Forum: Parodontologie
Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.
Thema:
Wie häufig zur Vorsorge?
Anzahl der Beiträge: 5
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Bisherige Beiträge
erstellt: 20.10.2009 - 12:42
Frauke aus Basel
mein Zahnarzt schreibt mich vierteljährlich an, ich solle doch zu Prophylaxe und zu professionellen Zahnreinigung vorbei kommen. Die Krankenkassen geben aber einen jährlichen Rhythmus vor, damit mein Bonus nicht verfällt. Wie müsste ich mich richtig verhalten? Einerseits denke ich aus meinem Gefühl heraus, alle drei Monate ist zu häufig. Und mein Zahnarzt „lädt” mich immer wieder gerne ein, weil er natürlich daran auch Geld verdient. Bei den Krankenkassen sehe ich es eher so, dass Sie natürlich gesunde Beitragszahler haben wollen, aber für die Vorsorge nicht zuviel ausgeben möchte. Daher vielleicht nur einmal jährlich. Gibt es eine goldene Regel, wie häufig ein Zahnarztbesuch ohne aktuellen Anlass im Jahr notwendig ist?
erstellt: 20.10.2009 - 16:48
Wer also eine möglichst engmaschige Kontrolle und gute Prognose für seine Zähne erhalten will, sollte mind. 2x, besser vierteljährlich zur Reinigung und Kontrolle erscheinen, insbesondere, wenn Implantate vorhanden sind.
Die Leistungen der Krankenkasse sind vom Potential der deutschen oder schweizerischen Zahnheilkunde ohnehin schon seit Jahren abgekoppelt.
Gruß aus Schenefeld bei Hamburg
Dr. Frank Hansing
erstellt: 20.10.2009 - 21:53
eine nicht ganz leicht beantwortbare Frage: es hängt vom (individuellen) Karies/Parodontitis-Erkrankungsrisiko ab. Dies läßt sich z.T. mit klinischen/labormäßigen Testmethoden herausfinden, z.T. aber auch nur durch ganz normale "Verlaufsbeobachtungen" des Patienten durch den Behandler. Ein ehrlicher Behandler sagt Ihnen das und gibt entsprechende Empfehlungen ab. Bei einigen Patienten sind eine Konsultation jährlich ausreichend, bei anderen 4-6 Besuche u.U. zu wenig. Ein gut trainierter Sportler muß nicht vierteljährlich zum EKG, ein Herzinfarktpatient hingegen öfter.
Mit besten Grüßen aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MMSc
erstellt: 21.10.2009 - 07:15
leider haben sich die Sozialkassen in Deutschland von der Prävention distanziert. Sie sind an Ihren Beiträgen interessiert und wollen die Kosten auf der Ausgabenseite gering halten. Ihr Zahnarzt hat Ihr persönliches Wohl und die Gesundheit Ihrer Zähne vor Augen: Es ist durch viele Studien belegt, dass Vorsorge Ihnen über viele Jahre hilft, Schäden zu vermeiden. Das notwendige Intervall sollte die Dentalhygienikerin bzw. der Zahnarzt festlegen. Der Belagindex und der Blutungsindex sind gute Anhaltspunkte für die Häufigkeit der Untersuchungen.
Gruss aus Bad Mergentheim!
Dr. Axel Spaeth
erstellt: 21.10.2009 - 17:30
die Häufigkeit der Prophylaxesitzungen hängt von Ihrem individuellen Erkrankungsrisiko und Ihren eigenen Ansprüchen nach polierten Zähnen etc. ab. Hatten Sie schon mal eine Parodontitistherapie, dann ist das Intervall je nach behandeltem Krankheitsbild 4-8-monatig.
Manche Patienten tun sich mit der eigenen Hygiene schwer oder haben ungünstige Zahnengstände o.ä., die kommen dann häufiger. Wir empfehlen nur unseren Patienten mit Immunschwäche, Knochenschwund und Rauchergewohnheit ein 4-monatiges Intervall bei der Dentalhygienikerin. Gesund und gut bezahnt braucht nur 1 x im Jahr. Die deutschen Hygienikerinnen sind leider z.T. zu gering qualifiziert.
In der Schweiz haben Sie sehr gut ausgebildete und erfahrene Dentalhygienikerinnen. Da können Sie sich auf deren Urteil verlassen.
Gruss
Dirlewanger