Dr-Rainer-Roos-Zahnarzt

Termine: 07158 9027

Forum: Allgemein

Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Kieferorthopädie
Anzahl der Beiträge: 7

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 19.06.2014 - 22:21

Jutta aus Kleve

Hallo,

mein Sohn hatte im Alter von 10 Jahren einen schweren Unfall. Beide Schneidezähne wurden dabei in den Oberkiefer geschoben, vorher wurde bei dem rechten seitlichen Schneidezahn (wegen einer Zyste) eine Wurzelresektion vorgenommen. Jetzt 2 Jahre später sind die beiden rechten Schneidezähne wurzelbehandelt.Der linke Schneidezahn war etwas abgebröckelt, wurde aber vom Zahnarzt etwas korrigiert.Lt. Röntgenbild und Kälteprobe ist dieser wohl wieder angewachsen. Am rechten vorderen Schneidezahn hat sich eine Fistel gebildet. Dem Röntgenbild nach ist eine ganz kleine Entzündung vorhanden. Unser Kieferorthopäde würde beide Zähne ziehen und die linken Schneidezähne nach vorne schieben. Die Eckzähne werden dann als seitliche Schneidezähne verschoben. Der Größenunterschied der als Schneidezähne umgewandelten Zähne wird dann vom Zahnarzt korrigiert.Unten werden auch 2 Zähne gezogen und  den oberen Zähnen passend gemacht.Das ganze wird ca. 2 Jahre dauern .Die Lücken der gezogenen Zähne im Frontbereich sehen beim verschieben wohl sehr schlimm aus.                                                                                                                              Der Kieferchirurg würde lieber die Wurzelresektion noch einmal durchführen und abwarten. Denkt allerdings das die Sache nicht zu lange hält. Vielleicht  haben wir Glück und es hält bis Implantate gesetzt werden können. Mein Sohn würde lieber verschieben, dann hat er seine eigenen  Zähne. Trotzdem kommen uns doch Zweifel! Was ist der richtige Weg?

 

 

 

 


Guten Tag Jutta,

Sie stellen eine äußerst heikle Frage, weil die Konsequenzen aus der Therapieentscheidung sehr einschneidend sind. Wenn es mein Sohn wäre, würde ich als erstes den Gang zu einem qualifizierten Endodontologen antreten, um die Erhaltbarkeit des entzündeten Zahnes abzuklären. (z.B. Dr. Anselm Brune, Münster) Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass ein Frontzahn mit einer guten Behandlung dauerhaft erhalten werden kann. Erst wenn die Bemühungen des Endodontologen nicht erfolgreich sind,sollte die ganze Situation noch einmal beurteilt werden. Dann ist die Lösung des Kieferorthopäden eine realistische Option, vor allem, wenn die Behandlung realitiv zügig beginnt. Mit Beginn der Pubertät wird es immer schwieriger werden, Ihren Sohn zu einer Zahnextraktion im ästhetischen Bereich zu bewegen.

Viel Erfolg wünscht

R. Roos

 


Sehr geehrte Jutta,

bitte keine weiteren Resektionen, sondern eine "orthograde Revision der Wurzelfüllung" bei einem Spezialisten. Die Extraktion von ZWEI Schneidezähnen halte ich für heikel, weil es mit einer "Zahnverschiebung" alleine nicht getan ist: Eckzähne müssen "umgearbeitet" werden, wie die Verzahnung im Backenzahnbereich aussehen soll, steht "in den Sternen", im Unterkiefer sollen -angeblich- auch zwei Zähne fallen.....Das sind wirklich sehr radikale und invasive Behandlungsvorschläge.

Dr. Frank Pülen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


Hallo Jutta,

diese "Verschieberei" ist wieder eine so typische rein kieferorthopädische engstirnige Idee. Nicht machen lassen. Der Oberkiefer, der gesamte Gesichtsschädel braucht diesen Zahnbogen in dieser Größe und keine künstliche Einengung. Dann sollen sogar noch 2 untere Frontzähne "zur Anpassung" gezogen werden. Ob solcher Behandlungsvorschläge ergreift einen das kalte Grausen (Entschuldigung !). 3 gesunde Zähne opfern und dazu noch eine langwierige und teure KfO-Behandlung ertragen, die nach Abschluss auch noch den Prothetiker fordert. Es geht anders und besser. Eine erneute Wurzelspitzenresektion ist ebensolcher zahnheilkundlicher Unsinn, wenn man den Wurzelkanal noch über die Krone (orthograd) behandeln kann. Suchen und finden Sie einen ordentlichen Endodontologen, der mit der richtigen Wurzelbehandlung den Zahn vielleicht doch noch retten kann. Wenn der Zahn, aus welchen Gründen auch immer, doch verloren sein sollte, lassen Sie die Lücke mit einer Klebebrücke, nur an einem Zahn verklebt, versorgen. Nach abgeschlossenem Wachstum kann dann implantiert werden. Diesen probaten Weg bin ich bei meinen jungen Patienten mit Frontzahntrauma schon mehrfach mit Erfolg gegangen.

Viel Erfolg für die Behandlung Ihres Sohns wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg


erstellt: 16.04.2017 - 15:07

Jutta aus Kleve

Hallo

Mein Sohn hat sich für das Verschieben entschieden und das war gut so. Es waren 2 Jahre harte Arbeit für ihn. Alle 4 Wochen zum Kieferorthopäden, kein meckern, kein murren, kein weinen. Einmal hatte er Ohrenschmerzen, was sich aber als Ausrenkung des Unterkiefers herausstellte. Jetzt sitzt der linke Schneidezahn rechts. Der seitliche linke Schneidezahn hat die Stelle des linken Schneidezahns eingenommen und die beiden Eckzähne sind an Stelle der seitlichen Schneidezähne gerückt. Es sieht absolut natürlich aus und Niklas ist zufrieden. Mein Sohn würde es immer wieder so machen.

 





Login nur für Mitglieder