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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Atypischer Gesichtsschmerz oder doch Zähne?
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 25.11.2024 - 19:36

Peter aus ...

Hallo Experten,

ich bräuchte einmal ihre Einschätzung was als nächstes getan werden sollte....

Ich habe nun seit ca. 4 Wochen an Zahn 22 Schmerzen. Darüber hinaus schmerzt jetzt seit ca. einer Woche auch der Zahn 45. 

Beide Zähne sind wurzelbehandelt, der Zahn 22 hatte zudem eine WSR + Revision. 

Die Schmerzen sind durchgängig da. Keiner der beiden Zähne ist Aufbiss- oder Klopfempfindlich. Nachts schlafe ich durch.

Beide Zähne haben auch schon in der vergangenheit mit schmerzen probleme gemacht, radiologisch (2D) sowie klinisch aber unaffällig. Es gab immer mal wieder ruhephasen (wie zuletzt 1 1/2 Jahre)


Röntgenbilder:

OPT 2022: https://ibb.co/ZY1t4VF

Zahn 22:
Ende 2021 https://ibb.co/3szXSbx
Sommer 2023 https://ibb.co/JzJQM5S
November 2024 https://ibb.co/VYQQQSm

Zahn 45:

2021: https://ibb.co/1r55m9p
2023: https://ibb.co/Jv70gtL

Ich weiß, dass dieser Fall  nicht über das Internet zu lösen ist. Ich war schon einmal beim Endodontologen sowie meinem Hauszahnarzt. Beide scheinen mit ihrem Latain am Ende. Der Endodontologen empfiehlt eine minimalinversive WSR. Das will ich nicht machen lassen. 

Sollte man hier richtung Aytpischer Gesichtsschmerz überlegen? Würde ein DVT vielleicht Sinn machen? Macht Atpyischer Gesichtsschmerz Sinn wenn es zwischendurch so lange ruhephasen gibt?

 

Danke für ihre Zeit.


Guten Tag,

die Bilder habe ich intensiv studiert ohne mich von den umgebenden Darstellungen ablenken zu lassen.

Der "atypische Gesichtsschmerz" ist eine Ausschlussdiagnose, die nach Abklärung aller möglicher dentaler Ursachen getroffen wird und dessen Behandlung in die Hände eines Neurologen oder Psychiaters gehört. Mir drängte sich spontan die Frage auf, weshalb die im Grunde minimal geschädigten Zähne wurzelkanalbehandelt oder reseziert sind und zweitens: weshalb gerade diese zwei Zähne? Sie liefern keine Aussagen dazu, aber ich vermute, dass vor Jahren bereits die gleichen beschwerden aufgetreten sind und die behandelnden zahnärzte keinen besseren Ausweg sahen. Ich vermute, dass auf zahn 45 ein Vorkontakt besteht, der in Stressphasen intensiv "bedient" wird und der gleichzeitig zu Ausweichbewegungen zum diagonal stehenden 22 führt und dort ebenfalls zu einer Überlastungasreaktion. Das wäre der erste Verdacht, der durch wenige Einschleifmaßnahmen behandlet werden könnte. Kann ich im Mund keinen zusammenhang erkennen, stelle ich die Diagnose Atypischer gesichtsschmerz und überweise. Röntgenologisch kann ich keinerlei Hinweise auf entzündliche Prozesse erkennen. In meiner Praxis würde ich das noch durch ein DVT absichern.

Grüße

R. Roos 


erstellt: 28.11.2024 - 22:23

Peter aus ...

Danke Dr. Roos für Ihre Antwort.

Zahn 22 ist eine jugendsünde.. der wurde vor über 10 Jahren das erste mal Wurzelbehandelt weil er sich entzündet hatte (damals mit typischen Symptomen wie nachts pochen usw)

Gab dann sehr viele Jahre ruhe und hat sich dann erneut entzündet und es wurde WSR + Revision gemacht.

Zahn 45 ist durch ein Bohrtrauma abgestorben. 

Frage:
Hatten Sie denn schon Fälle, wo ein DVT Licht ins Dunkel gebracht hat? Ich lese unterschiedliche Erfahrungsberichte, dass erst im DVT eine Entzündung entdeckt werden konnte, wo jedes 2D-Röntgen unaufällig war und auch sonst der Patient sehr defuse Symptome hatte.

Woran ich auch schon Gedacht habe ist die Überbelastung...  Vielleicht passiert das so => Zahn 22 hat wirklich irgendwo eine Entzündung oder war einfach überbelastet, ich gerate unter Stress weil ich einfach Antworten möchte und der Schmerz nervt... => Ich verkrampfe, presse in der nacht und 45 meldet sich zusätzlich mit überlastungsschmerz? 


Guten Tag,

Sie haben erkannt, dass zwischen Pressen und Schmerz ein Zusammenhang bestehen kann. Also würde ich mich zuerst auf diese Therapie konzentrieren. Das DVT setze ich heute regelmäßig ein, wenn diagnostische Zweifel bestehen. Ich bin verblüfft, wie viele Diagnosen ich dort finde, die im klassischenRöntgen nicht zu sehen sind.

Grüße

R. Roos



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