Forum: Implantologie

Sehr geehrtes Expertenteam.

Ich schreibe Ihnen, da ich jetzt seit fast 3 Wochen totale Probleme habe mit einem verloren gegangenen Zahnimplantat (nur der Aufbau).

Es fing damit an das sich der Aufbau des Zahnimplantates gelöst hatte und wackelte. Das Zahnimplantat war etwa seit einem Jahr implantiert und ich hatte eigentlich keine Probleme damit. Es war ein normaler Zahn für mich vom Gefühl her.

Jetzt nachdem das Zahnimplantat im Unterkiefer (nur der Aufbau) sich gelöst hatte musste es entfernt werden, da es auch eine Abplatzung an der Keramik hatte. Um das Implantatloch zu verschliessen wurde mir dann eine neue Gingivaformer Schraube eingesetzt. Und damit fing dann das Dilemma an. Zwei Stunden nach dem Eindrehen dieses Gingivaformers bekam ich totale Schmerzen welche fast nicht zum aushalten waren. Selbst eine Ibu 600 reichte für die Schmerzen nicht aus. Abends bekam ich dann auch bereits Fieber bis etwa 38°C was einige Tage anhielt. Am nächsten Tag bin ich dann wieder zu meinem Zahnarzt der dann eine Röntgenaufnahme vom Implantat gemacht hat, was aber vom Röntgenbild her völlig in Ordnung war. Auch wurde die Implatatschraube gespült und ich sollte mit einer desinfizierenden Gurgellösung gurgeln. Das ganze ging über etwa 14 Tage wobei ich immer wieder zum Zahnarzt ging, aber das Krankheitsgefühl wurde nicht wirklich besser. Immer wieder spülen Schraube raus, Schraube rein usw.

Jetzt am Anfang dieser Woche diagnostizierte der Zahnarzt plötzlich aufgrund der Schwellung ein Abzess im Bereich zwischen Zahnimplantat und Wange und musste dieses per Skalpell eröffnen. Hineingelegt wurde eine Drainage mit einem Jodhaltigen Streifen. Bitte verzeihen Sie, das ich es nicht besser beschreiben kann, aber ich bin ja kein Fachmann. Nachdem ich jetzt einige Male beim Zahnarzt war um diesen Streife zu wechseln und immmer wieder  Gingivaformer rein raus und spülen hatte ich dann auch bis heute morgen das Gefühl das es besser wurde.

Nachdem ich aber heute erneut vom Zahnarzt komme, habe ich das Gefühl das alles sich wieder in die falsche Richtung dreht, Das Druckgefühl unter dem Gingivaformer wird wieder stärker. Daher meine Vermutung und Frage an Sie. Ist es möglich das das Loch im Zahnfleisch einfach viel zu eng ist für diese Gingivaformer Schraube? Mir kommt es wirklich so vor, da immer dann wenn diese Schraube eingedreht wurde das Problem wieder schlimmer wird und ich das Gefühl habe das das Zahnfleisch einfach platt gedrückt wird.

Daher meine Frage: Kann es wirklich daran liegen, da der Aufbau vom Zahnimplantat einige Tage vor dem Herausnehmen vor 3 Wochen einige Tage locker war, dass das Zahnfleischloch dadurch zu eng geworden ist. Falls Ja welche Möglichkeit gibt es dieses zu weiten? Ich halte es nach fast 3 Wochen Schmerzen und vielen Zahnartzbesuchen fast nicht mehr aus. Ich habe Ihnen zur Verdeutlichung zwei Fotos vom Zahnimplantat, sowie ein Foto von dem entzündeten Zahnfleisch mit dem Gingivaformer eingefügt, denn ich bin der Meinung, das auch dieses sehr tief eingebaut wurde.

Vielen Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung.

Freundliche Grüße Andreas

Hier noch mal der Versuch die Bilder hochzuladen. Ich hoffe es klappt diesmal.

erstellt: 15.10.2017 - 08:28

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

dieses Beschwerdebild ist sehr ungewöhnlich. Zwar kommt es beim Eindrehen eines Zahnfleischformers oft zur Dpannungsgefühlen, manchmal auch zu deutlichen Schmerzen, eine Abszessbildung habe ich bisher noch nicht erlebt. Eine Lösung könnte eine chirurgische Freilegung der Implantatschulter sein und das Einbringen des Zahnfleischformers unter Sicht und ohne Einklemmen des Zahnfleisches. Dabei sollte auch nach möglicherweise belassenen Zementresten der früheren Kronenversorgung gesucht und entfernt werden. 

Gute Besserung wünscht

R. Roos