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Thema:
schädigendes, unauflösbares Bio-Oss (Rinderknochen), synthetische, auflösbare Knochenersatzmaterialien oder Eigenknochen
Anzahl der Beiträge: 1

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erstellt: 22.03.2012 - 09:04

unbekannter Autor aus ...

Herr Prof. ............. teilte mir -auszugsweise als Zitat- mit: „Naiv mutet es deswegen an, wenn einige Autoren/Implantologen, auf die eigene Schulter klopfend, erwähnen, dass auch nach langer Zeit noch eine „Volumenstabilität“ mit BioOss im Augmentationsbereich vorläge. Hieran kann man erkennen, dass das wissenschaftliche Verständnis der Knochenbiologie nicht sehr verbreitet ist.“ Herr Prof.


Besten Dank für Ihre Informationen und das entgegengebrachte Vertrauen.
 
Mit Bestürzung haben wir ihre negativen Erfahrungen mit BioOss zur Kenntnis genommen.
 
Als erstes spezialisiertes Krankenhaus für orale Implantologie in Deutschland haben wir ein besonderes Interesse daran, dass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf diesem noch relativ jungen Fachgebiet wirklich überall und von jedem in Deutschland umgesetzt werden. Leider ist unser Einflussbereich in dieser Hinsicht nicht sehr groß, da auf der anderen Seite beachtenswerte finanzielle Interessen der Herstellerindustrie stehen.
So sind wir keineswegs überrascht, wenn Sie von erheblichen Problemen mit BioOss berichten müssen. Uns ist das seit langem bekannt. Wir haben schon in den achtziger Jahren von dem Einsatz von so genannten "Knochenersatzmaterialien" Abstand genommen und waren uns hierin einig mit zum Beispiel Professor Tetsch, einem der wenigen Fachleute der deutschen Universitäten, die sich sehr früh und innovativ dem Thema Implantologie zugewandt hatten.
Das Problem bei BioOss ist natürlich, dass es aus Rinderknochen gewonnen wird. Und natürlich "garantiert" der Hersteller, dass das Material frei von Fremdeiweißen sei. Aus vielen Kollegengesprächen wissen wir jedoch, dass die von Ihnen beschriebenen Reaktionen keine Seltenheit sind.
 
Alle Knochenersatzmaterialien, ob synthetisch (TCP,HA) oder biologisch (Fremdknochen, Eigenknochen) werden vom Organismus grundsätzlich abgebaut und verstoffwechselt, bevor an dem räumlichen Ort des Knochenersatzmaterials neuer ortsständiger eigener Knochen entstehen kann.
Die Vorstellung, dass fehlender Knochen extern durch "Knochenersatzmaterial" ersetzt werden könnte, ist medizinisch laienhaft. Es finden sich hier für keine (ernst zu nehmenden) wissenschaftlichen Grundlagen. Die hierzu veröffentlichte Literatur weist erhebliche Mängel im Untersuchungsdesign auf und ist überwiegend durch die Hersteller gesponsert.
Überraschend mag hierbei auch für den Laien sein, dass selbst Eigenknochen in dieser Hinsicht wirkungslos ist. Die wissenschaftlichen Erklärungen hierfür liegen nicht unbedingt auf der Hand, sind aber mit Ergebnissen der Grundlagenforschung der Zell- und Molekularbiologie/Knochenbiologie gut erklärbar.
 
Dies hat dazu geführt, dass wir nach anfänglichen Versuchen in den achtziger Jahren mit TCP und HA sowie Eigenknochen aus dem Kieferbereich seit circa 15 Jahren kein Knochenersatzmaterial mehr verwenden.
Das "Geheimnis" der Knochenneubildung liegt nicht darin, dass an der Defektstelle ("void") fremdes Material einzubringen ist, sondern darin, dass der Hohlraum für die gewünschte Knochenneubildung stabil bleibt und von Blut gefüllt ist. Dieses Blutkoagel wandelt sich in einer komplizierten Kaskade von sich gegenseitig bedingenden Einflüssen einer Vielzahl von Signalproteinen in Knochen um.
Hierfür müssen auch störende Signalproteine des umliegenden Weichgewebes durch geeignete Barrieren chirurgisch "abgeschottet" werden.
 
Abgesehen von der späteren Resorption des "Knochenersatzmaterials" (nach Herstellerangaben circa ein bis zwei Jahre) gibt dieses Material dem eingesetzten Implantat keinen zusätzlichen Halt. Der entsteht erst, nachdem das Material abgebaut wurde und (hoffentlich) von neuem Knochen ersetzt wurde ("Ersatzresorption"). Hierfür braucht der Organismus je nach Ausmaß des Defektes circa 3-4 Jahre. Verzichtet man allerdings auf das Einbringen von Knochenersatzmaterial, so geht die Umwandlung des Blutkoagels in neuen Knochen sehr viel schneller, weil die Knochenneubildung sofort beginnen kann und das störende Material nicht erst abgebaut werden muss.
 
