Forum: Zahnersatz

Guten Tag,

ich bitte um Rat bei folgendem Problem:

Ein Schneidezahn im Oberkiefer wurde bei mir mit einer Brücke ersetzt. In der Zeit mit dem Provisorium gab es keine größeren Probleme. Die fertige Brücke wurde nun vor zwei Wochen eingesetzt, zunächst nur mit provisorischen Zement. Am darauffolgenden Tag hatte ich starke Schmerzen, woraufhin die Brücke und die gegenüberliegenden Zähne im UK eingeschliffen wurden. Es trat eine deutliche Besserung ein. Allerdings bemerkte ich am darauffolgenden Wochenende, dass der Biss noch immer nicht passt und sich wieder starke Schmerzen entwickelten. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass der Schneidezahn, der als Pfeilerzahn dient, sich gelockert hat und sich ein klein wenig bewegen ließ (auf Druck mit der Zunge gegen die Brücke). Auch fühlt sich die Brücke beim Abbeißen nicht belastbar und stabil an.

Da mein Zahnarzt sich nun im Urlaub befindet, suchte ich die Vertretung auf. Dort konnte mir nicht geholfen werden, weil die Zähne im UK nicht weiter beschliffen werden sollten und an der Brücke selbst wollte der Kollege wegen der Garantiezeit (verständlicherweise) nichts machen.

Ich versuche nun, die Zähne so wenig wie möglich zu belasten und die verbleibenden sieben Tage, bis mein ZA wieder da ist, zu überstehen. Dennoch habe ich jeden Tag ziehende Schmerzen, teilweise am Pfeilerzahn, teilweise an den Eckzähnen, die ich nun wohl unbewusst überbelaste. Die Schmerzen sind mittelstark und fast dauerhaft da. Dazu kommt eine zunehmende Kälteempfindlichkeit unter der Brücke, was anscheinend nur den einen der beiden Pfeilerzähne betrifft. Auf Wärme und Abklopfen keine Schmerzen.

Meine größte Sorge ist nun: Riskiere ich durch die Fehlbelastung der Pfeilerzähne eine Pulpitis und damit Wurzelbehandlung? Ist die Zunahme der Kälteempfindlichkeit vielleicht schon ein Anzeichen? 

Für jeden Tipp bin ich dankbar!  Viele Grüße!

erstellt: 26.07.2016 - 14:54

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

es ist nicht auszuschließen, dass bei fortgesetzten Überlastung eine behandlungsbedürftige Nerventzündung entsteht. Um schnelle Abhilfe zu schaffen, soll der Vertretungszahnarzt eine Tiefziehschiene anfertigen, die vornehmlich nachts getragen wird. Im Idealfall sollte drauf geachtet werden, dass die Frontpartien der Schiene nicht in Kontakt stehen. Diese Schiene kann innerhalb von wenigen Stunden hergestellt werden.

Gute Besserung wünscht

R. Roos

Vielen Dank für den Tipp, Herr Dr. Roos!

In der Vertretungspraxis habe ich mich telefonisch nach dieser Möglichkeit erkundigt, erhielt aber die Auskunft, dass dort solche Schienen nicht bekannt seien und die Fertigung einer Schiene immer eine Woche dauern würde. Ich habe sogleich Google bemüht und mir nun einen Aqualizer bestellt, in der Hoffnung, dass dieser eine ähnliche Funktionalität aufweist.

Nochmals vielen Dank für die Idee und viele Grüße!

Susi M.