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Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Implantat schief gesetzt
Anzahl der Beiträge: 9


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Bisherige Beiträge

erstellt: 07.09.2009 - 19:08

Birgit F aus

Hallo,

Ich habe eine kurze Frage. Vor 4 Wochen habe ich im Oberkiefer 2 Implantate bekommen. Alles soll gut verlaufen sein und es muss jetzt eine Weile verheilen. Heute habe ich ein Röntgenbild davon gesehen. Ein Implantat steht gerade, das andere ist deutlich schräg eingebaut. Auf meine Frage, warum das Implantat so schräg steht, antwortete mein Zahnarzt, dass man den leichtesten Weg für ein Implantat wählt und der nicht immer geradeaus ist. Können Sie dem so zustimmen? Und wie sieht später die Krone auf so einem schiefen Implantat aus? Wird man das erkennen?

Vielen Dank

Birgit

Hallo Birgit,
ohne das Röntgenbild selbst gesehen zu haben, ist das etwas schwer zu beantworten. Die Implantate absolut parallel zu setzen ist ziemlich schwierig und oft auch gar nicht möglich. Ein paar Grad Abweichung spielen auch keine große Rolle. Viel wichtiger ist, ob das Implantat an der richtigen Stelle durch die Schleimhaut tritt, nämlich genau dort wo idealerweise auch der Zahn durch das Zahnfleisch durchgebrochen wäre. Und da kann 1 mm zu weit vorne oder hinten, bzw. innen oder aussen schon zu einem Problem werden. Insbesondere gilt das für den ästhetisch sensiblen Frontzahnbereich. Bis zu 10 Grad Neigung des Implantates können dagegen gut durch entsprechende Aufbauteile ausgeglichen werden. Wenn das Implantat an der richtigen Stelle durch den Kiefer tritt, sieht man davon nichts, da der Aufbau wieder in der richtigen Achse steht. Es gibt sogar Konzepte (für den zahnlosen Kiefer) wo die Implantate ganz bewußt schräg gesetzt werden, was aber bei Ihnen vermutlich nicht der Fall ist. Am besten Sie fragen Ihren Zahnarzt nach diesem ästhetischen Gesichtspunkt und ob die Krone auch so ausshen wird, wie Sie es sich wünschen (nämlich wie ein richtiger Zahn!).
Mit besten Grüßen und viel Erfolg
Andreas Nischwitz, MSc, Tübingen

Hallo!
Im Oberkiefer gibt es einen Projektionsfehler beim Orthopantomogramm: Da die Implantate im vorderen Zahnbogen mit der Achse mehr als der eigene Zahn nach innen geneigt werden, wirken sie oft irritierend schräg und nicht parallel. Dies hat nichts zu bedeuten, wie der Kollege Nischwitz schreibt: Der Durchtrittspunkt ist entscheidend. Wichtig ist, daß die Implantate stabil eingeheilt sind.

Gruss aus Bad Mergentheim und alles Gute!
Dr. Spaeth

Hallo Birgit,
um Sie etwas zu beruhigen. Ob ein Implantat schief steht lässt sich im Röntgenbild oft schlecht beurteilen. Es kann der Anschein eines schief stehenden Implantats vermittelt werden, da es sich beim Röntgenbild um eine zweidimensionale Darstellung einer dreidimensionalen Situation handelt. Zudem kommt es bei bestimmten Röntgenbildern - wie z.B. dem Orthopantomogramm - zu projektionsbedingten Verzerrungen, die ebenfalls solche Effekte verursachen können. Kleinere Abweichungen, die im Röntgenbild oft bereits immens erscheinen, können wie der Kollege Nischwitz bereits ausreichend dargestellt, hat durch den Zahnersatz ausgeglichen werden, ohne dass dadurch für sie Nachteile entstehen.
Beste Grüße aus Berlin
Derk Siebers

hallo birgit,

machen sie sich keine sorgen. die neigung zweier implantate gegeneiander kann je nach system bis zu 25 grad und mehr betragen. das röbild im oberkiefer kann es zusätzlich noch schräger erscheinen lassen.
durch abgewinkelte aufbauten steht die krone nachher absolut gerade.
wichtig ist, dass das implantat einheilt und an der richtigen stelle durch die schleimhaut tritt.

lg aus altena

dr. björn lönquist m.sc.

erstellt: 30.12.2009 - 21:52

Cramman aus Westfalen

Ich habe mit Interesse die Stellungnahmen zu "schiefen Implantaten" verfolgt und vermisse eine Erläuterung zu den biomechanischen Auswirkungen. Die Kaukräfte im Backenzahnbereich sind doch nun mal in der Ausrichtung vertikal und treffen auf das korrekt rechtwinklig montierte Abutment (=senkrechte Prothetikachse) über dem schräg inserierten Implantat. Sind hier nicht negative biomechanische Auswirkungen auf die Knochensubstanz zu erwarten in Form einer auf Dauer unvermeidlichen Überbeanspruchung, da nun die Kaukräfte ja nicht implanttparallel die Richtung ändern können?
Ich freue mich auf eine Antwort!

Hallo, da es jetzt wissenschaftlich wird, fehlen noch ein paar Informationen. Handelt es sich um Implantate, welche Backenzähne ersetzen sollen? Sind diese Implantate vollständig von Knochen umgeben oder im Zusammenhang mit einem Knochenaufbau im Bereich der Kieferhöhle gesetzt.
Welche Knochenqualität ist nach Einheilung der Implantate zu erwarten? Wie sollen diese Implantate belastet werden? Als Einzelimplantate oder verblockt im Sinne einer Brücke? Die Kaukräfte werden ansonsten über sogenannte Knochentrabekel so abgeleitet, dass die Knochenwände physiologisch bestimmte Wandstärken entwickeln. Die orale Seite Gaumen) dicker als buccal (zur Wange). In diesem Sinne kommt es bestimmt auch darauf an, wie die Kaukräfte auf das "schiefe" Implantat auftreffen und wie der Knochen in der Implantatumgebung das Belastungsmuster kompensiert. Dies scheint aber biomechanisch nur eine relative Bedeutung zu haben, sonst würden bestimmte von Herrn Kollegen Nischwitz genannte Konzepte, die endständigen Impklantate bewusst schräg einzusetzen, um eine breite Implantatfächerung unter Umgehung anatomischer Strukturen (hier die Kieferhöhle) zu erreichen- nicht funktionieren. Viele Grüße aus Landau Dr. Wolfgang Müller
Gruß Dr.Wolfgang Müller

erstellt: 29.01.2010 - 12:10

Dagmar aus NRW

Hallo,
auch ich habe eine Frage zu Implantaten. Mir sind im Unterkiefer 3 Implantate (nebeneinander) gesetzt worden vor ca. 3 Monaten. Nun habe ich auf der Innenseite zum Mundboden hin zwei Verdickungen entdeckt (fühlbar und farblich auch unterscheidbar da weisslich), die sich beim darüberfühlen hart und wie Teile der Implantate anfühlen. Ist das möglich, dass die Implantate gekippt sind und jetzt falsch einwachsen? ich wäre sehr dankbar für eine Antwort VG Dagmar



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