Nach diesen langen Ausführungen jetzt unsere Frage an Sie, wie können wir Ihnen helfen?



Betreff: Re: Gewuenschte Unterlagen zur Erlangung vom politischen Asyl in VAE
Datum: Fri,
03 Feb 2012 22:36:24 +0100

Hello ......... Thank you for keeping me updated. I have biopsied a failed bio-oss graft and I have it well documented. The histology shows organic material. I am in the process of having that sample stained for proteins and I will keep you informed. .............
----- Original Message -----
From:
To: rk-101@duba.auswaertiges-amt.de

 

Von: "PD Dr. Dr. 

An: "online.de>

Betreff: AW: Bio-Oss

Datum: Wed, 01 Feb 2012 16:54:59 +0100

 

 

Sie sehen Herr............, immer die gleichen Beobachtungen von Leuten, die nicht nur mit den Händen sondern auch mit Hirn arbeiten, wobei ich denke, daß neben der FK-Reaktion insbesondere die nicht resorbierbare scharfkantige Stuktur gerade an Geweben, die eine lockere fibrozytäre und kollagene Struktur aufweisen eine massive Proliferation der Fibroblasten zeigt…..

Viele Grüße!

 




..Ich kann Dir 100erte von Kollegen organisieren, die aus klinischer Sicht aussagen werden, dass es sich nicht resorbiert,... Am besten dokumentiert ist die Anwendung von xenogenem, nicht resorbierenden DBBM, z.B. Bio-Oss® Scarano et al. (2004) bei einem 50-jährigen Patienten, bei dem nach ca. vier Jahren ein Implantat (nach einer Implantatfraktur) entfernt werden musste, im histologischen Präparat unveränderte Bio-Oss- Partikel Histologische Untersuchungen belegen, dass das bovine Hydroxylapatit nur in sehr begrenztem Umfang resorbiert wird. Hallmann et al. [11] fanden, dass der Gehalt an Hydroylapatit zwischen sechs Monaten und drei Jahren nach Sinusbodenaugmentation mit Hydroxylapatit und autogenem Knochen nicht abnahm. Schlegel und Donath [25] konnten bei 126 klinischen Biopsaten mit einem Nachsorgezeitraum bis zu sechs Jahren keine Resorptionszeichen nachweisen. BIO-OSS--a resorbable bone substitute? Department of Oral Maxillofacial Surgery, Ludwig Maximilians University, Munich, Germany. Abstract BIO-OSS is an allergen-free bone substitute material of bovine origin, used to fill bone defects or to reconstruct ridge configurations. Seventy one patients (39 female, 32 male) received 126 BIO-OSS implantations. Some health parameters or habits were documented to eliminate possible risk factors of influence. The diameter of jaw defects filled with BIO-OSS was measured. There was a significant influence of the defect size on the healing result. In X-ray controls, BIO-OSS served to identify the surrounding native bone. The density of the BIO-OSS areas was higher than in control sites. These radiological results were supported by bone biopsies. Histologically, the permanency of the BIO-OSS was still recognizable after 6 years and longer. The ingrowth of newly formed bone in the BIO-OSS scaffold explained the increased density of the implanted regions. There were no clinical signs of BIO-OSS resorption. Therefore, we can assume that form corrections achieved by BIO-OSS insertions will last. PMID: 10186966 [PubMed - indexed for MEDLINE] Hydroxylapatit. Seine ambivalenten Eigenschaften sind im Laufe der Jahre wiederholt getestet und beschrieben worden.Als Nachteil muss seine geringe Resorbierbarkeit hingenommen werden http://www.zwp-online.info/ressources/archiv/pub/gim/sp/2008/sp0708/sp0708_26_28_edinger.pdf Hierzu eine Quelle aus obigen Link von Herrn Dr. Edinger: Insbesondere stellt sich die Frage, wie sich die nicht vorhandene Resorbierbarkeit des Bio-Oss bei einer Wundheilungsstörung auswirkt, wie z. B. bei einer Perforation der Kieferhöhlenschleimhaut mit folgender freier Verteilung von Bio-Oss- Partikeln im Kieferhöhlenlumen. http://www.xing.com/net/zahnmed/expertenrunde-213716/fortbildung-prof-khoury-privatklinik-schloss-schellenstein-16267477/ Voraussetzung bei jeder Augmentation ist genügend augmentierbares Material. Prof. Khoury benutzt nahezu ausschließlich autologen Knochen. „Der Goldstandard“ wie er immer wieder betont. Ich, als alter „Bio-Oss®“ Anwender musste erstmal schlucken, als permanent Bilder von Bio-Oss® Misserfolgen gezeigt wurden. Und wenn man seine eigenen Erfolge kritisch hinterfragt, dann ist die Implantation in ein Bio–Oss® Augmentat eher eine Bohrung in eine Versteinerung als in eine knochenähnliche Substanz. Bio-Oss® wird eben nicht resorbiert.


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