Forum: Parodontologie

Guten Tag,

ich bin gestern leider ins falsche Forum gekommen, deshalb hier noch einmal meine Frage.

Ich habe seit vier Wochen eine entzündete Zahnfleischtasche am 17 distal. Die Entzündung flammt immer wieder auf obwohl das Entzündungsgewebe gründlich entfernt und immer wieder mit H2O2 und Donti behandelt wurde. Die Tasche ist wirklich sehr tief, fast bis zur Wurzelspitze und die Entzündung so wohl auch schon unter die Trifurkation gerutscht.

Meine Zahnärztin hat nun (in Absprache und auf mein Risiko) gestern eine geschlossene Behandlung mit Emdogain durchgeführt. Ist das in dieser Situation überhaupt erfolgsversprechend? 

Eine Bakterienbestimmung fand nicht statt und es wurde bislang auch kein Antibiotika gegeben. Hätte vielleicht zuerst eine Behandlung mit Periochip  o.ä. erfolgen müssen um die Entzündung komplett zu stoppen?

Mein bisheriger Zahnarzt und auch der darauffolgende Parodontologe wollte den Zahn aufgrund der Tiefe der Tasche und der Unzugänglichkeit des Gebiets ziehen.

Wie ist ihre Meinung hierzu?

Herzlichen Dank im vorraus.

erstellt: 29.07.2015 - 19:50

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

Sehr geehte/r Boyle40,

da gibt es keine dauerhafte Behandlung. "Regenarationsmaßnahmen" jedweder Art funktionieren in diesem Falle aus prinzipiellen Gründen nicht. Als "letzer Versuch" kann eine sogen. "distale Keilexzision" diskutiert werden.

Dr. Frank Püllen,MSc, MSc, Neu-Isenburg

Vielen Dank für die schnelle Reaktion.

Ich würde den Versuch auf jeden Fall wagen, denn der Zahn sitzt noch bombenfest, obwohl ein kleiner Knochenrückgang bereits zu erkennen ist.

Wie erfolgsversprechend ist denn die genannte Methode?

Ist im Falle des Zahnverlustes ein Implantat sinnvoll oder lässt man den 17 normalerweise frei? Wobei ja auch dann der Knochen sich weiter zurückbilden würde, da es sich um den letzten Zahn handelt..

Viele Grüße

erstellt: 30.07.2015 - 19:42

Zahnarzt
Dr. Littinski M.Sc., M.Sc.
39108 Magdeburg


ra.littinski@praxis-littinski.de
http://www.praxis-littinski.de

Hallo,

ohne Eröffnung ist der Versuch mit Emdogain zu "werkeln" ganz sicher zum Scheitern verurteilt. Das Geld dürfte futsch sein.Emdogain ist nur in ganz bestimmten Indikationen und dann auch nur unter Freilegung des Gebietes hilfreich. Ob Sie nach Extraktion an dieser Stelle ein Implantat setzen lassen sollten hängt ganz allein von Ihren Wünschen ab. Aus gelenkstatischen Gründen reicht eine Abstützung im Sechserbereich.

Grüße aus Magdeburg von Rainer Littinski

erstellt: 30.07.2015 - 21:30

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

Sehr geehrte/r Boyle40,

das Ziel der "Keilexzision" ist die Taschenreduktion/-elimination.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg