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Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Periimplantitis
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erstellt: 06.11.2016 - 14:56

Birgit Holst aus Rostock

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 1.6.16 wurden bei meiner Tochter ,16 Jahre,wegen Nichtanlagen 2 Implantate bei 12 und 22 gesetzt.Bei 12 erfolgte zeitgleich ein Knochenaufbau mit Material aus regio 38.Wundheilung verlief bei allen OP-Gebieten komplikationslos ab.

Nach 3 Wochen ca 25.6..16 Abszeßbildung bei regio 38,kein Ansprechen auf Antibiotika und schließendlich Revision nach weiteren 3 Wochen.Meine Tochter war insgesamt 5 Wochen mit Antibiotika abgeschirmt. Nach OP alles gut und Freilegung bei 12;22 am 7.9.16,da auch alles reizlos.

Sie hat dann 3 Wochen individuelle Gingivaformer getragen und am 29.9.16 begann die prothetische Versorgung.Es klappte irgendwie gar nichts,immerzu mußte neu abgeformt werden. Am 20.10.16 wurden ihr jetzt erstmal die Provisorien eingesetzt,damit sie nicht weiter ohne Zähne laufen muß.Am 25.10.16 stellte meine Tochter eine Fistel bei 12 fest,welche sofort am 26.10.16 operiertwurde.Wundheilung gut.

Zur Nahtentfernung wurde ihr jetzt mitgeteilt,dass sich der Knochenaufbau bei 12 verabschiedet hat und das Implantat so nicht genutzt werden kann,da die Implantatschulter frei liegt.

Also wieder OP,ist dann die 5.Op in 5 Monaten.

Wir sollen jetzt zwischen 2 Varianten wähleni

1.Das Implantat bleibt im Kiefer,Reinigung,Knochenaufbau mit Material aus regio 48,darüber eine Membran und 4 Monate einheilen lassen,dann Freilegung,also nochmal 2 OPs oder

2.Implantat raus,Knochenaufbau(Material aus regio48),4 Monate warten,neues Implantat setzen,4 Monate warten,dann Freilegung,also nochmal 3 OPs.

Die Frage nach synthetischem Knochenmaterial wurde gleich abgelehnt.

Zu welcher Methode würden Sie uns raten,wo haben wir die größten Erfolgsausscichten.Gibt es vielleicht noch eine andere Möglichkeit ,um die vielen Ops zu umgehen?Meine Tochter ist durch die vielen OPs und ständigen Antibiotika so langsam am Ende und wir überlegen schon,ob sie ein Schuljahr wiederholt,da es schulisch kaum noch zu schaffen ist.

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichem Gruß

B.Holst


Sehr geehrte Frau Holst,

nachdem der Knochenaufbau offensichtlich nicht das gewünschrte Resultat ergab, ist eine weitere OP an diesem Imlantat mit einem erhöhten/hohen Mißerfolgsrisiko verbunden. Zumal die Arbeit mehrere Jahrzenhnte (!) funktionieren soll. Da erscheint mir "der Schritt zurück", dh, die Implantatentfernung eine sehr ernsthafte Option. Man würde danach alles abheilen lassen, Ihre Tochter sich erholen, die Schule "auf Vordermann gebracht" werden. Die provisorische/definitve(?!) Versorgung -wenn irgend machbar- als einflügelige Adhäsivbrücke. Bitte keine Panikattacken wegen evtl. Knochenresorptionen.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg  


Guten Tag,

der Einsatz von Knochenersatzmaterialien ist eine legitime Alternative zur Eigenknochentransplantation und kann viele Leiden ersparen. Es gibt Anhänger der "reinen" Lehre, die den Einsatz von Fremdmaterialien grundsätzlich ablehnen. Bisher sind jedoch alle Untersuchungen den Beweis schuldig geblieben, dass bei Verwendung von Eigenknochen bessere Ergebnisse erzielt werden könnten. Ich selbst würde im eigenen Fall so wenig Operationstrauma wie möglich wünschen.  Diskutiert werden kann, ob bereits bei der Implantatentfernung Knochenersatzmaterial als Platzhalter eingesetzt werden sollte. In jedem Fall ist das zeitliche Vorgehen des Kollegen nicht anzuzweifeln, "Abkürzungen" führen zu einer Risikoerhöhung und damit zur Gefahr einer weiteren Verzögerung. Die Reparatur des Misserfolgs unter Beibehaltung des Implantats ist ebenfalls von sehr unsicherer Erfolgsprognose, weshalb ich Kollege Püllen uneingeschränkt zustimme.   

Gute Besserung wünscht  

R. Roos



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