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Forum: Implantologie

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Thema:
Fragen zum Knochenaufbau
Anzahl der Beiträge: 6


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Bisherige Beiträge

erstellt: 05.09.2009 - 11:52

simsalabim aus nrw

Hallo,
soweit ich weiss liegt meine Restknochenhöhe ( Backenzähne oben freiend) unterhalb 4mm, (knapp) wurde in einem aufwendigen computergesteuerten messverfahren festgestellt. so dass in jedem fall ein knochenaufbau nötig sein wird. während der eine kiefernchirug gerne körpereigenes material in form von stammzellen mit unter "bio-oss" mengen möchte, würde der andere komplett auf das zumischen von körpereigenen material verzichten.
wann ist es also sinnvoll knochenaufbau mit körpereigenen material zu machen und wann nicht? bzw. warum wird nicht einfach nur knochenmehl o.s. genommen?
schliesslich kommt bei der knochenmarkspunktion ein erhöhtes risiko( Vollnarkose) und deutlich höhere kosten auf mich zu. und
welche situation macht einen knochenaufbau unmöglich? so das ein herausnehmbarer zahnersatz die wahl der dinge ist?
danke
ich bin auf ihre antwort(en) gespannt.
simsalabim, bam bum

Hallo,
ein knochenaufbau ist in ihrem fall sicher notwendig. beim aufbau des kieferhöhlenbodens sind die erfolgsaussichten sehr gut, egal ob mit oder ohne eigenem knochen. ob körpereigener knochen notwendigerweise beigemischt werden muss, ist auch unter implatologen umstritten. es gibt viele wissenschaftlich anerkannte studien, die besagen, dass es bei der knochenneubildung in der kieferhöhle keinen unterschied gibt, ob nur ersatzmaterial (z.b. biooss, puros, algipore oder andere) oder eigener knochen bzw. ein gemisch verwendet wurde. wenn man knochen beimischen möchte, was bei geringem knochenangebot möglicherweise vorteile bringt, so ist dazu auf keinen fall eine entnahme von knochen aus dem beckenkamm erforderlich. der knochen kann ebenso gut und in ausreichender menge im kieferbereich gewonnen weden. der eingriff kann dann auch ohne weiteres unter lokaler betäubung durchgeführt werden.
unmöglich ist der knochenaufbau nur, wenn andere gesundheitliche risiken dagegen sprechen. die erfolgsaussichten sind aber umso besser, je mehr knochen vorhanden ist und je besser die qualität des vorhandenen knochens ist.
viel erfolg und alles gute
andreas nischwitz, msc, tübingen

erstellt: 05.09.2009 - 22:15

simsalabim aus nrw

Hallo herr nischwitz,
erstmal DANKE, zum letzten teil meiner frage : bei mir gibt es im moment keine gesundheitlichen risiken, bsp. osteoporose, diabetes o.ä.  ich fragte nur, weil mir von dem kieferchirugen( mit der stammzellen op) im grunde nur diese variante (nämlich herausnehmbarer zahnersatz)  alternativ vorgeschlagen wurde. schlechte alternative...(o. kommentar !aber != mieses gefühl, weil definitiv nicht gewünscht).  Ist der arzt der wahl meiner zahnärztin....
Ich bin gerne bereit bei einem notwendigen knochenaufbau die nachweisbaren  vorteile der beimischung des körpereigenen materials zu nutzen....( einheilzeiten, abstossung.... keine ahnung) in kauf zu nehmen.
Interpretation: sollte das knochenangebot gering sein bringt es vorteile z,B.  stabilität der implantate?, langzeitwirkung? einheilzeit?..." Frage: was ist  hier fachmedizinisch mit "gering" gemeint? .
unterm Strich" haben aber langzeitstudien ergeben: gehupft wie gesprungen, gejodelt wie gesungen? d.h.
eigentlich ist es egal ob mit oder ohne körpereigenen material..... es hält bei normalen bedingungen immer?
ach was solls ... schön das ich nicht zwingend ins krankenhaus muss um mir implantate setzen zu lassen, ob es gut ist diese möglichkeit zu haben überlass ich ihnen als frage! denn wieso wird es dann gemacht?
grüsse aus der landeshauptstadt
simsalabim, bam bum und täterätätä

