Patientenforum

Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Verlust des Implantats
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 14.09.2016 - 16:05

Helga Weber aus Stuttgart

Hallo,

ich hatte im Mai vergangenen Jahres eine Zyste an der Wurzelspitze eines bereits wurzelbehandelten Zahns. Die Zyste wurde operativ entfernt, ebenso der Zahn. Als Ersatz wurde mir die Wahl zwischen Implant und Brücke gelassen. Ich habe mich für ein Implantat wegen der vermeintlich besseren "Haltbarkeit" entschieden, obwohl die kosten deutlich höher waren. Insgesamt hat der Spaß ca. €3000,-- gekostet. Das Implantat wurde im Oktober  2015 eingesetzt, die Krone wurde im Februar 2016 auf den Zahn gesetzt. Nun ist das komplette Implantat herausgefallen. Man sieht, das sich am Implantat Plaque gebildet hatte, der es sozusagen nach draußen befördert hat. Auf dem Röntgenbild ist auch ein Knochenabbau auch bereits an den Nachbarzähnen zu sehen. Jetzt darf ich mir noch ein Brücke einsetzen lassen.

Ich hatte bei dem gleichen Zahnarzt vor ca. drei Jahren eine Parodontosebehandlung, das Problem des nicht optimalen Zahnfleisches war bekannt. Beim meinem Mann wurde im Rahmen der Parodontosebehandlung auch überprüft, um welche Art von Bakterien es sich handelt, das wurde bei mir nie gemacht.

Die empfohlenen Pflegemaßnahmen (Zahnseide, Elmex Gelee etc.), habe ich durchgeführt. Kann es sein, dass ein fachgerecht eingesetztes Implantat so schnell herausfällt oder ist etwas schief gelaufen?

 


Hallo Fr. Weber,

da ist etwas gündlich schief gelaufen. Nach Ihrer Schilderung liegt der Grund für den Misserfolg wohl nicht bei Ihnen. Aus der Ferne kann ich den Grund auch nicht eruieren. Wir seriösen Implanteure haben einen Ehrenkodex. Implantate, die sehr bald verloren gehen werden ohne Kosten für den Patienten erneut gesetzt. Weisen Sie Ihren Behandler darauf hin wenn Sie noch Vertrauen zu ihm haben.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg


hallo,

natürlich ist es schade und sehr ärgerlich, wenn ein implantat nicht erfolgreich ist.

1. die haltbarkeit vom implantat ist NICHT besser als die der brücke. die mittlere überlebensrate von implantaten wie von brücken ist über 10 jahre ähnlich gleich gut und liegt bei über 90%

2. der bakterientest -wie bei ihrem mann durchgeführt- ist nicht unbedingt bei jeder parodontalbehandlung nötig. er ist sinnvoll bei refraktären fällen, d.h. wenn nach der primären behandlung ein rezidiv bei der nachsorge (UPT = unterstützende parodonale therapie) auftritt. man kann dann gezielt mit dem ausgetesteten antiobiotikum therapieren.

3. i.d.r. entsteht ein implantatverlust durch eine infektion (mukositis, periimplantitis). es gilt deswegen bei jeder nachsorge, eine infektion möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

4.machen sie sich keine sorgen, üblicherweise werden frühe implantatmisserfolge in der einheilphase auf kulanz vom behandler erneuert. das kommt übrigens -erfreulicherweise- nur ganz selten vor.

gruss aus bad mergentheim und viel erfolg!

dr.spaeth msc. msc.

zuletzt geändert: 15.09.2016 - 23:13



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