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Thema:
Karies Milchzähne
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erstellt: 10.07.2017 - 13:08

Georg Becker aus Freiburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr gerne würde ich auch diese Informationsquelle nutzen um uns in unserer momentan sehr verunsicherten Lage den Blick ein wenig zu klären.

Wir waren mit unserem nun 2-jährigen Sohn das erste Mal beim Kinderzahnarzt. Der Kleine wurde ca. 20 Monate lang gestillt. die Intensität des Stillens war natürlich in dem Maße rückläufig wie die Beikost mehr wurde. Gegen Ende der Stillzeit wurde nur noch nachts gestillt. Seit dem Vorhandensein des ersten Zahns haben wir auch zweimal täglich Zähne geputzt. Dieses gestaltete sich nicht immer einfach, da unser Sohne fast über 1,5 Jahre durchgägngig am Zahnen war und entsprechend extrem starken Speichelfluss hatte, der Mund und die Zahnpartie war natürlich auch schmerzempfindlich zu dieser Zeit. Nichts desto trotz wurde nach Kräften geputzt.

Bereits im Vorfeld des Zahnarzttermins stellte ich bräunliche Stellen beim Zähneputzen fest, daher auch der forcierte Gang zum Zahnarzt.

Das Ergebnis der Untersuchung war ernüchternd. Unser Sohn hat auskunftsgemäß infolge des Stillens Karies bekommen. Der Zahnarzt möchte aufgrund der kariesbedingten Schädigung  insgesamt 8 Zähne behandeln und hierbei auch zwei Backenzähne überkronen und das alles in Vollnarkose. Nachdem ich kein Arzt bin, möchte ich diesem auch keineswegs die Kompetenz absprechen, lediglich über die Art der Untersuchung und die Art der Diskussion des Behandlungskonzeptes möchte ich gerne Ihren Rat einholen.

1. Die Inaugenscheinnahme des Mundes und der Zähne dauerte ca. 20 - 30 Sekunden mittels eines Dentalspiegels, sodann war diese Untersuchung bereits beendet. Mir erschien das ein wenig kurz und ich dachte, dass nach einen begründeten Anfangsverdacht vielleicht eine eingehendere Untersuchung ggf. unter Beruhigung durch Lachgas o.Ä. erfolgen sollte. Wie sehen Sie das?

2. Nachdem der Zahnarzt sein Behandlungskonzept genannt hatte, wollte ich gerne erfahren, ob es hierzu ggf. auch Alternativen gäbe, ggf. ein Eindämmen der Karies und Zuwarten bis das Kind älter ist und dann eine Behandlung ohne Narkose, etc. Der Zahnarzt äußerte sich dann recht bestimmt, dass auf keinen Fall gewartet werden dürfte un dass das die einzige Möglichkeit sei. Da kam dann auch schon die Arzthelferin herein und zeigte uns die Kronen die Verwendung finden sollten. Mir geht das jetzt alles doch ein wenig schnell, zumal unser Sohn über keinerlei Schmerzen klagt. Ist dieses Vorgehen üblich? Sollte ich hier noch eine weitere Meinung einholen?

3. Es verstört mich durchaus, dass klar gesagt wurde, dass an der Kariessituation eindeutig das Stillen die Schuld trägt. Das war uns nicht bewusst. Gemäß der Aussagen von Hebamme und Kinderarzt, hatten wir Stillen als sinnvoll und gut betrachtet. Ist es so klar, dass Stillen an Karies Schuld ist?

Danke und Grüße

G. Becker

 


Guten Tag,

eine gute Zusammenstellung über den Einfluss des Stillens auf die Kariesentstehung finden Sie unter https://www.still-lexikon.de/stillen-und-karies/. Viel intensiver sind die Einflüsse von Fruchtsäften aus den Nuckelflasche und eine zu geringe Fluoridzufuhr bei der Karienentstehung. Vielleicht gehen Sie an dieser Stelle noch einmal in sich, um weitere Schäden zu vermeiden. 

Zur Art der Untersuchung: 20-30 Sekunden reichen in der Regel aus (meistens lassen so kleine Kinder auch nicht mehr zu), um einen Überblick über die Behandlungerfordernis zu erhalten. Bei der Behandlung in Narkose wird zuerst ein detaillierter Befund in Ruhe erhoben, bevor die Behandlungsschritte ablaufen.

Zu den Alternativen: Zuwarten ist bei dieser heftigen Karies die schlechteste aller Optionen, da sie sicher zu Schmerzerlebnissen und Notfalleingriffen führen wird. Die psychischen Wunden sind dann meist ein ganzes Leben lang zu spüren.

Zum Ablauf der Untersuchung/Beratung: Aus Sicht des Kindes ist der Aufenthalt beim Zahnarzt recht belastend, deshalb sind kurze Termine angebracht. Dies konterkariert häufig den Wunsch der Eltern nach ausführlicher Abwägung ihres eigenen Informationsbedarfs. Ein Gespräch ohne Beteiligung des Kindes könnte hier sinnvoll sein.

Andere Meinung? Da sind Sie ja schon dabei, also bietet sich auch der Gang zu einem anderen Kinderzahnarzt an.

Viel Erfolg wünscht

R. Roos

 



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