Forum: Implantologie

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Thema:
Totalprothese OK
Anzahl der Beiträge: 10

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erstellt: 30.08.2016 - 08:38

Andy aus Pirmasens

Sehr geehrte Damen und Herren,

mir wurden in den letzten 3 Monaten sämtliche noch vorhandenen Restzähne im OK entfernt, nachdem die Zähne lose waren und teilweise entzündet. Eine Verwendung von einzelnen Zähnen war nicht mehr möglich. Danach wurde eine Totalprothese gefertigt als Provisorium. Die Prothese passt jedoch jetzt nach dem Heilungsprozess überhaupt nicht mehr und kann nur in Verbindung mit einer ordentlichen Portion Haftmittel getragen werden. Zu allem Überfluss ist die Prothese jetzt auch noch beim Kauen gebrochen und muss zusammengeflickt werden. Die Kosten für eine notwendige Unterfütterung zahlt die Kasse nicht, da Provisorium. Nun steht die endgültige Lösung ins Haus, so wie jetzt kann nicht weitergehen.

Zahnarzt hat mich zu einem MKG-Chirurgen geschickt zur weiteren Untersuchung. Dieser hat eine Röntgenaufnahme gemacht, kann aber aus dieser Aufnahme keine Schlüsse ziehen, da er nichts erkennen kann. Er benötigt eine DVT und hat mich diesbezüglich an einen Kollegen überwiesen.

Zwiztl. habe ich von menem Zahnarzt 2 Behandlungspläne bekommen:

1. GOZ 5220 Versorgung eines zahnlosen OK durch Totalprothese, GOZ 5030 Versorgung eines Lückengebisses (Wurzelkappe) St. 2, GOZ 5080 Verbindungselement (Prothese) St. 2 und GOZ 9050 Entfernen und Wiedereinsetzen, Auswechseln von Aufbauelementen St. 6

2. GOZ 5220 Versorgung eines zahnlosen OK durch Totaqlprothese, GOZ 5040 Versorgung eines Lückengebisses (Teleskopkrone) St. 4, GOZ 5210 Versorgung eines teilbezahnten Kiefers, Modellgus, GOZ 9050 Entfernen und Wiedereinsetzen, Auswechslen von Aufbauelementen St. 8.

Es bestehen zwischen diesen beiden Varianten ganz erhebliche Preisunterschiede, wobei die Variante 2 wohl mein Budget deutlich überschreitet. Andererseits frage ich mich, ob die Variante 1 für mich entwas bringt?

Meine Frage, ob die von dem MKG-Chirurgen geforderte DVT Auswirkungen auf die Kosten haben könnte, wurde verneint. Dies steht jedoch m.E. im Widerspruch zur Aussage des MKG-Chirurgen, wonach es ihm ohne DVT nicht möglich ist, einen Kostenvoranschlag zu erstellen wegen evtl. erforderlichem Knochenaufbau etc. Wie soll ich mich nun weiter verhalten? Soll ich mal eine DVT machen lassen und dann nochmals mit dem MKG-Chirurgen sprechen? Wenn die 2. Variante für mich zu teuer ist, wäre die Variante 1 eine vernünftige Alternative?

Ich bin mit der jetzigen Situation nicht zufrieden und möchte die Prothese in dieser Form nicht tragen bis zu meinem Ende. Andererseits bin ich mir bewußt, dass ich mir den "Mercedes" wohl nicht leisten kann. Gibt es in dieser Situation evtl. einen guten "Mittelklassewagen"?

Vielen Dank und frendliche Grüße

Andy


Sehr geehrte(r) Andy,

der MKG Chirurg hat recht. Wenn er wirklich genau beurteilen soll, wie groß der tatsächliche Aufwand ist, ist eine dreidimensionale Diagnostik erforderlich.

Die Variante auf zwei Implantaten im Oberkiefer kann ich Ihnen nicht empfehlen, da einerseits eine Kippachse besteht und keine flächige Abstützung und zusätzlich eine Überlastung der Implantate auftreten kann.

Vier bis sechs Implantate im zahnlosen Oberkiefer sind auch die Empfehlung der Fachgesellschaften.

Viele Grüße aus Hamburg,

Christian Buhtz

 


Guten Tag, Aus meiner Erfahrung gelingt es häufig, im Oberkiefer eine gut sitzende und aussehende Totalprothese anzufertigen, die bei vielen Patienten schon nach einer kurzen Gewöhnungszeit zufriedenstellend funktioniert. Falls diese Lösung nicht zur Ihrer Zufriedenheit ausfallen, können später immer noch 4! Implantate gesetzt werden, und die Prothese gaumenfrei umgestaltet werden. Falls Sie sich für diesen Weg entscheiden sollten, achten Die darauf, dass die Prothese gleich mit einer Metallbasis gestaltet wird, um späteren Aufwand zu reduzieren. Viel Erfolg wünscht R. Roos

erstellt: 01.09.2016 - 07:53

Andy aus Pirmasens

Vielen herzlichen Dank für die freundlichen und für mich sehr hilfreichen Ratschläge, die mir wirklich weiterhelfen.

