Dr-Rainer-Roos-Zahnarzt

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Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Composites und ihre Haltbarkeit
Anzahl der Beiträge: 6

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erstellt: 11.01.2017 - 23:32

Martin aus Bayern

Hallo,

ich habe schon seit vielen Jahren an beiden kleinen Schneidezähnen seitlich Composit-Füllungen. Cirka nach zwei bis drei Jahren beginnt dann immer eine Verfärbung der Composites am Außenrand, die langsam größer wird. Nach ca. vier Jahren kommt dann das Composite wieder raus, weil es unansehnlich geworden ist, sich am Spalt zusätzlich zur Verfärbung aber auch ein ganz klein wenig Karies gebildet hat.

So geht das jetzt seit ca. 15 bis 20 Jahren. Die Löcher bzw. Composites werden immer größer. Warum bekommt man bei kaum beanspruchten Composites im Seitenbereich offenbar den nach außen gehenden Füllungsspalt nicht langfristig "dicht"? Liegt das an einem nicht so guten Composite-Material bzw. "Kleber"? Am schlechten Putzen kann es eigentlich nicht liegen, denn man kommt an die verfärbten Stellen gut hin. Dass ich zu sehr hinschrubbe könnte allenfalls bei einem der beiden Composites eine Erklärung sein, nicht aber beim anderen.

Was genau bewirkt eigentlich bei Composites eine gute Außenranddichtigkeit, also zwischen Zahn und Füllung? Müssen die Ränder nach ca. 2 Jahren dann immer zu verfärben beginnen? Ich rauche nicht, trinke keinen Tee oder Kaffee.

Grüße,

Martin


Sehr geehrter Martin,

das Compositematerial wird mit dem Zahn verklebt. Dieser Prozeß ist techniksensitiv. Aber auch bei guter/optimaler Verarbeitung unterliegt der Übergang Zahn-Füllung großen termischen Wechselbelastungen und beim abbeißen treten Scher-/Biegekräfte auf, die der Füllung durchaus zusetzen können. Wenn sich ein kleiner "Spalt" gebildet hat, ist es für Farbpigmente aus der Nahrung/Mundflora ein leichtes, sich dort abzusiedeln; mit Karies hat das nichts zu tun.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 13.01.2017 - 23:04

Martin aus Bayern

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

vielen Dank für die Antwort.

Ich vermute mal, die an der Zahnaußenfläche befindliche "Nahtstelle" zwischen Zahn und Füllung ist - naturgemäß und unvermeidlich - immer eine potentielle Schwachstelle. Was kann man denn selbst tun, um diese Nahtstelle möglichst lange möglichst dicht zu halten? Sei es die erleichterte Verfärbung oder die ggf. erleichterte Kariesbildung durch kleine "Spalten": Gerade wenn man wie ich viele Füllungen und Inlays hat, könnte es sich ja schon lohnen, darauf zu achten.

Wie gut der ZA seine Arbeit macht, liegt nicht in meiner Hand, aber das Essen und Putzen schon. Spräche das Vorhandensein vieler Füllungen z.B. für die Verwendung einer Schallzahnbürste oder für den bewussteren Umgang mit säurehaltigen Lebensmittel? Oder was könnte man tun?

Danke für Anregungen.


Sehr geehrter Martin,

eine elektrische Zahnbürste mit rotierendem Borstenkopf leistet gute Dienste, egal ob Schall oder nicht. Neben dem etwas kontrolliertem Genuß säurehaltiger Nahrungsmittel würde ich einmalpro Woche die Zähne mit einem Fluprid-Konzentrat einbürsten (zB Elmex-Gel oä). Bitte bedenken Sie, daß bei weitem nicht jede bräunliche/braune Verfärbubg am Zahn etwas mit Zahnkaries zu tun hat, auch wenn das manchmal/öfters vielleicht so dargestllt wird.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 15.01.2017 - 21:23

Martin aus Bayern

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

bei meinen beiden Composit-Füllungen im Frontbereich war es leider so, dass die am Füllungsrand begonnene Verfärbung meist auch mit (minimalem) Karies dort einherging. Auf diese Weise wurden dann über die Jahre beide Füllungen langsam aber sicher immer etwas größer. Es ist wohl das, was man als Randkaries/Sekundärkaries bezeichnet (habe ich irgendwo gelesen).

An eine Schallzahnbürste habe ich vor allem deshalb gedacht, weil ich dann nicht mehr mit der Zahnbürste über die Füllungsränder "drüberschrubben" würde, was mit der Zeit vermutlich bei jedem Füllungsrand offene Spalten begünstigen kann. Und da ich außerdem auch Inlays habe, wo es ebenfalls Spalten am Rand geben kann (bei zweien bleibt die Zahnseide gern hängen) hätte eine Schallzahnbürste gegenüber einer normalen Zahnbürste evtl. etwas mehr Schonung für die Ränder gebracht.

Ein Fluoridkonzentrat werde ich mal ausprobieren, danke für den Tipp.

Ansonsten wird die Dichtigkeit des Füllungsrandes wohl viel mit dem Polieren des Composites gleich nach dessen Einbringung abhängen.

Könnte man bestehende Randspalten, z.B. bei Goldinlays eigentlich mit einer Fissurenversiegelung versehen?




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