Forum: Kieferorthopädie

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Thema:
Milchzahn (85) ziehen und Weißheitszahn 48 mit Zahnreihe nach vorne verschieben, um Lücke zu schließen
Anzahl der Beiträge: 5

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erstellt: 26.08.2014 - 18:46

unbekannter Autor aus Heilbronn

Hallo liebes Ärzte-Team,

ich habe folgendes Problem:
Ich bin 21 Jahre alt und besitze noch einen Milchzahn (85), unter dem kein bleibender Zahn sitzt. Mein Zahnarzt hat nun den folgenden Gedanken gehabt:

Anstatt den Milchzahn zu ziehen und ein Implantat an seine Stelle zu setzen, wäre es wohl möglich, meinen Weißheitszahn auf dieser Seite (48) drin zu lassen, den Milchzahn zu ziehen, und die Zähne allesamt (mit einer Spange) nach vorne zu rücken, so dass keine Lücke mehr besteht.

Hat jemand damit Erfahrungen gemacht? Bzw. was ist Ihre Meinung dazu? Wie lange kann so eine Behandlung dauern und was kostet sie ca.?

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

 


Hallo,

warum soll der Milchzahn gezogen werden? Ich hatte schon Patienten die über das 50. Lebensjahr hinaus gerade in solch einer 5er-Position immer noch einen Milchzahn bei Nichtanlage des Bleibenden hatten. Der Zahn hält die Lücke offen und auch der Knochen bleibt erhalten. So könnte dann die vielleicht später notwendige Implantation zeitlich weit nach hinten verschoben werden. Alles was wir restaurieren hat nur auf Zeit Bestand. Je später wir damit beginnen, um so besser.

Wenn aber nun Ihr 85er erkrankt ist und unbedingt gezogen werden muss, ist die Lücke zu therapieren. Kieferorthopädisch ist das möglich. Es mag auch Kieferorthopäden geben, die das können. Es ist aber sehr schwer. Die Zähne, 7er und 6er, sollten aber unbedingt körperlich in der richtigen Achse in den Kontaktpunkt zum 4er geführt werden und keineswegs dort gekippt ankommen. Dazu muss zum Gegenkiefer auch noch eine regelrechte Okklusion (Verzahnung) hergestellt werden. Wenn Ihnen das ein Kieferorthopäde zusichern kann, wäre diese Therapie die beste Lösung. Im anderen Fall geht nur ein Implantat, welches innerhalb der Zeit der statistischen Lebenserwartung wohl erneuert werden müsste.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg

 

 


erstellt: 26.08.2014 - 21:06

unbekannter Autor aus ...

Hallo Dr. Littinski,

mein Zahnarzt meinte, dass mein Kieferknochen darunter verkümmern kann und deswegen der Milchzahn schnellstmöglich gezogen werden müsse. Erkrankt ist der 85er jedoch nicht, ich verspüre bloß einen Schmerz, wenn ich manchmal zu heiße Getränke trinke.
Gerne würde ich Ihnen ein Röntgenbild in diese Antwort einfügen, jedoch finde ich die Funktion dafür nicht.

Freundliche Grüße


 


Guten Tag,

die vorgeschlagene Behandlung ist immer dann eine gute Alternnative, wenn die Knochenverhältnisse im Bereich des Milchzahns sehr ungünstig für eine Implantatversorgung sind. Ansonsten bietet der kieferorthodädische Lückenschluss wenig Vorteile, Die Behandlung dauert lange (ca. 1 Jahr), sie ist mit ästhetischen Einschränkungen verbunden (Drahtbögen, Brackets), sie birgt die Gefahr funktioneller Probleme an Kaumuskulatur und Kiefergelenk und ist nauch noch teurer,

Also viele Gründe, sich für eine Implantatversorgung zu entscheiden.

Viel Erfolg wünscht

R. Roos


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:


Hallo,

sollten Sie ein digitales Röntgenbild haben, könnten Sie es unter irgendeiner Datei speichern und per E-Mail senden. Ein normales Röbild könnten Sie schicken, kommt garantiert zurück. An einen baldigen Knochenabbau glaube ich nicht solange der Milchzahn noch Wurzeln im Knochen zeigt (siehe meine 1. E-Mail).

Ein gelungener kieferorthopädischer Lückenschluss hätte schon einen großen Vorteil. Da stimme ich ausnahmsweise mit meinem Kllg. Roos nicht überein.

Sie brauchten kein Implantat (siehe meine 1. E-Mail)! Wenn Sie selbst gut mit dem Milchzahn leben können, lassen Sie ihn drin.

Viele Grüße aus Magdeburg

Rainer Littinski

 

 



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