Einen schönen Tag,

Andy



Hallo Andy,

wenn ich Sie richtig verstanden habe, würden Sie für eine funktionierende OK-Prothese schon Geld ausgeben, aber nicht zu viel. Es gibt schon eine Möglichkeit mit 2 Implantaten. Wenn das richtig gemacht wird, gibt es da keine Kippachsen und keine Überbelastung von Implantaen.

Zuerst 2 Implantate setzen, z. B. auf die beiden Eckzahnpositionen. Das geht dort nahezu immer ohne Knochenaufbau. Dann wird die Prothese  wie eine Oberkiefertotalprothese gefertigt, die sich auf einer relativ großen Fläche abstützen kann. Sind die Implantate eingeheilt (5 bis 7 Monate) wird nach entsprechender Vorbereitung an den Implantaten der dazugehörige Druckknopf (Locatorteil) in der Prothese im Mund fixiert. Der Kaudruck auf die Prothese wird dann vom Prothesenlager abgefangen, die Implantate werden überhaupt nicht druckbelastet. Die Implantate dienen dann nur zur Unterstützung des Halts der Prothese gegen abziehende Kräfte.

Der Behandler sollte sich in der Fertigung totaler Prothesen, z. B. nach Prof. Gutowski, auskennen.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg

 

 


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:

  • Implantate zur Verbesserung des Halts von Teil- und Totalprothesen.
    So sehr bekannt der Einzelzahnersatz durch Implantate ist, so wenig hat es sich herumgesprochen, wie wertvoll Implantate für den Halt von Teil- oder Totalprothesen sein können. Seit einigen Jahren bietet uns die Industrie ein sehr verlässliches Befestigungssystem, den sog. Locator, eine Art Druckknopfverbindung, an..........


erstellt: 12.09.2016 - 14:37

Andy aus Pirmasens

Hallo,

ich tendiere derzeit zu der Variante, die Dr. Littinski am 03.09.16 vorgeschlagen hat und habe dies auch ggü. meiner Zahnärztin so kundgetan.

Natürlich muß ich dann die "Kröte" Gaumenplatte wie bisher schlucken. Nun sagte mir meine Zahnärztin, es gibt noch eine Variante "Metall-Gaumenplatte", die von manchen Patienten bevorzugt werden ggü. der Kunststoffplatte. Das Problem ist ja, dass man die verschiedenen Varianten nicht ausprobieren kann. Gibt es eigentlich z.B. Erfahrungswerte über die Verträglichkeit der Materialien? Mir ist schon klar, dass ich für Metall einen Aufpreis bezahlen müßte.

Vielen Dank im voraus und freundliche Grüße

Andy


Hallo Andy,

eine Metallplatte ist völlig falsch. Nochmal für Ihre Behandlerin: die Prothese muss wie eine nur saugende Totalprothese gefertigt werden. Das ist die Voraussetzung für die Langlebigkeit der Zweiimplantatvariante. Fragen Sie, ob sie das kann. Eine Metallplatte ist da totaler Nonsens. Bitte so vorgehen lassen, wie ich es oben beschrieben habe. Zuerst die selbst haltende, saugende Prothese fertigen, dann erst die Implantate zur zusätzlichen Sicherung gegen abziehende Kräfte.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg


erstellt: 15.09.2016 - 11:34

Andy aus Pirmasens

Hallo Herr Dr. Littinski,

vielen Dank. Ich möchte nicht nerven, aber ich hatte jetzt heute nochmals einen Termin bei meiner Zahnärztin. Derzeit habe ich ja eine saugende Totalprothese im Oberkiefer als Provisorium. Dieses Provisorium passt jedoch nicht mehr und müßte unterfüttert werden. Meine Zahnärztin möchte die endgültige saugende Totalprothese erst dann fertigen lassen, wenn die vorgesehenen 2 Implantate eingewachsen sind und fest sitzen. Sie meint, wenn sie wie in ihren Ausführungen vom 12.09.16 vorgeht (also erst endgültige saugende Totalprothese und dann die Implantate) kann es sein, dass später irgend etwas nicht passt. Übrigens, in ihrem Beitrag vom 03.09.16 hatten Sie ebenfalls andersrum geschrieben, also erst die Implantate und dann die Prothese anfertigen. Meine Zahnärztin wollte sich jetzt diesbezüglich nochmals mit dem Zahntechniker im Labor besprechen.

Vielleicht könnte ich nochmals eine Aussage zur richtigen Reihenfolge bekommen?

Vielen Dank

Andy


Hallo Andy,

ich hatte auf die Reihenfolge zuerst saugende Prothese und dann Implantate abgehoben, damit letztendlich wirklich eine saugende Totalprothese gefertigt wird.

Man kann natürlich auch jetzt die Implantate setzen, das Provisorium nach Abheilung unterfüttern und nach der Einheilzeit die endgültige Prothese herstellen.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski

 

 



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