Patientenforum

Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Cerasorb und menschlicher Spenderknochen als Alternative zu Eigenknochen
Anzahl der Beiträge: 5


Schreiben Sie hier Ihre Antwort.

Hinweis:
Um im Forum Beiträge/Kommentare zu schreiben, müssen Sie sich weder anmelden noch registrieren. Sie können Beiträge/Kommentare auch unter einem Pseudonym oder als Gast verfassen. Die Angaben Name und Ort werden mit dem betreffenden Beitrag/Kommentar im Forum veröffentlicht und sind damit für Suchmaschinen erfassbar. Sie sollten daher auf die Angabe von persönlichen Echtdaten und Links zu etwaigen Gesundheitsdaten (z. B. Röntgenbilder) verzichten.


abbrechen


Bisherige Beiträge

erstellt: 22.01.2022 - 01:27

StrongBoneOne aus Deutschland

Mir steht ein Knochenaufbau im Unterkiefer bevor.
Ich habe mich jetzt mit dem Thema bereits beschäftigt und kenne die einzelnen Optionen.

Xenogenes Material wie Bio OSS kommt für mich definitiv nicht in Frage.

Mir ist bekannt das Eigenknochen die besten Ergebnisse erzielt, ich habe jedoch Angst vor den potentiellen Risiken
die eine zweite Entnahmestelle mit sich bringt. (Das z.b. die Entnahmestelle nicht richtig heilt und ich dann mehr Probleme als vorher habe)

Die Produkte vom Curasan Konzern (insbesondere Cerasorb) lesen sich fantastisch!
Kein Infektionsrisiko, kein Allergierisiko, komplett resorbierbar und selbst große Defekte sollen sich damit beheben lassen:
https://www.curasan.de/wp-content/uploads/2017/08/de_11084890080_04_2017_001_cerasorb_derbesonderefall_ludwig_web.pdf

SOLD, RIGHT?
Er hier lässt jedoch z.b. kein gutes Haar an synthetischen Produkten: https://youtu.be/_dkCAW_fjC4?t=438

Wie sind hier so die Erfahrungen und Meinungen zu Curasan/Cerasorb Produkten?
Funktioniert das gut oder wirklich nur als Notlösung für kleinere Defekte geeignet?

Alternativ dazu gäbe es ja noch menschlichen Spenderknochen.
Wie sind hier die Erfahrungen? Funktioniert das wirklich ähnlich gut wie Eigenknochen oder eher nicht?
Leider gibt es hier wieder das geringe Infektions und Allergierisiko was sich mit Cerasorb oder Eigenknochen ausschließen liese.

Ich tendierte bis ich das oben verlinkte Video gesehen habe stark zu Cerasorb.
Jetzt bin ich mir allerdings nicht mehr so sicher.
Die Möglichkeit von menschlichem Spenderknochen war mir bis dato auch noch nicht bekannt.


Guten Tag,

Sie haben die grundsätzliche Problematik aller Augmentationmaterialien schon beschrieben.Sie haben gleichermaßen Vor-und Nachteile:

- Resorbierbarere Materialien werden im Laufe der Zeit  vom Körper vollständig eliminiert, gleichzeitig geht dabei viel Knochenvolumen verloren mit allen negativen Begleiterscheinungen, vor allem im ästhetischen Bereich.

- Alloplastische Materialien sind nicht ossinduktiv (fördern nicht das aktive Knochenwachstum)

- Homologes und Xenogenes Material ist u.U. allergen und infektiös

- Cerasorb: keine eigene Erfahrung aber viele persönliche Berichte über heftige Begleitreaktionen

Ich bevorzuge heute eine Kombination aus nicht resorbierbarerem Material (z.B. Algipore) mit PRGF autologes Thromozytenkonzentrat. Das Verfahren nennt sich "Kieler Sushi" und stellt heute die wohl beste Möglichkeit zur Regeneration dar. Keine Allergien, keine zusätzliche OP-Wunde, beste Regenerationstendenz, volumenstabil. Vielleicht finden Sie eine  Zahnarzt in Ihrer Nähe. Firma BTI könnte Ihnen einen Kollegen in Ihrer Nähe nennen, der Erfahrung hat.

Grüße

R. Roos


erstellt: 23.01.2022 - 22:03

StrongBoneOne aus Deutschland

Ok das klingt nicht so gut (habe auch selbst nochmal alloplasts und allografts recherchiert) und lässt mich überlegen ob es nicht doch das beste wäre
das etwas größere Risiko einzugehen und Eigenknochen zu verwenden. Irgendein Risiko gibt es schließlich mit allen Methoden.

Ich hab allerdings auch nochmal selbst recherchiert und komplett gegenteilige Aussagen
bezüglich Beta Tricalcium Phosphat (z.b. Cerasorb) / synthetischen Knochenaufbaustoffen gefunden:
https://www.steinerbio.com/why-do-dentists-think-that-cadaver-bone-grafts-are-superior-to-synthetic-bone-grafts/
https://www.steinerbio.com/watching-bone-grow/
https://www.steinerbio.com/biocompatible-and-non-biocompatible-bone-grafts-dont-mix/

Wer nicht englisch kann:
Dort wird behauptet das es keine Studie gibt wo Eigenknochen, menschlicher oder tierischer Spenderknochen besser angeschnitten hat als βTCP (z.b. Cerasorb).
Im gegenteil: βTCP hat immer gleich gut oder sogar besser abgeschnitten!
Letzten endes wird dort gesagt ein hochwertiger synthetischer Knochenaufbaustoff ist in den meisten Fällen die beste Wahl.

Wie hoch ist eigentlich das Risiko/Häufigkeit dass die Entnahmestelle vom Eigenknochen (z.b. Kinn, Kieferkamm) nicht richtig verheilt bzw. dort Beschwerden auftreten?
Die Aussage/Erfahrung von jemanden der das seit vielen Jahren macht würde mich wirklich sehr interessieren.


erstellt: 26.01.2022 - 00:18

Unbekannt aus ...

Ach, die Deutschen lieben ihren Kuhknochen und ihr Dystem. 


Guten Tag, 

mit Cerasorb wird das gewünschte Ergebnis genau so sicher zu erreichen sein wie mit anderen Aufbaumaterialien. Beim Eigenknochen wird eine weitere Operationsstelle geschaffen, die immer ein Risiko für Komplikationen hat. Die Kinnregion ist eine sehr schöne Entnahmestelle, doch treten dort relativ häufig Sensibilitätsstörungen an der Frontzähnen auf. Das Weisheiszahngebiet ist eine Spenderregion mit geringen Gefahren aber mit deutlichen postoperativen Beschwerden. Die Heilung der Spenderregion ist nicht das Problem, sondern die des Augmentationsgebietes.

Grüße auch an den Schlaumeier "Rinderknochen"

R. Roos



Login nur für Mitglieder