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Forum: Endodontologie

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Thema:
Schnmerzen an wurzelbehandelndem Zahn
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 20.02.2017 - 00:38

Lissi aus Rhein-Neckar

Hallo,

ich habe ein Problem, das mich ratlos macht.

Vor etlichen Wochen begann der wurzelbehandelte und überkronte Zahn 17 (ich habe keine Weisheitszähne) leicht zu schmerzen, kurz bevor am 16 eine WSR – erfolgreich – vorgenommen wurde. Beide Zähne sind schon seit vielen Jahren devital. Damals vermutete der Zahnarzt, (Endodonthologe) noch, es strahle auf den Nachbarzahn aus.

In den folgenden Wochen nahmen die Beschwerden auf Druck zu, es wurde deutlicher, dass es der 17er ist. Da ich auf der anderen Seite auf ein Implantat wartete, konnte ich bereits seit knapp einem halben Jahr nur rechts kauen, belastete also diese Seite stark. Vor rund vier Wochen wurden die Schmerzen, nachdem einmal getriggert, unerträglich, was mich zum Zahnarzt trieb. Da der Zahn ja wurzelbehandelt ist und auch das Röntgenbild keine Auffälligkeiten zeigte, testete der Zahnarzt den Biss und schliff den Zahn etwas ab. Damit nahm der Druck ab und die Schmerzen verschwanden. Vorläufig.

Ich bin inzwischen sehr vorsichtig mit dem Kauen auf der Seite, aber wenn ich zu unachtsam bin, dann reicht manchmal schon ein  einziges Zubeißen und der Schmerz hält sich länger (viele Stunden, ohne jeglichen weiteren Druck). Mir scheint, dass der Schmerz über eine Stelle an der Vorderseite, wo die Krone vor einigen Monaten leicht abgeplatzt war und damals schon abgeschliffen wurde, quasi in den Zahn kriecht.

Meine laienhafte Vermutung, bevor ich mit den starken Schmerzen zum Zahnarzt ging und er ihn abschliff, war, dass vielleicht ein Wurzelkanal übersehen sein könnte oder irgendwo ein Stück Nerv übrig geblieben sein muss. Der Zahnarzt (der den Zahn damals nicht behandelte, ich wechselte erst später zu ihm) verneinte dies, auch mit Blick auf das Röntgenbild. Es könne nur der Druck auf den Knochen schmerzen.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass der Schmerz durch Biss auf etwas Süßes ausgelöst wird, aber ich weiß ja, dass dies nicht sein kann... Ich habe nun keine Idee mehr, woher der Schmerz kommen könnte. Ist das Ganze psychisch? Gibt es Phantomschmerzen? Der Schmerz findet ja im Gehirn statt… Oder reagiert mein Körper auf das tote Material im Mund – ich habe inzwischen etliche wurzelbehandelte Zähne?

Vielen Dank für Reaktionen zu meinem Problem.

LG


Guten Tag,

wird ein wurzelkanalbehandelter Zahn nach Jahren plötzlich aufbissempfindlich und zeigt das Röntgenbild (anfänglich) keine Veränderung, ist die häufiste Ursache eine Wurzel(längs)fraktur. Auch die Abplatzungen an der Krone lassen eine solche Ursache vermuten. Sie sollten sich ernsthaft überlegen, sich von diesem Zahn zu trennen. Der Verlust eines endständigen Siebeners führt in den seltensten Fällen zu einer Einschränkung der Kauleistung, der Ästhetik und des Komforts. Eine Revision dagegen ist schwierig, zeitaufwändig, teuer und riskant.

Grüße

R. Roos

 


erstellt: 23.02.2017 - 21:41

Lissi aus Rhein-Neckar

Vielen Dank, Herr Dr. Roos,

für Ihre Antwort - obwohl sie natürlich die denkbar schlechteste für mich ist.

Sie schließen andere Möglichkeiten - zum Beispiel einen nicht behandelten Wurzelkanal - also völlig aus? Können Sie mir noch erklären, wieso eine abgesplitterte Krone auf eine Fraktur der Wurzel hindeutet?

Eine Fraktur der Wurzel, allerdings eine Querfraktur, war genau der Grund, weswegen ich den Zahn auf der anderen Seite verlor. Gibt es Ihrer Meinung nach übrigens eine kausale Erklärung dafür, warum manche Patienten so viele Probleme mit den Zahnwurzeln haben? Oder gar Frakturen? Ich scheine nachts zu pressen und trage seit rund einem halben Jahr eine Schiene. Füllungen habe ich mir immer schon sehr schnell „runtergebissen“, eine Krone hatte vor Jahren mal einen Riss. Können Probleme mit den Wurzeln oder Frakturen mit Pressen oder Knirschen zusammenhängen?

Sie schreiben, eine Revision bei einer frakturierten Zahnwurzel sei schwierig und riskant. Aber offenbar nicht völlig unmöglich?? Ich habe sogar gelesen, dass ein komplett gespaltener Zahn wieder eingesetzt werden konnte. (Uni Münster: http://www.zm-online.de/hefte/Es-geht-auch-ohne-Extraktion_322331.html#1 ) Sehen Sie eventuell doch noch Chancen für einen Zahnerhalt?

Vielen Dank für eine erneute Antwort,

viele Grüße



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