Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Veneer/Teilkrone
Anzahl der Beiträge: 5

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erstellt: 20.09.2017 - 18:51

Ella12 aus Bayern

Liebe Ärzte, ich habe folgendes Problem: Vor 2,5 Monaten wurde mir ein Veneer (eigentlich Teilkrone) auf den vitalen Vorderzahn 11 geklebt. Es wurde ziemlich viel abgeschliffen, da ich große Füllungen hatte, aber mit dem Provisorium hatte ich keinerlei Probleme. Erst nach der Verklebung des Veneers ist der Zahn sensibel geworden:  ich kann damit nicht mehr beißen (stechender Schmerz unter Belastung)  und auf kalte und heisse Getränke reagiert er auch hin und wieder. Ich war heute bei meinem Zahnarzt und er sagte, dass alles gut aussieht und dass es relativ selten der Fall ist, dass nach einem Veneereinsatz die Zahnnerventzündung entsteht.  Ich soll abwarten und beten.

Das Ganze beunruhigt mich sehr und zieht herunter. Wir fliegen Ende Oktober nach Iordanien und ich habe Angst, dass sich der Zahn irgendwo in der Wüste entzündet.  Wie ist das nach Ihrer Erfahrung, sind diese Temperatur-Überempfindlichkeiten ein Zeichen der Reizung des Zannervs oder einer Undichtheit des Veneers?  Deuten Schmerzen beim Abbeißen auf eine Schleiftrauma oder Überlastung hin?  Vielen Dank im Voraus!

 

 

 


Hallo Ella,

das ist völlig unverständlich. Ein Veneer wird äußerst gering unter 1 mm präpariert. Mehr zu präparieren ist völlig unnötig. Ihre Schmerzen deuten, wie sie schon richtig vermuten, von dem irritierten Nerv her. Ihr Zahnarzt muss ihnen das erklären. Notfalls muss eine Wurzelbehandlung eingeleitet werden. Dumm gelaufen!

Viel Glück und Erfolg wünscht

Rainer Littinski aus Magdeburg


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:

  • Veneer, Schalenverblendtechnik
    Der große Vorteil gegenüber der Krone liegt in der Zahnhartsubstanzschonung. Möglich wurde die Veneertechnik erst mit der Einführung moderner Klebetechniken.......


Guten Tag,

da muss ich die Aussage meines lieben Kollegen Littinski etwas einschränken. Sollte der Zahn mit Hilfe eines Veneers "in die Reihe gebracht" werden, weil er weit vor stand, kann manchmal ein hoher Substanzabtrag erforderlich sein. Aber eine Wurzelkanalbehandlung kann  die Situation auch ohne Zerstöung des Veneers retten.

Gute Besserung wünscht

R. Roos


Ich bleibe schon bei meiner Meinung wie für ein Veneer präpariert werden sollte. Um einen zu weit nach vorn stehenden Zahn einzuordnen, ist diese Methode völlig geeignet. War auch hier nicht die Frage. Auch Füllungen sind keine Entschuldigung für zu hohen Abtrag der Zahnhartsubstanz. Die Irritation des Zahnnervs bei einer, wie auch immer gearteten, Präparation (Beschleifen) in Sachen Prothetik ist immer ein Behandlungsfehler. Eine dann notwendige Wurzelbehandlung ist ein möglicher Ausweg aber keine notwendige Folge.

Viel Erfolg und Grüße aus Magdeburg

Rainer Littinski


erstellt: 22.09.2017 - 10:37

unbekannter Autor aus ...

Hallo Ella,

sie sollen hier nicht verunsichert werden, weil verschiedene meinungen im Raum stehen.

Sie sagten anfangs, dass sie große Füllungen an diesem Zahn hatten, sie eher eine Teilkrone anstatt ein Veneer bekommen haben, sodass nicht abzuschätzen ist, wieviel Substanzabtrag letztendlich stattgefunden hat.

Vielleicht, was auch Sinn macht, wurden diese Füllungen ausgetauscht, weil entweder eine kleine Karies oder verfärbte Ränder an diesen waren, eventuell waren diese also erneuerungsbedürftig.

Der Behandler hat diese vielleicht auch in die Präparation mit einbezogen, weshalb es dann wohl eher eine Teilkrone anstatt ein Veneer ist, das liegt im Ermessen des Behandlers.

Bei einer Teilkrone ist der Substanzabtrag ein anderer als bei einem Veneer.

Man sollte hier nicht über Behandlungsfehler sprechen, da einerseits keiner von uns zugegen war und andererseits der Behandler sicher die beste Lösung gesucht hat.

Sollten der Nerv eine Verletzung davon getragen haben, weil z.B. die Füllungen sehr nervnah sind oder sich aufgrund der Nervnähe eventuell ein Schleiftrauma ergeben hat, dann wird es schwer den Nerv auf lange Sicht zu erhalten. Es kann ein schleichender Prozess sein, der anfangs sehr schmerzhaft sein kann und dann später gar nicht mehr wahrgenommen wird, andererseits kann es auch sehr schnell gehen.

Ist der Nerv intakt, dann kann es auch sein, dass die angewandte Säure zur Befestigung, den Zahn empfindlich gemacht hat, da hilft entweder zuwarten, bei Füllungen habe ich diese auch schon ausgetauscht und dann war es gut.

Es sind ja noch ein paar Wochen Zeit, eine Wurzelbehandlung kann noch gemacht werden wenn sich in 3 bis 4 Wochen keine Besserung ergibt, oder eben ein Austausch von Füllungen oder des gesammten Veneers.

Sprechen sie mit ihrem Zahnarzt und suchen sie eine Lösung.

Mit freundlichen Grüßen,

A.Arenas

 



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