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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Zahnarztbehandlung
Anzahl der Beiträge: 3


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Bisherige Beiträge

erstellt: 08.05.2020 - 21:45

Christalent aus Bremen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich hatte mich mit Zahnärzten nie wirklich beschäftigen müssen in meiner Vergangenheit, da ich bisher immer nur maximal Zahnfüllungen bekommen habe. Da ich wusste, dass Zähne teuer sind und ein gutes Gebiss bis ins Alter mehr Geld als ein Mittelklassewagen kostet, habe ich mir vor 10 Jahren schon eine ZZverwicherung geholt. Nun bin ich 35j und haben die zweite gescheiterte Wurzelbehandlung und eine (wahrscheinlich nur Eine, dazu gleich mehr) Wurzelzahnspitzenresektion.

Das nahm ich nun zum Anlass und schaute in die Tiefe, nach Behandlungen und Leuten die Probleme haben. Was man so liest ist mehr als schockierend! Wirklich! Also erstmal an der Stelle an allen gute Besserung.

Ich möchte mit diesem Post erstens ein paar Ratschläge mehr von euch bekommen und gerne ein paar Tipps die ich gesammelt habe an andere weiter geben, denn ich habe das Gefühl und mittlerweile auch das Gewissen dass es einen enormen Unterscheid gibt zwischen privatzahnärztlichen Leistungen und kassenärztlichen Leistungen. Gut, das ist für viele nichts Neues - ich weiß. Am Ende wird noch ein kleines Fazit stehen.

1. Wurzelbehandlung:

Die optimalsten Ergebnisse (leider auch keine 100 Prozent aber kommt dem schon sehr nahe) geben OP Mikroskope und die Behandlung nach privatärztlicher Vorsorge, nämlich 2D oder DVT 3D Bild, Mundklemme, Kofferdam, elektrische Längenmessung, Nickel Titan Instrumente bis 600ml Durchmesser bzw biegsame Instrumente für gebogene Wurzeln, schallaktivierte Spülung mit der Polyamidpeitsche, thermoplastische Wurzelfüllung, Sterilisation mit Laser, geklebte Abschlussfüllung, abschließendes Röntgenbild ob alle Kanäle dicht gefüllt sind. Die Behandlung dauert in zwei Sitzungen 2-3h. Natürlich unter Betäubung, man merkt nichts.

Die Behandlung kostet dann schon um die 1000 Euro. Für Privatpatienten egal, für Kassenfutzis nicht machbar (vll nur ein Teil davon weil der Zahnarzt zufällig n Op- Mikroskop hat). 

2. Wurzelzahnspitzenresektion:

Nach missglücktenr Wurzelbehandlung folgt sogleich die Spitzenresektion. Natürlich glaubt man, dass die Entzündung damit aufhört wenn die Spitzen der Wurzel gekappt werden, da man mit dem Billigwerkzeug für den Kassenpatient nicht ganz rein gekommen ist. Ein Trugschluss, da das Problem auch oberhalb liegen könnte in den vielen Rissen, Kanten und Verbindungen der Wurzeln im Zahn (was man im normalen 2D Röntgenbild für Kassenpatienten nicht sieht)

Missglückt das ebenfalls sagt Ihnen der Zahnarzt: ja ich bin da sowieso nicht für. Mit der Resektion macht man mehr kaputt als heile. Insbesondere wenn der Zahn gezogen ist und es weniger Knochenmaterial gibt für das Implantat. Blablabla. Damit zeigt er Ihnen das Mitgefühl und der Hate des großen und Ganzen was alles so falsch läuft in der Dentalmedizin. Ein abgekatertes Spiel der handelnden Ärzte.

3. Die Zahnextraktion

Wenn nach einer Resektion nicht mehr genügend Knochenmaterial vorhanden ist für ein Implantat, werden Knochenaufbaustoffe eingesetzt. Das übernimmt die KK natürlich nicht. Nur die Private Versicherung. Ansonsten bleibt ihnen nur die Brücke. Hier kommt dann wieder das Mitgefühl, nämlich sowas wie eine Brücke ist nicht ideal da wir zwei heile Zähne ggf positiv zerstören müssen. Die Lücke ist geschlossen, aber der nächste Zahnarzttermin damit wiederum sicher. Denn nun fangen die beiden Nachbarzähne an Ärger zu machen nach einer Zeit x. 

Okay, was möchte ich eigentlich sagen? Lasst euch nicht verarschen, zahlt monatlich Geld für eine ZZversicherung. Sucht euch nur Zahnärzte mit OP Mikroskope!!!!!!!!!!!!! Und die das oben genannte Verfahren anbietet unter Punkt 1.

Wer als Zahnarzt die Chance hat seine Behandlungen um x Prozent erfolgreicher zu gestalten, es aber nicht macht und dabei noch ruhig schlafen kann, hat seinen Beruf verfehlt.

Ich rede hier nicht davon daß man somit jeden Zahn retten kann, lediglich davon daß die Erfolgschance höher liegt. Denn es gibt so viele Möglichkeiten dass die Zahnwurzel krank wird und da möchte ich doch das volle Potential abgreifen. Ebenso lassen sich nur in einem DVT Röntgenbild exakte Entzündungen vorzeitig erkennen während das 2D Bild nur extreme zeigt, wenn es zu spät ist. Ich lach mich tot, hätte ich das mal alles früher gewusst :)

An die Zahnärzte, die das jetzt lesen: ihr seid in den Job gestartet um erfolgreiche Zahnärzte zu werden. Warum steht denn hier nirgends Mal aufgeschlüsselt was die besten Einsatzmittel wären für die Standarddinge beim ZA (Wurzelbehandlung, Füllung, etc.). Dann würde es vielen Patienten wahrscheinlich besser gehen (wenn die es sich leisten können) und man wühlt nicht im Dunklen.

Vielen Dank


erstellt: 08.05.2020 - 21:54

Christalent aus Bremen

Nachtrag:

Heute würde ich folgendes tun, einen derartigen Zahnarzt aufsuchen mit dem o.g. Equipment und die Wurzelbehandlung nochmal durchführen. Ebenfalls andere Problemzonen mit dem 3D Röntgenbild ausfindig machen und reparieren (kostet 250 euro. Übernimmt natürlich haha nicht die Kasse. Sondern nur die schöne Privatversicherung). Denn der Zahnarzt vorher hat mit Sicherheit auch woanders geschlampt (erste Wurzelzahnbehandlung und Resektion) und ggf zeitlich verschoben Stichwort schleichende Kieferknochenentzündung durch die Billigeingriffe. Ein hoch auf ein langes Lächeln :)


...wenn dasmit den Wurzelbehandlungen so einfach wäre. Ein 3-D-Röntgenbild benötigt man in den aller-allerwenigsten Spezialfällen, aber keinesfalls als "Normaldiagnostik". Das wäre eine Überdiagnostik/-behandlung. Man sollte jedoch niemals vergessen: nicht irgendein "tolles" Material oder Gerät macht eine gute Behandlung aus, sondern primär das Wissen, das Verständnis/Verstehen der Sache und auch das (manuelle) Geschick des Zahnarztes.



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