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Forum: Implantologie

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Thema:
Implantate und Parodontitis
Anzahl der Beiträge: 5


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Bisherige Beiträge

erstellt: 18.04.2022 - 14:15

Karin T. aus Sachsen

Guten Tag,

eine manifestierte Parodontitis ist diagnostiziert mit Taschentiefen 2 bis 8 und Lockerungsgraden 1 bis 2. Es wurde vorgeschlagen alle Zähne, Brücken und Kronen zu extrahieren und unmittelbar im Anschluss die Versorgung mit Implantaten einschließlich Knochenaufbau mit Knochenersatzmaterial vorzunehmen. Im OK 6 und im UK 4 Implantate. Ich bin mir nicht im Klaren darüber, ob die Parodontitisbakterien nach dem Entfernen aller Zähne nicht doch noch weiter vorhanden sind und in der Folge eine Periimplantitis verursachen können. Über Ihre Einschätzung würde ich mich sehr freuen.

Besten Dank im voraus.


erstellt: 19.04.2022 - 18:57

unbekannter Autor aus ...

Hallo Karin,

sehr gut mitgedacht. die Bakterien bleiben lebenslang im Mund und können natürlich auch eine Periimplantitis verursachen. In Ihrem fall würde ich die Zähne extrahieren und die Knochenwunden akribisch von allem entzündlichenGewebe befreien. Das kann richtig Arbeit machen und wird bei mir auch extra bezahlt. In die Knochenfächer lege ich dann selbst- resorbierbares Material und setze für dessen Halt fortlaufende Situationsnähte. Die Versorgung mit einer Interimstotalprothese ist sinnvoll. Man kann auch Hilfsimplantate setzen und eine provisorische Brücke fertigen lassen. Das macht die Angelegenheit teurer, ist aber unvergleichlich besser. Denn gebe ich den Kiefern Zeit zur Regeneration und dem Immunsystem Gelegenheit die letzten Parodontitisbakterien im Knochen zu killen. Das minimiert das Risiko. Eine Sofort- oder verzögerte Sofortimplantation hielte ich für sehr risikovoll. Versagt nur ein Implantat müßte die ganze Versorgungum 3 bis 5 Monate verschoben werden. Nach dem implantieren könnte man bei Ihrer Implantatplanung dann eine provisorische Brücke fertigen, aber nur für die Galerie. Richtig kauen dürften Sie nicht, Brei ginge. Sei müßten unter der richtigen Anleitung "Weltmeisterin" in der Zahnpflege werden. Das ist die Grundvoraussetzung. Die Erreger dürfen keine Ansammlungen bolden. Die Implantate sind aufgrund ihrer Einwurzeligkeit widerstandsfähiger gegen den Angriff der Bakterien. Die akribische Pflege zu Hause und in der Prophylaxe ist aber die unabdingbare Voraussetzung, Wenn Sie das können und nicht rauchen, werden Sie die Implantate sehr lange behalten.

Das ist der nun wohl mein längste Beitrag in diesem Forum. Ich wünsche Ihnen die richtige Entscheidung und viel Erfolg für diese anspruchsvolle Versorgung.

Mit Grüßen aus Magdeburg

Dr. Rainer Littinski

 


Lockerungsgrade 1 (und2) und Taschentiefen bis 8mm? Da müßte man mehr wissen über den Gebißzustand. Nur mit diesen beiden Angaben wäre eine Entfernung aller Zähne zu hinterfragen. Die Argumentation "alle Zähne entfernen, entfernt auch das Parodontitisrisiko" steht auf tönernen Füßen, weil Ihr Immnunsystem nicht verändert wird/werden kann.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 21.04.2022 - 16:03

Karin T. aus Sachsen

meinen allerherzlichsten Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mir Ihre Einschätzung mitzuteilen. Sie haben mir damit sehr wichtige Hinweise für eine Entscheidungsfindung mit auf den Weg gegeben.

DANKE und viele Grüße

Karin T.

 


Kann man doch Zähne erhalten, unterstütze ich die Vorgehensweise von Kollegen Püllen.

Müssen alle Zähne entfernt werden, schließe ich mich Kollegen Littinski an.

Mit dem Verlust des Zahnhalteapparates der letzten eigenen Zähne verlieren Sie aber viel Kau-Gefühl und neurogene Mobilität.

Der Erhalt des Parodonts von unteren Zähnen ist echte Lebensqualität.



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