Patientenforum

Forum: Implantologie

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Thema:
Galvano-Stege oder Lokatoren im OK?
Anzahl der Beiträge: 6


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Bisherige Beiträge

erstellt: 06.11.2009 - 13:59

Gabriele aus Nordrhein-Westfalen

Guten Tag,

auf meinen vier Implantaten im OK (jeweils Eckzahnbereich und das zweite ungefähr einen Zentimeter dahinter) war zunächst eine Vollprothese auf Galvanos geplant.

Der Zahntechniker stellte dann fest, dass dafür nicht ausreichend Platz vorhanden war und schlug Locatoren vor.

Nun komme ich gerade von meinem ZA und bin total verunsichert. Jetzt sollen Galvano-Stege im OK gemacht werden.

Nicht im Frontzahnbereich, sondern nur zwei kleine im Seitenzahnbereich - jeweils ein Steg zwischen den Implantaten.
Das sei die beste Lösung wegen der Druckverteilung bei Belastung und erhöhe die Haltbarkeit sowohl der Implantate als auch die Haftung der Prothese im Mund.

Bei Locatoren würden die Implantate leiden und der rosa Kunststoffanteil müsse deutlich voluminöser ausfallen.

Entscheiden soll ich.

Wie soll ich das denn anstellen??
Ich bin doch Laie.

Daher meine Frage:

Welchen Vorteil haben Galvano-Stege gegenüber Lokatoren im OK?
(Der finanzielle Aspekt ist an dieser Stelle nicht wichtig).

Ich würde mich über Hinweise sehr freuen, da ich momantan sehr ratlos bin.

Vielen Dank schon jetzt und herzliche Grüße, Gabriele

Hallo!
Der Techniker hat Recht: Galvano-Arbeiten brauchen Höhe, damit der Halt ausreicht. Es ist sinnvoll, ein Friktionsteil für einen stabilen Halt einzubauen: Es ist sehr unangenehm, wenn sich die Arbeit -vor allem im Oberkiefer- löst. Locator ist manchmal zu fest, man kann auch Preci-line Friktionsteile -waagerecht oder senkrecht- einbauen, diese rasten weniger hart ein. Der Verschleiß ist sehr gering. Im Seitenzahnbereich kann man recht gut diese Halteelemente unterbringen bzw. "verstecken". Der Techniker muss mit entscheiden, welches System er besser handhaben kann. Noch platzsparender: z.B. Si-tec aus Gevelsberg. Bei richtiger Labortechnik leiden die Implantate nicht. Übrigens ist Galvano NICHT automatisch zierlicher als konventionelle Geschiebetechnik, Sie haben nur den Präzisionsvorteil durch das Kleben im Mund, brauchen aber die Überkonstruktion (Crom-Cobalt) über das Gold.

Gutes Gelingen und herzliche Grüsse aus Bad Mergentheim!

Dr. Axel Spaeth

Hallo Gabriele,

ich würde Ihnen die Locatoren empfehlen.
Ich habe über 400 Stück seit 2005 im Einsatz, Sie können sehr gut in der Höhe variieren 1 - 6mm (Schleimhautdicke) ausgleichen, es ist ein einfach zu handhabendes und zu reinigendes System für den Patienten (Hygienefreundlichkeit), Sie können mittels 5 verschiedenen Inserts ganz leicht den Halt der Prothese leichter oder fester gestalten und so es dem manuellen Geschick des einzelnen Patienten anpassen, ein Insertaustausch bei Wunsch nach festerem/leichterem Sitz der Prothese oder Insertverschleiß dauert 30 Sekunden und ist kinderleicht, da es sich bei den Locatoren um Vorgefertigte Teile handelt ist es auch kostengünstig. Eventuelle Dysparallelen der Implantate können ausgeglichen werden.
Es gibt z.Z. kein System für hybrid Prothesen was soviele Vorteile mit einander vereint.

Auftretende Brüche an Stegen oder Friktionsverluste an Teleskopen sind später viel komplizierter zu handeln.

