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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Kosten für ein implantat
Anzahl der Beiträge: 7


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Bisherige Beiträge

erstellt: 31.07.2009 - 21:17

Dirk aus

Guten Abend,

ich trage mich mit dem Gedanken für meinen Zahnersatz Implantate setzen zu lassen. Vorher habe ich mich im Internet informiert. Insbesondere interessierte mich auch der Preis. Selten werden Preise genannt. Aber jetzt habe ich eine Seite gefunden, auf der das Impladenta-Implantatsystem zu einem Festpreis von 495 Euro angeboten. Anderswo lese ich Preisspannen von 1200 bis 2400 Euro pro Implantat. Sind so günstige Preise realistisch?

Realistisch sind Preise um 2000 € incl. einer Krone, ohne komplizierte Knochen- und Weichgewebeeingriffe. Anbieter, die mit auffallend günstigen Angeboten auf den Markt gehen, sind nicht selten mittelfristig wieder verschwunden...und wer besorgt Ihnen dann im Notfall die notwendigen Austausch- bzw. Ersatzteile?
Mit besten Grüßen aus Hamburg

Hallo Dirk,

der Preis ist mit Sicherheit ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für oder gegen ein Implantat. Noch wichtiger ist allerdings, das es so versiert eingestzt und versorgt ist, dass es lange und beschwerdefrei funktioniert. Leider hat Qualität auch Ihren Preis. Trotzdem würde ich Ihnen empfehlen mehr auf die Qualifikation des Behandlers zu schauen, als auf die Kosten. Vielleicht interessiert Sie der Artikel ( unter Zahnmedizin im Focus )"Was sind die günstigsten Implantate".

Liebe Güße aus Düren


Dr. Christoph Carl M.Sc

Hallo Dirk,
der Preis für ein Implantat setzt sich aus mehreren einzelnen Komponeneten zusammen: Die Teile für das Implantat-System, die Krone aus dem zahntechnische Labor auf dem Implantat und den Kosten für die Behandlung. Der Preis läßt sich leicht als Summe der einzelnen Kosten errechnen. Wenn Sie den Endpreis senken möchten müssen Sie logischerweise irgendwo sparen. Die Qualität jedoch ist mehr als die Summe der Einzelkomponenten :-)  
gute Entscheidung wünscht
Stefan Bieger
MSc aus Herzogenaurach

Guten Tag Dirk,

Preisdifferenzen bei Implantaten setzen sich aus 2 Komponenten zusammen. Ein Teil ist das zahnärztliche Honorar, das über die Gebührenordnungen geregelt wird. Hier entscheidet jeder Zahnarzt selbst im Rahmen der Regelsätze über sein Honorar. Der andere Teil sind die Materialkosten. Diese gliedern sich auf in die Materialien für das Implantat und Materialien für die zahntechnische Leistung(z.B. Krone) Bei den Materialkosten für Implantate kann es zu erheblichen Differenzen zwischen den einzelnen Anbietern kommen. Hier sind Preise zwischen 150 und 800.- Euro je Implantat je nach Implantathersteller möglich.
Die Billigprodukte können, da sie oft Nachbauten etablierter Systeme sind, gut funktionieren, es gibt in der Regel jedoch kein Datenmaterial, keine Studien und wenig Erfahrungsberichte.
Auch beim Zahnersatz kann über Nicht-Edelmetall-Legierungen oder gar eine Anfertigung in Billigländern Geld gespart werden. (Kronen ab 100 Euro möglich)
Sowohl für den Zahnarzt wie den Patienten ist es nach meiner Erfahjrung sehr wichtig, sichere und langzeitstabile Versorgungen zu verwenden (verländerte Garatiezeiten). Das bieten heute mit hoher Verlässlichkeit nur die "großen" Hersteller und gute Labore. Schlussendlich muss aber jeder Patient selbst entscheiden, ob er das Riskio von "Billigversorgungen" tragen möchte.
Freundlich grüßt Sie

Rainer Roos

zum Thema billig aber wahr eine makabre und für die betroffene Frau sehr unangenehme Geschichte - leider auch auf implantologischem Gebiet denkbar.
Frau H. lässt sich aus Kostengründen in Osteuropa ein Brustimplantat einpflanzen. Es kommt -auch wegen zeitlich bedingter mangelnder Vor- und Nachsorge- zu Komplikationen. Das Implantat muss nach vielen Rettungsversuchen im hiesigen Krankenhausverbund entfernt werden. Dabei findet sich ein Sterilisationsaufkleber auf der Unterseite - schlimm und makaber, weil dieses Implantat wohl schon bei einer anderen Frau vorher zu Verlust ging. Es gibt natürlich auch in Deutschland einige wenige Scharlatane. Je billiger der Preis, desto größer ist aber auch das Risiko, so einem Scharlatan aufzusitzen. Irgendwo braucht eine gute Leistung einen guten Preis - ist damit also preiswert. Geiz ist nicht geil sondern dumm.
Gruss
Dirlewanger

Guten Tag, wie mein Kollege Dr. Hansing bereits schrieb, ist eine Summe von ca. 2000,- € für ein Markenimplantat mit dem Langzeitstudien gemacht wurden und einer in einem deutschen Labor angefertigten Metall- oder Zirkondioxydkrone eine solide Kalkulationsbasis. Voraussetzung für eine gute Heilung ist in jedem Fall aber die Qualifikation und Erfahrung des Operateurs.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Osten, U.A.!
P.S.:
John Ruskin (englischer Sozialkritiker, 1819-1900):
,,Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen kann und ein wenig billiger verkaufen könnte (auch die Behandlung von Krankheiten, Anm. U.A.), und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist auch unklug, zu wenig zu bezahlen!
Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.
Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand (die Therapie, Anm. U. Ad.) die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das billigste Angebot, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen.
Wenn Sie dies tun, dann haben Sie (unter Umständen (!), Anm. U.A.) auch genug Geld, um für etwas Besseres mehr zu bezahlen.”


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