Hallo simsalabim,
zur ergänzung noch folgendes. die knochenneubildung geht von dem vorhandenen ortsständigen knochen aus. das ersatzmaterial oder auch der beigemischte eigene knochen dienen dabei als leitstruktur und platzhalter. insbesondere beckenkammknochen hat aber ein besonders hohes potential, diese neubildung des knochens durch die im knochen enthaltenen zellen zu unterstützen. der nachteil des beckenkammknochens ist aber, dass er auch schnell wieder abgebaut wird. die beimischung knochens aus dem kieferbereich hat den selben zweck, das potential zur knochenneubildung ist allerdings etwas geringer, was in der praxis aber keinen unterschied macht und der kieferknochen wird nicht wieder so schnell abgebaut.
wir verwenden bei gutem restknochenangebot nur ersatzmaterial, auch um dem patienten die zusätzliche knochenentnahme zu ersparen. ist das restknochenangebot geringer, mischen wir etwa 30% bis max. 50 % Knochen aus dem Kieferbereich  bei (Knochenmehl und zerspanten Knochen) und haben damit sehr gute erfahrungen gemacht.
um das infektionsrisiko möglichst gering zu halten, geben wir vor der op ein antibiotikum (1000 mg Amoxicillin).
mit besten grüßen
andreas nischwitz, msc, tübingen

Sehr geehrter Herr/Frau Anonymus,
liegt der Knochendefekt im Oberkiefer, oder im Unterkiefer?
Im Oberkiefer kann man zuverlässig und mit guter Prognose mit Fremdmaterialien arbeiten; die Kieferhöhle leistet da gute Schützenhilfe. Im Unterkiefer sind sogenannte "vertikale Knochenaufbauten" ausschließlich mit Fremdmaterialien schlecht dokumentiert und bis dato als unsicher zu bezeichnen. Das Procedere mit körpereigenem Knochen ist die einzige realistische Chance, obwohl bei der operativen Procedur auch einige Klippen zu umschiffen sind.
Viele Erfolg aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MSc

erstellt: 06.09.2009 - 21:28

simsalabim aus nrw

hallo, der knochendefekt liegt im oberkiefer.
nochmal ab wieviel mm restknochen sprechen sie von gering/geringer?
bei mir bspw. unterhalb 4mm? und sind beide dimensionen ( tiefe/ breite) so zu verstehen?....oder ist die breite des knochens zu vernachlässigen?
meine kiefernhöhle scheint sauber und gut zu sein, dort ist das kleinste problem.
kann es sein dass mein knochenangebot im kiefernbereich an keiner stelle genügend potenzial zum abkratzen,abspanen o.ö. hergibt?
erklärbär: beide kiefernchirugen machen auf mich einen absolut kompetenten eindruck.....es dreht sich auch nicht um knochenentnahme aus dem beckenkamm sondern um die punktion von stammzellen aus dem knochenmark aus diesem bereich trotzdem 1 tag KKH). angeblich soll damit der knochenaufbau schneller sein ( nach 4 monaten sollten die implantate dann gesetzt werden, nach weiteren 4 monaten kann dann die prothetik drauf.). irgendsoein tolles neues verfahren! da aber der knochenaufbau mit dem "normalen" verfahren sowieso wahrscheinlich nach ca. 6 monaten fertig sein sollte, kann ich in meiner situation gegebenfalls 2 monate mehr wartezeit vernachlässigen... kommt dann auch nicht mehr drauf an .
tut mir leid dass ich hier so fragen muss, und möchte mich nochmals für die hohe qualität und ausführlichkeit der antworten insbesondere von herrn nischwitz bedanken.....

grüsse


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