Patientenforum

Forum: Angst und Schmerz

Die Angst vor dem Zahnarzt muss heute nicht mehr sein. Die Behandlungsmethoden der modernen Zahnmedizin sind deutlich fortgeschritten. Informieren Sie sich hier.

Thema:
Kieferzyste am Weisheitszahn unten
Anzahl der Beiträge: 10

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 10.01.2017 - 18:49

chrissi122 aus Köln

Hallo,

mir wird Ende Januar der Weisheitszahn links unten operativ entfernt unter Vollnarkose. Es hat sich dort eine größere Zyste gebildet, die

schon ziemlich im Kiefer drin ist. Die Kieferschicht ist nur noch 5 mm dick.

Nach der OP soll der Defekt ( das entstandene Loch im Kiefer) mit Eigenknochen aus dem Beckenkamm gefüllt werden.

Ich habe davor panische Angst, vor allem auch vor der Narkose.

Hat jemand Erfahrungen damit?

Ich würde mich über Tipps freuen.

LG Chrissi



erstellt: 15.01.2017 - 18:58

Unbekannt aus ...

Hallo Herr Dr. Littinski, 

vielen Dank für Ihre Antwort. 

Ja, mir ist klar, dass das gemacht werden muss. Mir ist auch klar, dass Eigenknochen am besten ist. 

Man hat mir nur gesagt, dass an der Entnahmestelle am Beckenkamm starke Schmerzen danach sind und 

man sich mehrere Woche nicht gut bewegen. Ist das richtig? Mein Arzt sagt nicht viel dazu. 

Auch über die Verletzungsgefahr der naheliegenden Nerven im Kiefer wurde ich nicht gut aufgeklärt. 

Man sagte nur, es könne immer was passieren. Es sei halt ein Routineeingriff. 

Viele Grüße aus Köln 

chrissi

 

 

 


Hallo Crissi,

nach Beckenkammknochenentnahme sind Beschwerden bei Bewegung für einen Zeitraum von 2 bis 4 Monaten normal. Eine Nervirritation bei der Zystektomie und Weisheitszahnentfernung ist möglich aber vermeidbar. Zur Augmentation (Knochenaufbau) stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Man kann mit einem individuell geformten Titannetz den Defekt freihalten und so mit oder ohne Knochenersatzmaterial die Bildung eigenen Knochens initiieren. Auch das Bonebuilderverfahren von Botiss wäre geeignet. Es gibt auch noch weitere. Entscheidend für die Auswahl ist die Größe des entstehenden Defekts und das Können des Operateurs.

Viel Erfolg wünscht

Rainer Littinski aus Magdeburg


erstellt: 16.01.2017 - 18:40

Unbekannt aus ...

Hallo Herr Dr. Littinski, 

 

vielen Dank für Ihre Antwort. 

Ist die Beweglichkeit nach einer Beckenkammspongiose denn sehr eingeschränkt. Ich habe mehrfach gelesen, dass man dann einige Wochen 

nur noch mit Krücken gehen kann. Mein Arzt hat sich dazu gar nicht geäußert. Er meinte nur, dass die Narbe nicht größer als 2 cm wird. 

Die Zyste ist ca. 1,5.x 1,5 cm groß. Ist dies schon sehr groß oder noch im Rahmen? 

Kann man eigentlich nach so einer OP schnell wieder sprechen und auch was essen oder ist man da eine ganze Weile eingeschränkt?

Wie lange dauert es, bis sich der Kiefer wieder festigt oder besser sich stabilisiert? 

Viele Grüße 

Chrissi

 

 

 

 

 


Hallo Chrissi,

die OP im Mund ist nach 10 Tagen vergessen. Krücken nach Beckenkamm-OP braucht man normalerweise nicht. Wenn die Ausdehnung der Zyste um den Weisheitszahn wirklich nur 1,5 mal 1,5 cm beträgt, brauchen Sie überhaupt keinen Knochenaufbau. Wenn Sie wollen, schicken Sie das Röntgenbild an meine Praxisadresse!

Grüße aus Magdeburg

Rainer Littinski


erstellt: 17.01.2017 - 09:39

Unbekannt aus ...

Hallo Dr. Littinski, 

danke für Ihre Antwort. 

Leider ist die Zyste lt. meinem Arzt sehr Hohlraumfordernd und der Kiefer zur lingualen Seite ist nur noch 

3,5 mm dick. Außerdem ist der Weisheitszahn querliegend. 

Mir wurde dringend geraten, das mit dem Beckenkammknochen machen zu lassen. 

In der Vereinbarung die ich unterschrieben habe steht, dass gegebenenfalls mit Eigenknochenmasse aufgefüllt wird. 

Das entscheider wohl erst der Operateur. Wie würden sie das deuten??????

 

Ich bitte um Antwort. 


Guten Tag,

also im Klartext: die Zyste ist etwa kirschgroß (15 mm im Durchmesser, also etwa so groß wie ein Weisheitszahn). Ich persönlich würde zur Defektfüllung NIEMALS einen Beckenkamm heranziehen, sonst müsste ich das bei den meisten Weisheitszahnoperationen tun... und die Welt bestände nur noch aus hinkenden Dentalinvaliden. Wenn schon was rein soll in die Wunde, empfehle ich ein resorbierbares Knochenersatzmaterial, von denen es viele auf dem Markt gibt. Und für 6 Wochen eine sehr schonende Nahrungsaufnahme. Ausnahme: Sie sind älter als 70 Jahre und leiden unter massiver Osteoporose.

Und das schönste: das ganze geht meist problemlos auch in örtlicher Betäubung.

Gute Besserung wünscht

R. Roos


erstellt: 17.01.2017 - 18:55

Unbekannt aus ...

Hallo Herr Roos, 

 

mir wurde aber dringend geraten, das so zu machen. 

Ich hatte mir auch mehrere Alternativmeinungen geholt. Überall das gleiche Ergebnis. 

Keiner wollte es abulant mache, wegen der Kieferbruchgefahr und alle haben geraten mit 

Eigenknochen aus dem Beckenkamm und Vollnarkose stationär. 

 


Guten Tag,

wenn Sie schon so viele Meinungen haben, die auf der Basis von Röntgenbildern und persönlichen Untersuchungen geäußert wurden, verstehe ich diesen Aufwand im Forum nicht. Wir geben gerne Auskünfte, sollten aber nicht dazu missbraucht werden, um die eigenen Interessen auf Kosten aller bisher mit dem Fall betrauten Kollegen durchzusetzen. Kollege Littinski hat Ihnen angeboten, die Röntgenbilder zu beurteilen. Nutzen Sie seine ausgezeichnete Kompetenz, dann ist die Diskussion im Dunkeln unnötig. Oder tun Sie das, was medizinisch notwendig ist.

Grüße

R. Roos



Login nur für Mitglieder