Forum: Endodontologie

Guten Tag zusammen,

vor 2 Tagen wurde bei mir nach länger andauernden Aufbissschmerzen und Kälteempfindlichkeit eine Wurzelbehandlung am 47er durchgeführt (1. von 2 geplanten Sitzungen). Der Zahnarzt verwendete weder Kofferdam noch Mikroskop (obwohl laut Webseite beides vorhanden ist). Er nutzte Handfeilen und eine Lupenbrille. Das ganze Prozedere dauerte höchstens 20 Minuten. Ich fand im Nachhinein die ganze Behandlung sehr irritierend, zumal eines der Spezialgebiete laut Webseite die Endodontologie ist. Es fand auch kein wirkliches Aufklärungsgespräch statt, sodass ich garnicht gefragt wurde, ob ich denn eine Zuzahlung leisten wolle. Nachdem ich mich in diesem Forum etwas eingelesen habe, bin ich nun natürlich maximal verunsichert. Die Aufbissschmerzen sind seit der Behandlung weg, nur leichtes Druckgefühl ist vorhanden. Der Zahn wurde nach der Behandlung provisorisch verschlossen und soll in zwei Wochen die defintive Wurzelfüllung erhalten. Der Zahnarzt praktiziert seit über dreißig Jahren und hat laut dem Bewertungsportal jameda durchgehend gute Bewertungen. Meine Fragen sind nun:

1. ist es evtl. üblich, erst bei der 2. Sitzung den Kofferdam zu verwenden.

2. besteht denn nach so einer Behandlung überhaupt die Chnace eines Erfolges, zumal auch keine Längenmessung und keine Röntgenbilder angefertigt wurden?

3. soll ich den Termin in 2 Wochen überhaupt wahrnehem oder direkt zu einem Spezialisten?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar über die Beantwortung der Fragen und eine Entscheidungshilfe 

Ich bedanke mich schon mal herzlich im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

erstellt: 27.04.2024 - 07:31

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

GutenTag,

Es ist tatsächlichüblich, bei Wurzelbehandlungen keinen Kofferdam zu verwenden. Für die Verwendung gibt es Erfahrungswerte und Soll-Empfehlung von Fachverbänden aber keine rechtliche Verpflichtung.  https://www.dgzmk.de/documents/10165/1936443/Good_clinical_practice__Die_Wurzelkanalbehandlung.pdf/aa06fab7-9710-4523-8053-e8a69216bb5f . Sollte die erste Behandlung eine Notfallbehandlung gewesen sein, werden zunächst nur schmerzbefreiende Maßnahmen durchgeführt und die eigentliche Wurzelbehandlung in der Folgesitzung. Röntgenbilder müssen jedoch vor und nach einer Behandlung angefertigt werden, viele Zahnärzte verwenden während der Behandlung auch elektronische Längenmessungen. Der 47 gehört schon wegen seiner Lage zu den schwierigsten Zähnen eine insgesamt sehr herausfordernden Behandlungsart, sodass eine Entscheidung für einen ausgewiesenen Endodontologen wahrscheinlich eine gute Wahl wäre.

Grüße

R. Roos

Hallo Herr Roos,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Mit freundlichen Grüßen