aus Celle
dr. j. scholz, m. sc.


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