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Forum: Angst und Schmerz

Die Angst vor dem Zahnarzt muss heute nicht mehr sein. Die Behandlungsmethoden der modernen Zahnmedizin sind deutlich fortgeschritten. Informieren Sie sich hier.

Thema:
Wochenlange Schmerzen beim kauen / Zahnarzt findet nichts
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 17.02.2017 - 20:12

ChrisStapel aus Köln

Hallo zusammen, 

ich fürchte mein Problem ist etwas komplexer, aber ich versuche es möglichst genau zu beschreiben.

Anfang Januar hatte ich plötzlich beim kauen extreme Aufbissschmerzen auf der linken, oberen Seite. Es tat höllisch weh und zwar egal ob ich auf links oder rechts gekaut habe. Ich bin dann schnellstmöglich zum Zahnarzt, der aber zunächst keine Ursache für die Probleme finden konnte. Zähne sowohl optisch als auch auf Röntgenbild einwandfrei. Da sich aber keine Besserung einstellte habe ich den Zahnarzt noch weitere Male aufgesucht, beim Aufbisstest (Watterolle) hatte ich die größten Schmerzen am hinteren, oberen Backenzahn. Der Zahn hat allerdings auf keinen anderen Reiz (Kälte, klopfen, etc.) reagiert und war auch ohne Füllung oder Karies. Dennoch habe ich mich dazu entschieden einer Wurzelbehandlung zuzustimmmen, da die Schmerzen beim kauen und draufbeißen wirklich immens waren. 

Diese Behandlung hat jedoch keinen Erfolg gebracht. Denn ich habe relativ schnell nach der Behandlung gemerkt das die Aufbissschmerzen noch da waren. Es folgten 3 Sitzungen über eine Woche verteilt in denen die Kanäle aufbereitet und mehrmals gespült wurden. Nachdem die Beschwerden dennoch bestehen blieben, entschied sich die Zahnärztin dazu dennoch die Wurzelfüllung einzubringen. Auch das brachte keine Veränderung der Situation. Der Zahn wurde auch noch nicht mit einer Deckfüllung versehen, sondern es blieb erstmal bei der provisorischen Füllung. Da sich der Zahn nicht beruhigte suchte ich u.a. den Notdienst auf, der aber auch keine Erklärung fand und meinte das die Füllung absolut korrekt wäre und das Röntgenbild ebenfalls i.O. sei. Nachdem ich meinen Zahnarzt dann wieder aufgesucht hatte konnte dieser eine Fraktur des Zahnes diagnostizieren, er war wortwörtlich gespalten (dies konnte ich in einem Handspiegel sehen) und ließ sich mit einem zahnärztlichen Instrument auseinander drücken. Es blieb dann nur noch die Extraktion während der sich herrausstellte das der Zahn nicht mehr zu retten war. Die Prozedur verlief relativ glimpflich. Ich hatte nun gehofft das die Extraktion die Schmerzen nun stoppen würde. Allerdings bestand der Aufbissschmerz nach abheilen der Wunde weiter. 

Nach mehreren weiteren Zahnarztbesuchen entschied sich mein Zahnarzt noch den Nachbarzahn des extrahierten Zahnes zu behandeln. Dort war eine etwas ältere, nach seiner Aussage aber noch intakte Kunststofffüllung, Diese wurde erneuert, unter der Füllung nach seiner Aussage alles unauffällig, keine Karies. Dennoch hat auch der Füllungswechsel keine Besserung gebracht. Die Aufbissschmerzen halten unvermindert an, selbst bei weichen Sachen wie Nudeln oder Obst. Es ist auch egal welche Seite ich zum kauen nutze, es ist beides sehr schmerzhaft. Ich habe auch das Gefühl das sich mit längerem kauen der Schmerz verstärkt. Daneben gibt es gewisse Druckschmerzen in der Nacht und am morgen, v.a. im liegen. Diese lassen sich allerdings keinem Zahn zuordnen, lediglich auf die linke Seite. 

Ich habe mir nun eine Zweit- und Drittmeinung geholt, beide Zahnärzte sehen die Röntgenbilder als unauffällig und keiner der Zähne reagiert auf klopfen oder kälte irgendwie auffällig. Daher wurde von beiden eine weitere Wurzelbehandlung ausgeschlossen. Stattdessen wurde bisher meine Aufbissschiene beschliffen/angepasst und ich habe eine Empfehlung für Osteophatie und das konsultieren eines Kieferchirugen bekommen um Probleme im Kiefergelenk auszuschließen. Das betasten der Gelenke durch den Zahnarzt verlief allerdings für mich schmerzlos/unauffällig. Ich habe darüberhinaus auch einen HNO konsultiert der aber im Ultraschall nichts auffälliges finden konnte. Ich war in der ganzen Zeit auch nicht erkältet oder krank. 

Da ich nun etwas ratlos bin hätte ich folgende Fragen:

- Falls der falsche Zahn wurzelbehandelt wurde, ist es möglich das eine Entzündung über Wochen nur Aufbissschmerzen bereitet? Und müsste der Zahn an dem die Füllung gewechselt wurde nicht spätestens danach explodieren wenn er bereits einen geschädigten Nerv hatte? 

- Welche anderen Ursachen als die Zähne kommen in Betracht? Können andere Nerven einen Aufbissschmerz auslösen?

- Welchen Arzt sollte man konsultieren? 

 

Vielen Dank schonmal für Ihre Meinungen und Tipps. 


Guten Tag,

aus meinen Erfahrungen im Notdienst würde ich die Ursache für die Beschwerden im Gegenkiefer suchen. Oft ist es für die Patienten nicht möglich im Seitenzahngebiet zwischen Ober- und Unterkieferursachen zu unterscheiden. Tipp: Falls die Aufbissbeschwerden regelmäßig auflösbar sind, den Gegenkiefer betäuben und danach den Aufbisstest wiederholen. Falls die Beschweden weiterhin auftreten, den Zahn hinter der Lücke betäuben und Aufbisstest wiederholen. Danach Zahn vor der Lücke betäuben. Falls die Aufbissbeschwerden immer noch bestehen, sollten andere Ärzte konsultiert werden.

Gute Besserung wünscht

R. Roos



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