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Forum: Implantologie

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Thema:
Implantat oder Klebebrücke bei 19-jährigem?
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 18.11.2015 - 15:24

Maja Nejo aus Bodensee

Mein Sohn hatte kurz vor seinem 19. Geburtstag einen schweren Sturz und verlor einen oberen Schneidezahn. Da Wochenende war gingen wir zum zahnärztlichen Notdienst. Da noch ein Wurzelrest entfernt werden musste und auch der zweite Schneidezahn verletzt war, bekamen wir einen Termin am Montagmorgen. Das Röntgenbild zeigte, dass auch der andere Zahn entfernt werden muss und wir hatten die Wahl dies alternativ bei unserem Hausarzt machen zu lassen, da ja auch eine Weiterbehandlung nötig war. Beim Anruf unseres Hauszahnarztes wurde ein Termin 1 1/2 Wochen später genannt - für mich eine unglaubliche Aussage. Daher entschlossen wir uns, die Behandlung in der anderen Praxis machen zu lassen. Dort wurde auch ein Provisorium angefertigt, dass 2 Tage später eingesetzt wurde. Der Zahnarzt empfahl uns zur weiteren Behandlung einen Spezialisten in der Kreisstadt aufzusuchen. Dieser empfahl, die 4 Weisheitszähne zu ziehen (die sollte sich mein Sohn auf Anraten des Hauszahnarztes beim letzten Kontrollbesuch sowieso im Laufe des nächsten Jahres entfernen lassen), den Knochen im Frontbereich aufzubauen und Implantate zu setzen. Eine Kopie des Kostenvoranschlages wurde nun versehentlich an den ursprünglichen Hauszahnarzt geschickt. Von dort erhielt ich heute einen Anruf, dass sich mein Sohn statt der Implantate erst eine Klebebrücke machen lassen soll, da evtl. das Knochenwachstum noch nicht abgeschlossen ist und sich erst mit ca. 25 Jahren die Implantate setzen lassen soll. Wir sind jetzt verunsichert, welches die bessere Lösung ist. Vielleicht kann uns hier jemand einen Rat geben.


Guten Tag,

Es ist in der Tat sehr riskant, bereits mit 19 Jahren ein Frontzahnimplantat zu setzen, da das Kieferwachstum bei Männern noch bis zum 25. Lebensjahr stattfindet, bei Frauen sogar noch länger. Eine Klebebrücke kann für die verbleibenden Jahre eine gute Alternative sein. Ein Knochenabbau findet bis dahin sicher statt, sodass mit Knochenaufbauten gerechnet werden muss. 

Aktuell sind folgende Maßnahmen anzuraten: möglichst schnell sollte der Knochen mit einem nicht resorbierbaren Knochenersatzmaterial stabilisiert werden ( Socket preservation). Nach etwa 3 Monaten ist die Einbringung eines Bindegewebstransplantats im Bereich der fehlenden Zähne sinnvoll, um die Schleimhaut zu verdicken und zu stabilisieren. Mit diesen Maßnahmen kann es gelingen, eine spätere Implantation relativ einfach und ästhetisch befriedigend durchzuführen.

Manchmal muss man den Mut aufbringen, sich für eine gute Lösung in Geduld zu üben.

Viel Erfolg wünscht

R. Roos

 


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:


erstellt: 20.11.2015 - 10:38

Maja Nejo aus ...

Vielen Dank für die Antwort. Ich werde mich nochmal genau beim behandelnden Arzt informieren, warum er zum jetzigen Zeitpunkt schon zu Implantaten rät. Ich möchte nicht jetzt schon einen großen Betrag bezahlen um dann evtl. in wenigen Jahren eine Nachbehandlung zu machen, da das Knochenwachstum noch nicht abgeschlossen ist.

 

 

Guten Abend

Bei unserem letztes Mastertreffen in Berlin (november 2015) ging es genau um das von Ihnen erfragte Thema.

Alle Referenten, ausgewiesene Spezialisten und Könner Ihres Faches haben geraten möglicht lange zu warten.

Mit 25 besser noch 29 Jahren ist ein Implantation dann angezeigt.

Eine Klebebrücke und das Vorgehen wie es Kollege Roos empfohlen hat sind die Mittel de Wahl.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Rolf Fankidejski

 

 

 



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