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Forum: Parodontologie

Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.

Thema:
Lockere Zähne wegen aggressiver Paradontitis
Anzahl der Beiträge: 5


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Bisherige Beiträge

erstellt: 28.03.2011 - 20:59

Daniela aus Siegen

Hallo zusammen,

bei mir ist vor einem viertel Jahr eine aggressive Paradontitis diagnostiziert worden. Innerhalb von einem Jahr hat sich an einem Schneidezahn oben und an einem im Unterkiefer der Knochen zurückgebildet...nun sind die zwei Zähne locker, sehen unschön aus und fühlen sich mal besser an, mal schlechter. Ich bin mittlerweile in Fachärztlicher Behandlung, aber meine Fragen, werden dennoch nicht alle beantwortet. Die Entzündungen sind zwar stellenweise wesentlich besser geworden, nötig ist aber wohl eine Behandlung mit Antibiotika. Wie kommt es aber, dass meine Zähne mal tagelang fester sind und sich an anderen Tagen der Zustand drastisch verschlechtert, trotz gleich beleibender Reinigung? Wie kann ich darauf Einfluss nehmen? Kann man sich Hoffnungen dahingehend machen, dass die Zähne vielleicht doch wieder dauerhaft fester werden? Gibt es alternative Mittel, die den Rückgang der Entzündungen begünstigen und den Körper nicht so beeinträchtigen wie z.B. Antibiotika? Welche Möglichkeiten bestehen, die Zähne zu fixieren, damit man nicht Gefahr läuft tatsächlich mal einen im Brötchen zu verlieren?
Ich habe oft dass Gefühl, dass meine Reinigung alleine nicht ausreicht oder bin vielleicht zu ungeduldig zumal noch keine Tiefenreinigung vorgenommen wurde, aber ich kann nicht zusehen wie mir mit 27 Jahren schon Zähne ausfallen und würde gern mehr tun, damit ich meine an sich ja gesunden Zähne noch eine Weile behalten kann...
Ist ja schon schlimm genug, dass man monatlich sehr viel Geld an eine Krankenkasse zahlt aber keinerlei Leistungen erhält, obwohl man eigentlich darauf angewiesen ist!

Danke im Voraus für Anregungen und Hilfestellung

Hallo Daniela,
grundsätzlich ist die Chance bei einer aggressiven Parodontitis gut, die Zähne auch langfristig zu erhalten. Abhängig z.B. von der lokalen Abwehrlage, kann es unabhängig von der Pflege auch einmal zu einer Verschlechterung oder Verbesserung kommen. Das sollte Sie nicht beunruhigen! Wichtig ist eine umfassende, konsequente Therapie mit Vorbehandlung, Parodontalbehandlung evtl. in Kombination mit einem Antibiotika und nach einer Beruhigungsphase evtl. sogenannte Regenerative Therapie - also der Versuch, den verloren gegangenen Knochen wieder aufzubauen - und Erhaltungstherapie (ganz wichtig!!!!)
Bei Rauchern stehen die Chancen deutlich schlechter!!   Evtl. sollten die gelockerten Zähne während der Therapie geschient werden (mit Kunststoff).

Viel Glück wünscht aus Celle

Dr. Scholz

erstellt: 29.03.2011 - 19:59

unbekannter Autor aus ...

Hallo Herr Dr. Scholz,
vielen Dank für ihre Antwort. Zum Glück habe ich vor ca. 1,5 Jahren aufgehört zu rauchen und erhoffe mir dadurch bessere Chancen, die Zähne zu erhalten...
Wie ganau sieht denn diese regenerative Therapie aus? Operation zum künstlichen Wiederaufbau oder gibt es da auch Alternativen?

Mein Zahnarzt hat mir auch eine Schiene vorgeschlagen, aber auch gesagt, dass dadurch die Reinigung wieder schwieriger ist. Um aber ein angenehmeres Gefühl z.B. beim Essen zuhaben, wahnrscheinlich eine gute Lösung, oder? Wird so eine Schiene von hinten befestigt?

Was halten sie vom Tragen einer nächtlichen "Beißschiene" um den Zahn in seiner Position zu halten?

Vielen Dank, dieses Forum nimmt einem einen Großteil der Ängste, die mittlerweile ein ständiger Begleiter sind

Guten Tag Daniela,

eine aggressive Parodontalerkrankung hat eine genetische Komponente. Vielleicht kennen Sie in Ihrer Verwandschaft ähnliche Fälle. Die Behandlung ist sehr schwierig auf aufwändig und erfordert von Zahnarzt, Dentalhygieniker(in) und von Ihnen viel Geduld und Einsatz. Dann stehen die Chancen für einen längerfristigen Zahnerhalt nicht schlecht, vor allem weil Sie nicht mehr rauchen!.
Nun ist Panik der schlechteste Ratgeber und tägliches detailliertes Kontrollieren der Zahnbefindlichkeit verspricht auch keine Hilfe. Wichtig: Konsequente aber keine übertrieben Mundhygieneaktivitäten. Dann Infektionsbeseitigung in den Zahnfleischtaschen, in jedem Fall unter Einsatz eines oder mehrerer Antibiotka.
Nach Abklingen der Entzündung wird die Entscheidung getroffen, welche Zähne langfristig zu erhalten sind und welche Zähne entfernt werden müssen (weil die Schäden zu groß sind). Der Knochen um die erhaltungswürdigen Zähne kann unter bestimmten Voraussetzungen aufgebaut werden. (Erfolg nicht sicher vorhersagbar)
Eine nächtliche Schiene zur Vermeidung von Überlastungen einzelner Zähne ist dringend anzuraten, ggf kann auch eine Dauerschiene eingesetzt werden.(an der Zungen- und Gaumenseite geklebt)

Viel Erfolg wünscht

R.Roos

erstellt: 08.05.2019 - 19:39

Janina aus Osnabrück

Hallo Daniela,

es ist jetzt schon eine Weile her, doch ich habe nun (auch mit 27 Jahren) ähnliche Probleme und hoffe, ich habe evtl Glück, jetzt noch eine Antwort von dir zu bekommen, wie deine Behandlung ausgegangen ist? 

Grüße

Janina



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