Kurz und schmerzlos, aber auch unkompliziert, MfG Dr. Volker Koppitsch

ich will die Meinung von Kollegen Koppitsch unterstützen. Der Zahntechniker sieht die technische Seite meist (aus Erfahrung mit vielen Arbeiten auch anderer Kollegen)konkreter. Wenn er zu Lokatoren rät, dann hat das sicher seinen berechtigten Grund. Bei uns zählt für den Erfolg ein gutes Teamwork - und da hat der Techniker beim Zahnersatz ein wichtiges Wort mitzureden.
Galvanotechnik ist bei den Kollegen, die sie schon lange anwenden, stark im Rückzug. Nach 5-10 Jahren ist der Halt durch Abrieb am Gold nicht mehr ausreichend. Dann gibt es echte Probleme. Natürlich lässt sich der spannungsfreie Halt durch Einkleben sicherer erreichen. Dafür sollte man aber nicht mehr Galvano sondern Hochgold (wegen besserer Langzeitstabilität) verwenden. Das erfordert aber allein fürs Gold ca. 0,7mm zusätzlichen Platz.
Der Kunststoffanteil sieht bei einem Zahnersatz über Stegen und über Lokatoren für den Patienten und den aussenstehenden Betrachter ähnlich aus. Das ist also kein Argument für die eine oder andere Seite. Über Lokatoren lässt sich dank der unterschiedlichen Aufbauhöhen bei gleichem Halt die Ästhetik sogar meist besser gestalten.
Gruß und viel Erfolg
Dirlewanger

erstellt: 15.11.2010 - 19:57

Gisela B. aus Diepholz

Vor 5 Jahren wurde bei mir ein Oberkieferaufbau (Sinuslift) mit anschließender Implantierung von 6 Implantaten durchgeführt. Durch ein nicht angewachsenes Implantat reduzierte sich die Anzahl der Implantate durch die beengten Oberkieferverhältnisse auf 5. Die angefertigt Teleskopprothese bereitete mir wegen der extremen Beweglichkeit extreme Probleme; es lösten sich zwei weitere Implantate, die durch einen neuen Implantierungsversuch ersetzt wurden. Die angefertigt neue Teleskopprothese auf 5 Implantaten mit einem Steg im Frontzahnbereich bereitete ebenfalls Probleme wegen der extremen Beweglichkeit. Es kam immer wieder zum Brüchen innerhalb der Prothese oder an den Kunstzähnen. Da man annahm, die Probleme seien bedingt durch den schlechten Gegenbiss, wurde auch der Unterkiefer mit festsitzendem Zahnersatz komplett saniert, nachdem eine Funtionsanalyse durchgeführt und eine Probeschiene für den Unterkiefer angefertigt worden war. Der unbefriedigende Halt und die Beweglichkeit der Teleskopprothese wurden etwas besser, aber nicht beseitigt; es kam weiterhin zu Brüchen an der Prothese. Die Ärzte gaben als Grund für die Probleme immer wieder „extremen Bruxismus „ an. In relativ kurzen Abständen ( 1 Jahr) muss immer wieder eine Neuaufstellung der Seitenzähne an der Prothese erfolgen, die dann durch das Knirschen abgenutzt sind.
Meine Frage: Könnten Lokatoren einen Einfluss auf meine Prothesenverhältnisse ( beengte Oberkieferverhältnisse,
Beweglichkeit der Prothese, Bruxismus ) haben ? Ich habe inzwischen schon die Hoffnung aufgegeben
und arrangiere mich mit dem Problem, so gut ich kann.

Sehr geehrte Frau B.,
Lokatoren, Stege -was auch immer- der zur Verfügung stehende Platz (Bißlage/Gegenkiefer) spielt eine wichtige Rolle. Hat die Oberkieferkonstruktion ein Metallgerüst/Metallunterbau, oder besteht sie nur aus Kunststoff? Eine implantatretinierte Konstruktion sollte kein Spiel haben, zumal fünf Implantate diese verankern.
Dr. Frank Püllen,.MMSc, Neu-Isenburg


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