Forum: Endodontologie

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Thema:
Überfüllter Wurzelkanal, Schmerzen
Anzahl der Beiträge: 7


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Bisherige Beiträge

erstellt: 28.12.2020 - 16:52

Maike aus Dortmund

Guten Tag, 

ich habe ein Problem und hoffe sehr, dass ich eine Antwort bekomme. 

Mit 18 wurde mein vorletzter Backenzahn im Unterkiefer wurzelbehandelt. Irgendwie wurde das danach nicht mehr kontrolliert. Zwischendurch hat der Zahn geschmerzt, es war aber selten. Dieses Jahr wurde dann eine Panaromaaufnahme der Zähne gemacht und festgestellt, dass der Zahn an beiden Wurzelspitzen eine Entzündung hat. An der linken Wurzelspitze meinte der Zahnarzt ist eine Zyste, an der rechten eine beginnende Entzündung. Der Grund war deutlich zu sehen: die Kanäle waren nur bis zur Hälfte gefüllt. Der Zahn stank ziemlich und war grau-schwarz. Der Zahnarzt meinte, das läge daran, dass noch Gewebereste drinne sein.

Ich hab natürlich gefragt, ob es nicht besser sei den Zahn zu ziehen, da er quasi seit zehn Jahren vor sich "hinfault"  oder man zumindest die Zyste wegoperieren sollte. Der Zahnarzt meinte, durch eine Revision würde man das bestimmt in Griff bekommen, danach könnte man über eine WSR oder sonstiges nachdenken, sollte das nicht helfen. 

Die Revision der Wurzelbehandlung verlief alles andere als optimal. Gearbeitet wurde ohne Kofferdamm und ohne Lupenbrille. Ich lag bereits auf dem Behandlungsstuhl und hab mich nicht getraut nachzufragen. Gefüllt wurde mit Guttaperchapoints und einer Wurzelfüllmasse.

Als das Röntgenbild nach der Behandlung angefertigt wurde, fiel mir direkt an der rechten Wurzelspitze quasi ein "weißer Halbmond" um die Spitze herum auf. Der Zahnarzt meinte daraufhin, dass dort eine Überfüllung stattgefunden hat, das aber überhaupt nicht schlimm sei, das sei entweder der Sealer bzw. Lack wo die Guttaperchastifte reingetunkt werden oder die Wurzelfüllmasse. Als ich fragte, woraus das besteht, sagte er nur: aus nichts schlimmem. Das belastet mich seit dem sehr, denn über Wurzelüberfüllungen liest man nichts Gutes. Meine Fragen nun:

Kriegt man das überfüllte Material nur durch eine WSR raus? Das überfüllte Material ummantelt das Ende der rechten Wurzelspitze. 

Der Zahnarzt sagt, dass das überhaupt nicht schlimm sei. Ich mache mir aber seitdem sehr große Sorgen. Wirkt das Material nicht toxisch auf das umliegende Gewebe? Kann es gesundheitliche Folgen haben?

Sollte ich ein DTV anfertigen lassen? Oder reicht eine Kleinaufnahme des Zahnes aus für die Darstellung und Beurteilung der Überfüllung?

Und zuletzt: wie kann eine Überfüllung passieren? Mir wurde mal ein Zahn gezogen und ich hatte auch die Wurzeln gesehen, die sind doch steinhart. Wie kann da Material durchgeschoben werden? Heißt das, dass der Zahnarzt vielleicht die Spitze perforiert hat und dadurch Material austreten kann? 

Ich bedanke mich schonmal für die Hilfe. 

 


Wenn das Material "halbmondartig" überstopft wurde, ist das kein Problem und liegt dann im absolut "normalen Bereich"; es zeigt, daß der/die Wurzelkanäle bis an deren Ende aufbereitet und verfüllt wurden. Eine Resektion deswegen ist nicht indiziert. Hierfür hätte das Material massivst überstopft worden sein.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 28.12.2020 - 21:23

Maike aus ...

Das ist schon mal beruhigend. Ist als ein DTV für die Beurteilung nicht zwingend notwendig? Weil bei der 2D Aufnahme bzw. einem Kleinbild sieht man den Zahn ja nicht von allen Seiten oder reicht die 2d Aufnahme?

Und da ich ja Schmerzen habe soll die Behandlung ein zweites Mal revidiert werden. Hab jetzt total Angst, dass das Material beim Revidieren dann doch ins Gewebe geschoben wird.. Zudem habe ich einen Stift in einer der Wurzeln. Ist eine Revision überhaupt möglich oder ist die Stiftentfernung nicht gefährlich für den Zahn? 



erstellt: 29.12.2020 - 23:27

Maike aus ...

Es ist ein Glasfaserstift. Es steckt in der linken Wurzel. Wie kann das überprüft werden und was "halten" Sie eigentlich von Stiften in einer Wurzel? Stimmt es, dass Glasfaserstifte nach Jahren Feuchtigkeit aufsagen und "aufquellen", was zur Perforation der Wurzel führt?

Ich wusste noch nichtmal, dass mir ein Stift reingetan wurde, hatte das erst auf dem Röntgenbild gesehen. Hätte das definitiv verneint. 



erstellt: 01.01.2021 - 05:21

Maike aus Dortmund

Verstehe. Also ich bin ehrlich, ich war total gegen diese Stifte, hab mich aber vom Zahnarzt "überreden" lassen bzw. meinte er das ist eine tolle Sache. Ich wollte das deshalb nicht, weil in meinem Bekanntenkreis jemanden zwei Zähne samt Stift mit durchgebrochen sind.

Ich war beim Endontologen und hab mich beraten lassen. Er hat gesagt, er sieht überhaupt keine Indikation bei mir für den Stift, da ich noch genug Restzubstanz habe und er könne auch nicht ganz nachvollziehen, wieso er mir Stifte gesetzt hat, da es eine Revision nun erschwert. 

Seine "Meinung" ist, das die Stifte eine Perforation begünstigen können, natürlich muss das nicht passieren und vorallem können Glasfaserstifte nach Jahren Feuchtigkeit aufsagen und somit eben zu Rissen im Zahn führen. Weiß nicht was ich davon halten soll, denn mein Zahnarzt hat argumentiert, dass der Stift in so viel Kleber gehüllt wird, dass da keinerlei Feuchtigkeit dran gelangen kann. 

Hab halt Schmerzen am Zahn und ein wurzelbehandelter Zahn, der von dem Zahnarzt vor einigen Monaten mit Stift und Krone aufgebaut wurde (davor fünf Jahre keine Probleme gemacht hat), musste mir letzte Woche gezogen werden, weil eine Fistel am Zahnfleisch war. Als der Zahn gezogen wurde, war auch am Zahn selbst eine Fistel und drunter am Zahnbein ein Loch. Bange jetzt natürlich total um die anderen wurzelbehandelten Zähne :(

 



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