Forum: Parodontologie
Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.
Thema:
Behandlung bei Zahnfleischbluten
Anzahl der Beiträge: 3
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Bisherige Beiträge
erstellt: 22.10.2009 - 15:11
Brätt Pitt aus Region Kassel
seit einigen Jahren tritt bei mir immer wieder Zahnfleischbluten auf. Ich dachte sofort an Parodontose. Mein Zahnarzt konnte aber nicht feststellen und lies mich mit „immer schön putzen” wieder gehen. Daraufhin habe ich den Zahnarzt gewechselt. Mein jetziger Zahnarzt hat nach einigen Untersuchungen mir Antibiotika gegeben, worauf das Zahnfleischbluten aufhörte. Einige Wochen begann es von neuem. Dann wurde eine Ultraschallbehandlung durchgeführt. Auch nur mit mäßigem Erfolg. Jetzt soll ein Laser alles richten. Ich bin mir nicht so sicher ob das alles richtig ist. An den Behandlungskosten muss ich mich zum Teil im hohen Maß beteiligen.
Grundsätzlich habe ich saubere Zähne, ganz wenig Zahnstein, der 2 Mal im Jahr entfernt wird. Ich habe Zahnfleischtaschen, die mit 2 bis 3 bezeichnet werden.
Gibt es andere Erkrankungen die für das Zahnfleischbluten in Frage kommen könnten? Oder gibt es Verfahren, die sicherer zum Ziel führen? Und drittens, gibt es Zahnärzte die Spezialisten auf diesem Gebiet sind? Wonach oder nach wem muss ich suchen?
Vielen Dank für Ihre Auskunft.
erstellt: 22.10.2009 - 18:30
die gute Nachricht: Wenn Ihre Taschentiefen wirklich nur 2-3mm betragen, sind diese Taschentiefen im normalen Bereich. Wenn das Zahnfleisch dann blutet, ist eine Gingivitis (oberflächliche Zahnfleischentzündung) die Ursache. Entweder liegt es an Bakterien, die sich an den Zähnen festetzen (dann gibt es Bereiche, in denen die Putztechnik optimiert werden muss) oder es handelt sich um eine Nebenwirkung von Medikamenten (ich denke, dass wir bei diesem Synonym eine Schwangerschaft ausschliessen können).
Da es einen positiven Effekt der Antibiotika gab, ist eine bakterielle Ursache wahrscheinlich. Regelmäßige professionelle Zahnreinigung, Beseitigung von überstehenden Füllungen u.ä. und optimale Mundhygiene sollten das Problem in den Griff bekommen (ggf. kann eine Keimbestimmung durchgeführt werden und eine erneute Antibiotika Therapie den Weg unterstützen).
Gruß aus Hamburg,
Christian Buhtz
erstellt: 22.10.2009 - 20:28
bei Sondierungstiefen von 2-3mm sind Antibiotika obsolet. Auch eine Laserbehandlung wird definitiv keine Verbesserung im Vergleich zu "konventionellen" Methoden bewirken (nicht gratis, aber umsonst). Sie MÜSSEN ZWINGEND die Zahnzwischenräume einmal täglich mit einem speziellen Zwischenraumbürstchen und/oder Zahnseide reinigen. Ferner würde ich mit Chlorhexidin-Lösung (0,2%; 1 Minute Einwirkzeit beachten!) für ca. 10 Tage arbeiten. Wenn sich bis dann keine Besserung eingestellt hat, müßten Sie wieder zum Dr.. Behandler mit entsprechender Spezialausbildung finden Sie unter der Rubrik "Parodontologie" in diesem Portal.
Viel Erfolg aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MMSc