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Forum: Implantologie

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Thema:
Implantat für Raucher?
Anzahl der Beiträge: 6


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Bisherige Beiträge

erstellt: 29.01.2009 - 14:53

D. aus

Letzte Woche wurde mir überraschender Weise ein Backenzahn gezogen (6er). Ich stehe jetzt vor der Entscheidung, ob dort nun eine Brücke oder ein Implantat hin soll. Nach ersten Informationen übernimmt bei einer Brücke die Kasse fast alle Kosten. Bei einem Implantat jedoch nicht. Dazu kommt,  ich gehört habe, dass für Raucher ein Implantat nicht so gut wäre. Ist das so?

In der Literatur wird Rauchen als erhöter Risikofaktor für Verluste von Implantaten beschrieben. Ich persönlich habe viele positive Erfahrungen bei Rauchern. Es kommt sicherlich auch auf Ihren Konsum/Tag an (10/20/60/Tag). Zudem spielt eine entscheidende Rolle ob Sie Gen positv oder Gen negativ sind hinsichtlich Ihres parodontalen Weichgewebe (Zahnhalteapparat) sind. Gen negativ halte ich für unbedenklicher. Viel mehr sollten Sie sich über die Lebensqualität Gedanken machen die Sie mit einem Implantat erhalten, oder ob Sie sich Ihre Nachbarzähne unbedingt abschleifen lassen möchten für eine Brücke.

"Rauchen soll generell ungesund sein, habe ich schonmal gehört".



MfG Volker Koppitsch

Damit ein Implantat einheilen und langfristig verweilen kann, bedarf es einiger Umbauten im Kieferknochen (schmerzlos). Rauchen verzögert und erschwert diese Anpassungsschritte Ihres Körpers. Auch hier ist die Menge an Nikotin und Nebenprodukten ein wichtiges Kriterium. Die Grenze, bei der es kritisch wird -so internationale Studien- sind 10 packs: auf deutsch sind das 1 packung täglich über 10 Jahre oder 1/2 Packung Zigaretten über 20 Jahre oder 40 Zigaretten seit 5 oder mehr Jahren.  Sie können das selbst errechnen. Liegen Sie über 10 packs sollten Sie einen Gentest und einen mikrobiologischen Test machen lassen. Die verursachenden Bakterien können durch Antibiotika und mechanische Reinigung durch Zahnarzt oder Dentalhygienikerin beseitigt werden. Sind Sie genetisch aber Risikotyp B,C oder D, und liegen über 10 packs dann sollten Sie vorsichtig sein.
Ein parodontologisch und implantologisch versierter Kollege kann Sie da weiter beraten.
Wenn Sie 4 Wochen ganz auf Nikotin verzichten können, hilft das in der Einheilphase auch weiter.
Viel Erfolg
Dirlewanger

Hallo,
die Entscheidung dafür liegt bei Ihnen (diese könne wir Ihnen nicht abnehmen, nur aufklären):
Plan A (Vorteilslösung): Aufhören zu Rauchen+Implantat (davon profitiert nicht nur das Implantat)
Plan B: Brücke+Weiterrauchen, mit all den bekannten Risiken
Plan C: Implantat+Weiterrauchen, mit all den bekannten Risiken plus Implantatverlust.
Durch das Rauchen und weiteren Komponenten (wie oben beschrieben) erhöht sicht der Risikofaktor das Implantat zu verlieren.
Teilen Sie uns doch mal Ihre Entscheidung mit!
Beste Grüsse!
K. Jäger

Hallo D.,
zunächst zu Ihrer Information über die Kosten:
Die gesetzliche Krankenkasse zahlt unabhängig von der Therapie (Implantat oder Brücke) immer den gleichen befundbezogenen Festzuschuß. Eine "anständige Brücke" kostet Sie wahrscheinlich nicht so viel weniger wie sie denken, lassen Sie sich doch von Ihrem ZA für beide Lösungen einen Kostenvoranschlag machen. Danch überlegen Sie, ob Sie in ein, zwei drei Jahren noch über die Mehrkosten nachdenken werden?
Zum Thema Rauchen:
Bei einer Implantation gibt es verschiedene Risiken:
- Mundhygiene
- Rauchen
- Gen Typ
- bestimmte Erkrankungen
- Mikrobiologie
- Bruxismus (Zähneknirschen)
- etc.
Je mehr Risiken vorhanden sind, desto kritischer wird die ganze Angelegenheit. Man kann sagen, die Risiken addieren sich nicht, sondern sie multiplizieren sich. Wichtig ist, daß man vor dem Eingriff überlegt, welche Risiken man beeinflussen kann (z. B. Rauchen aufhören) und -falls zu viele Risiken bestehen die- die Faktoren man noch nicht kennt (Gen Typ, Mikrobiologie) zu bestimmen.
Gutes Gelingen wünscht
Stefan Bieger MSc aus Herzogenaurach

Hallo D,
um Ihnen Ihre Entscheidung vielleicht etwas zu erleichtern möchte ich zu all dem von meinen Kollegen schon gesagten noch hinzufügen, dass Ihre Information, dass 'die Kasse bei einer Brücke fast alles zahlt' leider nicht wirklich richtig ist.
Sie bekommen für Ihre Situation ('Befund') '6er fehlt' von der Kasse einen sogenannten 'befundbezogenen Festzuschuss' von 279,-€ im Unterkiefer oder 320,-€ im Oberkiefer, ev + 20% oder +30%, wenn Sie Ihr Bonusheft vollständig ausgefüllt haben, oder das Doppelte, wenn Sie 'Härtefall' sind, also sehr geringes Einkommen haben.
Dieser Betrag ist gedacht für eine notwendige, ausreichende und wiurtschaftliche Versorgung, also eine einfache Metallbrücke aus einer nicht-edelmetall-Legierung , im Oberkiefer mit einer zahnfarbenen Verblendung der Wangenaußenseite der Krone.
Alles, was darüber hinausgeht, müssen Sie sowieso selbst tragen, und wenn das am Ende einigermaßen ordentlich aussehen (unsichtbar sein) soll, dann wird das schon um einiges teurer.
Sie können aber diesen Zuschussbetrag auch als Zuschuss für eine Implantatversorgung verwenden, und die liegt, wie der Kollege Bieger ja schon erwähnt hat, wahrscheinlich gar nicht so weit von einer ordentlichen Brücke entfernt und Sie können Ihre Nachbarzähne in Ruhe lassen, wenn die in Ordnung sind. Wenn die aber schon große Füllungen haben und eigentlich besser überkront würden, dann sind Sie mit der Brücke besser bedient.
Gruß und viel Erfolg, L. Jensen


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